10 Dolomitenwege durchziehen die Dolomiten, 3 davon von Nord nach Süd. Der Höhenweg Nr.1 entstand als erster (1966) und besticht durch seine ideale Linienführung. Immer auf ca. 2000m Höhe verlaufend, erschließt er dem Wanderer die Schönheit von 11 Dolomiten-Gruppen.

 

Vor 2 Jahren sind wir Teile des Nr.1 gegangen. Letztes Jahr (2017) ließ der verregnete September die geplante Fortsetzung nicht zu, doch nun werden wir den Weg bis Belluno zu Ende gehen.
Alleghe
– Rifugio Coldai (3h) – Rif. Vazzolér (4h) – Rif. Carestiato (4:30)

 

Ein paar Zahlen zu dem großartigen Höhenweg:

Er ist ca. 150 km lang (60 km Luftlinie), für die komplette Begehung rechnet man 13 Tage und mehr. Man berührt 11 Dolomitengruppen: Pragser und Enneberger Dolomiten, Fanes, Fanis, Nouvolau, Croda da Lago, Rocchetta, Pelmo, Civetta, Moiazza, Prampèr-Dolomiten, Schiara. 18 Hütten ermöglichen die Weitwanderung.

Anreise durchs Zugspitz-Gebiet

P1010542

Wie immer ein kurzer Halt bei der Raststätte „Zugspitzblick“ beim Fernpass. Marianne ging gestern den Klettersteig auf die Zugspitze (2200 Hm!). Nun hole ich sie in Innsbruck ab für unsere Dolomiten-Tour

P1010549

Sogar das Münchner Haus und die Bergstation der Seilbahn kann man auf der linken Seite der Zugspitze (Bildmitte) sehen

P1010545

Motorradwetter

P1010553

Über den Fernpass, vorbei am Schloss Fernsteinsee

P1010554

Von Innsbruck sind es noch 3 Stunden nach Alleghe, über den Brenner, Richtung Bruneck, hinein in die Dolomiten

P1010555

Kurze Pause am Pass Valparola,

P1010558

wo man aussichtsreich Kaffee trinken kann

Tour-Start in Alleghe

P1010560

Geplant war, ab Alleghe in 2 Sektionen mit der Seilbahn zum Col dei Baldi hinaufzufahren. Doch nach einer Sektion ist Schluß, die Seilbahn macht Feierabend. Also steigen wir ab der Baita Scoiattolo zu Fuß auf

P1010562

Es gäbe einen einfachen Weg zur Rifugio Coldai, doch wir nehmen den Weg für „Esperti“

P1010569

Wunderschön, erst mal durch den Wald. Dahinter die Wände der Civetta

P1010587

Unser Weg verläuft steil in einer Rinne. Es dunkelt, und Marianne packt die Stirnlampe aus

P1010577

In Alleghe am See gehen die Lichter an. Je dunkler es wird, desto schneller gehen wir…

Es ist stockfinster, als wir auf dem Sattel ankommen. Irgendwo müsste da ein See sein, den wir aber nicht sehen. Mit der Taschenlampe studieren wir die Karte, und hinter dem nächsten Sattel taucht die hell erleuchtete Coldai-Hütte auf. Nochmal gut gegangen!

P1010594

Beim Frühstück genießen wir grandiose Aussicht auf die Bergwelt

P1010591

Wir kommen erst spät los, zu gemütlich ist es in der Hütte

Rifugio Coldai – Rif. Tissi (2h) – Rif Vazzolér (2h)

P1010608

Blick zurück zur Coldai-Hütte. Diesen Weg sind wir gestern in der Dunkelheit gekommen. Glücklicherweise wies uns die hell erleuchtete Hütte den Weg

P1010612

Nun sehen wir den See, den wir in der Dunkelheit nicht gefunden haben. Wir sind direkt an ihm vorbei gelaufen

P1010628

Hier kam unser Weg herauf, „nur für Experten“. Ja, er ist ziemlich steil, und des nachts recht abenteuerlich

P1010648

Nun beschreiten wir den Dolomiten-Höhenweg-Nr.1. Wunderbar verläuft er unterhalb der steilen Felswände der Civetta

P1010651

Ausblick zu Dolomiten-Berühmtheiten: Sella & Co (ganz links)

P1010667

Wir wandern auf der landschaftlich eindrucksvollsten Strecke des Via Alto. Entlang der Civetta, mit gigantischer Aussicht auf andere Dolomiten-Gruppen.

P1010690

Immer wieder werden wir daran erinnert, wie schnell ein Bergsteigerleben zu Ende sein kann

P1010726

Das Rifugio Tissi ist eine der schönst gelegenen Hütten der Dolomiten. Flankiert von Civetta und Mont Pelmo (der Klotz links, mit Wolke)

P1010730

Marianne ist konditionsstark und schnell, dafür hat sie immer wieder gemütliche Pausen, in denen sie auf mich wartet

P1010746

Wir genießen die bombastische Aussicht vom Gipfel oberhalb der Tissi-Hütte

P1010731

Alleghe mit seinem See, rechts die Nuvolau-Gruppe, ganz links die Marmolada-Südwand, rechts daneben die Sella

P1010756

Ich kann mich nicht losreißen von so viel Berg-Schönheit, und überzeuge Marianne zu einer Aussichts-Pause auf der Tissi-Hütte. Vor uns das Civetta-Massiv, links mit dicker Wolkenkrone der Pelmo

P1010758

Die fast senkrechten Abstürze der Civetta, ein Rifugium der Kletterer

P1010760

Man sieht unseren Weg, den wir von der Caldai-Hütte hergekommen sind, am Fuße der Civetta. Großartig!

P1010766

Immer noch die Civetta, nun mit ganz anderem Gesicht

P1010797

Marianne hat es sich wieder gemütlich gemacht

P1010813

Rifugio Vazzolér, das schöne CAI-Schutzhaus, ist von großartigen Berggestalten umgeben. Links die Felssäule des Torre Venezia

P1010814

Der Pfeiler des Torre Trieste (rechts) lehnt sich an die gigantische Zitadelle der nördlichen Civetta-Gruppe

„Torre Trieste – Carlesso“, Inbegriff großer klassischer extremer Dolomitenkletterei. Eine Kletter-Route mit enormem Nimbus: Schwieriges, steilstes Gelände vom Einstieg bis zum Gipfel, mindestens 22 Seillängen, Kletterzeit 8-11 Stunden, klassische alpine Absicherung und ein berühmt-berüchtigter Abstieg. Das große Meisterwerk von Raffaele Carlesso und Bartolo Sandri aus dem Jahr 1934!

Rifugio Vazzolér – Rif. Carestiato (4:30h)

P1010841

Am nächsten Tag umwandern wir die nördliche Civetta-Bastion mit dem Torre Trieste

P1010848

Zeitweise durch Wald,

P1010870

immer an mächtigen Felswänden entlang

P1010872

Wieder ein gigantisch schöner Weg heute. Unterhalb all dieser Wände sind wir hergewandert. Unsere letzte Hütte befindet sich hinter der linken Felswand

P1010886

Und es geht genauso klasse weiter, ein landschaftlicher Höhepunkt reiht sich an den anderen

P1010871

Da wird man ja schon müde vom vielen Gucken

P1010897

Ein kleiner Sattel, und andere großartige Landschaftsbilder tun sich auf. Wir wandern nun entlang der Moiazza-Gruppe

P1010901

Die Rifugio Carestinato kommt ins Blickfeld, links neben der Lärche, unterhalb des mächtigen Mont Moiazza (mitte)

P1010923

Eine heimelige Hütte mit mächtigen Dolomiten-Felsen im Rücken, dem Moiazza-Massiv

P1010933

Morgennebel über dem Tal

P1010940

Aufbruch am nächsten Morgen,

P1010944

ein Stück weit begleitet von Peter aus Wales. Seine 78 Lebensjahre hindern ihn nicht, jedes Jahr einen Fernwanderweg zu gehen. Heuer München – Venedig, ca. 28 Tage. Peter, du bist klasse!

1 Kommentar

  1. Lisa, ein anschaulicher Bericht mit tollen Fotos. Besonders gefällt mir die Kaffeetasse vor der Felskulisse. Ein schöner Kontrast. Marianne liegt immer nur faul rum-hihi.
    Dann hoffe ich auf eine baldige Fortsetzung unserer Wanderungen.

    Habe Nachricht von Gundolf und Dorota, sie trafen Peter in Belluno. Es gab keinen Bus, er ist nach diesem ewig langen Abstieg auch noch weite Strecken auf der Straße gewandert bis ihn ein Auto mitnahm. Die drei Australierinnnen trafen die beiden in Venedig.
    Bis zum nächsten Mal Grüße Marianne

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.