Der Friedensvertrag nach dem 1. Weltkrieg sprach Griechenland Teile des Osmanischen Reiches zu. Als die Griechen in die Türkei einmarschierten, um das Land in Besitz zu nehmen, wehrten sich die Türken und drängten die Griechen zurück (weil die Unterstützung der kriegsmüden Engänder und Franzosen ausblieb). In der Folge kam es 1923 zum Bevölkerungs-Austausch: 500 000 türkische Muslime mussten Griechenland verlassen, und 1,5 Millionen orthodoxe Christen die Türkei.

 

Nahe Fethyie liegt das verlassene griechische Dorf Levissi. Ein markierter Pfad führt in 2,5 Std. vom Strand von Ölüdeniz zu der „Geisterstadt“. Eine abwechslungsreiche Wanderung über die bewaldeten Küstenberge, mit schönen Ausblicken auf die Lagune und auf Meer und Inseln.

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Der Dolmus fährt im 10-Minuten Abstand von Fethyie nach Ölüdeniz

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Meine Wanderung beginnt am Strand von Ölüdeniz, entlang der dahinterliegenden Lagune

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und steigt dann auf alten Muli-Pfaden den Berg hinauf. Ich bin froh, dass der Weg durchgehend markiert ist

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Schöne Blicke tun sich auf zur Lagune und zum weißen Strand von Ölüdeniz. Die letzten Tage war ich den Bergen auf der gegenüber liegenden Seite

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Ich bin begeistert von dem schönen, abwechslungsreichen Weg,

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jetzt durch lichten Wald mit Kiefern, Steineichen, Lorbeer

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Nach der Überquerung des ersten Berges schaue ich auf die zerklüftete Küste mit den vorgelagerten Inseln. Hierher kommen im Sommer die Ausflugsboote auf der 12-Inseln-Tour ab Fethyie

Kayaköy, die Geisterstadt

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Die ehemals stattliche griechische Kleinstadt Livissi wurde 1923 verlassen, das verheerende Erdbeben von 1957 gab ihr den Rest

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Inzwischen wurde die verlassene Stadt zum Museum erklärt, die orthodoxe Kirche wird restauriert, und weiter unten im Tal gibt es eine türkische Siedlung (Prospektbild)

Nach der Wanderung gibt es in Kaya, der türkischen Ansiedlung bei den Ruinen, Gösleme (Pfannkuchen) und Kaffee. Und den Dolmus zurück nach Fethyie.

4 Kommentare

  1. Wow, das sind ja tolle Bilder! Viel Spaß noch und weiterhin einen richtig tollen Urlaub. Bis denne dann wieder im Ländle, Gina

  2. Hallo Lisa, einen schönen Reisebericht lese ich hier. Ich habe nur eine kleine Anmerkung. Ich würde von einer Invasion der Griechen 1921 nicht sprechen. Nach der Niederlage des Osmanischen Reiches im 1. Weltkrieg wurde im Vertrag von Sevres festgelegt, die Resttürkei zu zerlegen. Franzosen, Engländer, Griechen, alle sollten noch ihr Teil kriegen, für die Türken wäre noch der Rest um Ankara übrig geblieben. Wenn die Griechen an die Westküste des Mittelmeeres der Türkei herübergekommen sind, so kamen sie auf, nach Friedensvertrag, ihr eigenes Gebiet. Nur hatten dann weder die Franzosen noch die Engländer Lust, nach dem Weltkrieg, wieder Krieg zu führen, und die um ihren Staat todesmutig kämpfenden Türken haben dann den Griechen, die ihr Eigentum in Besitz nehmen wollten, eins auf die Nase gehauen.

    Ich erwähne dies deshalb, weil diese Ereignisse für das Selbstverständnis der Türken ähnlich wichtig sind, wie der Holocaust für die Juden.

    Ich hoffe, ich habe nicht zuviel geschrieben,
    Roland

    • Lieber Roland, das ist interessant und wichtig. Ich weiß über diese Dinge nicht sehr viel. Und während der Reise ist nicht die Zeit sich tiefgehend zu informieren. Danke für deine Ausführung! Ich hab den Text entsprechend korrigiert.

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