für Juden, Muslime und Christen – das birgt gewaltiges Konfliktpotential. Ich besuche den Tempelberg mit der Klagemauer, spaziere auf der Stadtmauer, pilgre auf der Via Dolorosa. Dabei streife ich durch alle vier Stadtviertel: das jüdische, christliche, muslimische und armenische Viertel.
Ausserhalb der Stadtmauer befindet sich der Garten Gethsemane und der Ölberg mit wunderbaren Ausblicken auf die Altstadt.
Jerusalem am Shabbat
Der Shabbat beginnt am Freitag abend. Noch bis ca.18 Uhr sind die Geschäfte und Restaurants der Altstadt geöffnet. Der öffentliche Verkehr ruht bereits – es fährt weder Zug, Bus,Tram
Die Grabeskirche ist auf den ersten Blick sehr verwirrend, denn innerhalb des Gebäudes befinden sich 30 Kirchen, auf 2 Etagen verteilt. Auch die letzten 5 Stationen der Via Dolorosa liegen sich hier.
Immer gut besucht von Touristen- und Pilgergruppen
Die Grabeskirche ist sehr verbaut, weil jede Kirche möglichst nah an die heiligen Orte heranrücken möchte. Horden von Patres und Mönchen bahnen sich den Weg, geben den Touristen Anweisungen und streiten mit Vertretern anderer Konfessionen. Am Palmsonntag 2008 musste die Polizei die Schlägerei rivalisierender Patres schlichten.
Gläubige beten an dem Stein, auf dem der tote Körper des Christus gesalbt wurde
Shabbat-Ruhe ist eingekehrt,
doch ich finde ein muslimisches Lokal für einen Imbiss
An der Klagemauer singen und tanzen die orthodoxen Juden
Eigentlich darf man am Shabbat nicht fotografieren, deshalb dieses Prospektbild
Im Abraham-Hostel nehme ich teil am Shabbat-Festmal. Zuerst wird uns der traditionelle Ablauf erklärt, dann gibt´s ein vielfältiges Buffet
Auch das Frühstück am nächsten Tag ist lecker. Das Abraham Hostel kann ich empfehlen. Gute Lage, professionelles Team, nette Gäste
Mamilla Shopping Mall
Am nächsten Morgen (Shabbat) sind in der modernen Mall nahe dem Jaffa-Tor alle Geschäfte geschlossen
Ich werde am Abend wiederkommen
zum Kaffee und Aufwärmen. 3 Polizistinnen bewachen mich vom Nachbartisch aus 🙂
Rundgang auf der Stadtmauer
Auf der 12 m hohen Stadtmauer bekommt man einen guten Überblick über die Stadt, und macht sich vertraut mit den 8 Toren. Es gibt eine Nord- und eine Süd-Tour, beide beginnen am Jaffa-Tor. Falls man nur einen Teil begehen will, ist der Nord-Walk zu empfehlen.
Ich starte gen Norden. Blick zurück zum Jaffa-Tor bei der Zitadelle, dem Herodespalast
Man kann fast die gesamte Stadt umrunden, ausgenommen des Tempelberges
Dabei hat man Ausblicke zur Stadt, hier das Christliche Viertel
und hinaus zu den Grünanlagen vor den Mauern und auf die Neue Stadt
Das Rockefeller Museum ist eines der größten und ältesten archäologischen Museen Israels
Beim Tempelberg im Muslimischen Viertel endet der Ramparts Walk
Ich trete durchs Löwentor hinaus zu dem Friedhof ausserhalb der Stadtmauer. Im Hintergrund der Ölberg
Der Ramparts Walk ist rot eingezeichnet, und man erkennt gut die Einteilung der Stadtviertel
Auch der südliche Ramparts Walk startet am Jaffa-Tor und führt entlang des Armenischen Viertels. Ausserhalb der Mauern die Dormitio-Kirche
Der Spaziergang endet wieder am Tempelberg. Rechts unten die Davidstadt und in der Ferne der Ölberg
Auf dem Tempelbeg
stehen 2 der heiligsten Gebäude des Islam, Felsendom und Al Aqza Moschee. Er gilt als die drittheiligste Stätte des Islam, nach Mekka und Medina. Von den Juden wird der Berg als der Platz verehrt, an dem sich der Erste und Zweite Tempel befanden.
Israelische Polizei sichert den Tempelberg. Gläubige Juden dürfen den Tempelberg nicht betreten, sie könnten auf heilige Stätten treten, die nur den Priestern zugänglich waren
Die Al Aqza Moschee wird bereits im Koran erwähnt. Sie wird von Gläubigen intensiv als Moschee genutzt, während der Felsendom eher ein heiliger Schrein ist
Der Felsendom ist den Muslimen heilg, weil hier die Nachtreise des Propheten Mohammed stattfand. Nach jüdischer Überlieferung ist dies die Stelle, wo Abraham seinen Sohn opfern wollte
Die Moscheen sind von einem Olivenhein und Zypressen umgeben. Die Menschen kommen gerne hierher für eine kleine Auszeit vom Alltag. Für Nicht-Muslime gelten allerdings sehr eingeschränkte Besuchszeiten
Die Via Dolorosa
zeichnet in 14 Stationen den Leidensweg Christi nach. Beginnend an dem Platz, wo Pilatus Jesus zum Tode verurteilte, und endend in der heutigen Grabeskirche. Jeden Freitag ab 14:30h gibt es hier eine Prozession, die von einem Franziskaner-Mönch angeführt wird.
Nahe der Via Dolorosa treffe ich auf den Geburtsort der Jungfrau Maria. In einem Wohnhaus gibt es eine Kapelle, und vom Treppenhaus zweigt der Zugang ab zur Grotte mit dem Geburtsort
Der Ausbau der Stationen der Via Dolorosa wurden durch Spenden ermöglicht. Historisch belegt sind die Plätze nicht, sie wurden eher willkürlich festgelegt
Israelisches Militär und Polizei sichert das Kriesengebiet Jerusalem, auch auf der Via Dolorosa
An den 14 Stationen des Leidensweges
gibt es meist Kapellen, die viele Pilger gerne annehmen für Andacht und Gebet
Das Muslimische Viertel
betrete ich durchs Damaskus-Tor. Ausserhalb der Stadtmauer findet man lebhaftes Bazar-Geschehen
Die engen Gassen abseits der Haupt-Touristenwege sind beschaulich und ruhig
Bunten Klekse weisen den Weg zum Kindergarten. Die hinteren Schilder markieren den Wohnort eines Hadschi, der seine Pilgerreise nach Mekka vollendet hat. Ihm wird Bewunderung und Respekt gezollt
Ich passiere den ummauerten Bezirk des Tempelberges mit der Al Aqza Moschee. Heute habe ich die Öffnungszeit verpasst, und ich spaziere weiter zum Ölberg, den man im Hintergrund sehen kann
Archäologischer Bezirk vor dem Tempelberg
Kidron-Tal, Garten Gethsemane, Ölberg
Unten im Kidron-Tal sieht man antike Grabstätten. Rechts davon den Weg zur zur Davidsstadt, dem ältesten Jerusalemer Viertel. Den Ölberg hinauf ziehen sich riesige Friedhöfe, die größte jüdische Grabstätte der Welt
Das antike Grabmonument des Absalon
Die Kirche der Nationen liegt im Garten Gethsemane, einem Olivenhain (Prospektbild)
Hier soll Jesus in seiner letzten Nacht in Todesangst gebetet haben, während seine Jünger schliefen. Manche Olivenbäume stammen wohl noch aus der Zeit
In der Gethsemane-Grotte schliefen die Jünger in der letzten Nacht, nach dem Abendmahl, währen Jesus etwas entfernt betete. Dort wo heute die „Todesangst-Basilika“ (Kirche der Nationen) steht
Hinter dem schönen Portal befindet sich das Mariengrab, die vermutete letzte Ruhestätte der Gottesmutter
Bei der Dominus Flevit Kapelle lädt ein angenehm stiller Platz zum Verweilen ein
Das Jüngste Gericht wird am Ölberg stattfinden. Deshalb lassen sich Juden vorzugsweise hier bestatten
Etwa 150 000 Menschen haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden, gute Grabstellen sollen 100 000 US-Dollar kosten. Wahrscheinlich ist der Friedhof am Ölberg der älteste ständig genutzte Friedhof der Welt.
Lange verweile ich auf der Aussichtsterrasse am Ölberg und genieße den Blick auf Altstadt und Tempelberg