Mdina (gesprochen Medina) war Insel-Hauptstadt bis die Ritter 1571 nach Valletta umzogen. In der „Stillen Stadt“ weht der Hauch der Geschichte in den mittelalterlichen Gassen, zwischen Kirchen und Palästen. Gleich daneben liegt das ebenfalls alte, aber sehr lebendige Rabat, wo der schiffbrüchige Apostel Paulus von den Römern gefangen gehalten wurde .
Noch während der Zeit als Hauptstadt, Anfang des 15. Jh., wurde Mdina von 18 000 Türken angegriffen. Mdina wurde stark beschädigt, hielt aber stand. Als die Ritter nach Malta kamen, blieben sie nur für ein Jahr in Mdina und zogen dann in die Nähe ihrer Flotte. Zuerst nach Birgu, dann nach Valletta.
Während der großen türkischen Belagerung von 1565 spielte Mdina eine wichtige Rolle für den Nachschub und zur Nachrichten-Übermittlung nach Sizilien. Die Türken ließen die Stadt nahezu unbehelligt, denn auf den Außenmauern stand eine gewaltige Armee: Als Soldaten verkleidete Frauen…
Auslöser für den Aufstand gegen die Franzosen 1798 war die Beschlagnahmung von Kunstwerken aus der Karameliten-Kirche, insbesondere von Teppichen. Die empörten Malteser warfen den französischen Kommandanten kurzerhand vom Balkon herunter. Mit Hilfe der Engländer vertrieben die maltesischen Aufständische die Franzosen. Ein paar Jahre später (1814) wurde Malta eine englische Kronkolonie.
1964 erlangte Malta die Unabhängigkeit im Commonwealth und seit 1974 ist Malta eine Demokratische Republik innerhalb des Commonwealth.
Rabat
Die ehemalige Vorstadt von Mdina ist heute das lebendige Zentrum der westlichen Inselhälfte. Wie Mdina besitzt es ein schönes mittelalterliches Zentrum und sprüht (im Gegensatz zu Mdina) vor Leben.
Während seines Aufenthalts überzeugte der charismatische Apostel den römischen Stadthalter von der Neuen Religion und gründete die erste christliche Gemeinde auf Malta.
Katakomben, die Begräbnisstätten der Christen
Die Katakomben aus dem 5. Jh. wurden außerhalb von Medina angelegt, weil die Römer Bestattungen innerhalb der Stadtmauern verboten. Man fand Agape-Tische, wo die Menschen das abendliche Liebesmahl (Agape) bei ihren Verstorbenen abhielten. Es hatte die mythische Mahlsgemeinschaft zum Vorbild, die Jesus mit seinen Jüngern beim letzten Abendmahl feierte.
Die Katakomben wurden während des 2. Weltkriegs, als Malta in ständiger Bomben-Bedrohung durch die Deutschen litt, ausgebaut und mitbenutzt als Luftschutzkeller.
Vor der Paul´s Kirche gibt es ein schönes Café. Das wollte ich nach meinen Besichtigungen aufsuchen. Doch als ich um 16 Uhr wiederkam, hatte das Café zu, und die Stühle waren von Männern bevölkert