Worms liegt direkt am Rhein und ist bekannt als Nibelungen- und Lutherstadt. Der Wormser Dom ist neben dem Mainzer und dem Speyerer Dom einer der drei romanischen Kaiserdome. Hier startet der Barbarossa-Radweg, dem ich bis Kaiserslautern folge.

 

Worms

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St. Peter zu Worms ist der kleinste der drei rheinischen Kaiserdome (Speyer, Mainz)

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Der Dom zu Worms entstand im 11. und 12. Jh. als eine romanische Kreuzbasilika

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Anders als der Speyerer Dom, der vielen Kaisern zur letzten Ruhestätte wurde, ist im Kaiser Dom zu Worms kein Kaiser begraben. Hier ruhen Verwandte von Kaiser Konrad II

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Durch dieses Portal zog der Kaiser ein, und hier fand der Königinnenstreit aus der Nibelungensage statt

Der Wormser Dom in der Nibelungensage
Eine Schlüsselepisode der  Nibelungensage spielt am Portal des Wormser Doms. Die rivalisierenden Königinnen Brünhild und Kriemhild streiten sich, welcher ihrer Ehemänner die höhere Stellung einnimmt, und welche von den beiden Königinnen demzufolge als Ranghöhere zuerst den Dom betreten darf.

 

In Anknüpfung an den Königinnenstreit finden seit 2002 die Wormser Nibelungenfestspiele auf einer Freiluftbühne vor dem Dom statt.

DSC05476Der Wormser Dom liegt auf dem höchsten Hügel der Stadt, und ist damit sicher vor dem Hochwasser des Rheins. Dieser Hügel ist schon seit vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, zu römischer Zeit war auf dem Hügel ein Forum, später die erste christliche Kirche, an deren Stelle heute der Kaiserdom steht.

Gleich neben dem Dom befindet sich die Jugendherberge

Luther und der Reichstag zu Worms
Luther wird 1521 nach Worms geladen. Dort soll er nach dem Willen der Kirche und auch des Kaisers seine Lehren widerrufen. Luthers Auftreten auf dem Reichstag wird als sachlich und klug beschrieben.

 

Er soll seine Lehren zurückzunehmen, doch Luther will nicht widerrufen, „wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift und klare Vernunftsgründe überzeugt werde … Daher kann und will ich nichts widerrufen, weil wider das Gewissen etwas zu tun weder sicher noch heilsam ist. Gott helfe mir, Amen“ .
Die berühmten Worte “ hier stehe ich und kann nicht anders!“ stammen nicht von Luther.

Lutherdenkmal

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Das größte Reformationsdenkmal der Welt

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Stadtrungang durch Altstadtgassen

Die Synagoge von Worms

ist eine der ältesten Synagogen Deutschlands. 1032 gebaut und mehrfach zerstört, dient sie heute der jüdischen Gemeinde von Worms als Gebetshaus. Die letzte Zerstörung geschah in der Progromnacht 1938. Die Synagoge wird oft besucht in Verbindung mit dem jüdischen Friedhof „Heiliger Sand“.

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1961 war der Wiederaufbau abgeschlossen, und die Synagoge wurde geweiht

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Inenraum der Synagoge mit modernem Lesepult und Toraschrein

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Der Lehr- und Beratungsraum

Wasserbecken für das rituelle Bad

Am Rhein

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Für das Strandleben am Rhein ist es heute morgen noch zu frisch

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Die Uferpromenade nahe der Rheinbrücke

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Hagen versenkt den Nibelungenschatz im Rhein

Am Ende des 2. Weltkrieges zerstörten zwei Fliegerangriffe Worms fast vollständig. Die Rheinbrücke wurde durch deutsche Truppen auf dem Rückzug gesprengt.

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Die wichtige Verbindung von Worms zum rechten Rheinufer war zerstört. Beim Wiederaufbau hatte der Bau der Rheinbrücke höchste Priorität

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Schlepp-Fähren übernahmen notdürftig die Personen-Beförderung

Gerne würde ich noch im schönen Worms verweilen, doch ich muss weiter. Heute abend will ich in Kaiserslautern sein, und vor mir liegt noch der Barbarossa-Radweg.

Ein Kommentar

  1. Alexander Bebrerich

    Hallo Lisa,

    ich bin Hilfskraft am Lehrstuhl für die Frühe Neuzeit an der Universität Leipzig. Für einen wissenschaftlichen Beitrag von Prof. Rudersdorf über Philipp I. von Hessen suchen wir aktuell nach einer hochauflösenden Abbildung des Reformationsdenkmals in Worms. Bei der Recherche bin ich auf deinen Blogeintrag gestoßen.
    Wäre es möglich, dein Foto des Denkmals in dem Band zu nutzen; wenn ja, unter welchen Bedingungen? Leider ist aufgrund des knappen Budgets hauptsächlich eine immatrielle Kompensation durch Namensnennung im Bildnachweis möglich.
    Die Publikation erscheint in der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig in der eigenen Reihe „Quellen und Forschungen zur sächsischen Geschichte“.
    Über eine Antwort – gerne auch direkt an unsere Mail-Adresse, würden wir uns freuen.

    Beste Grüße
    Alexander Berberich

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