Inmitten der fruchtbaren Provinz Sezuan liegt deren geschichtsträchtige Hauptstadt Chengdu. Hier herrscht fast tropisches Klima: warm, feucht und selten direkte Sonne. Chengdu ist eine große Stadt, und gilt bei den Chinesen als entspannteste Stadt im Reich der Mitte. Zu jedem Museum, zu jedem Tempel, zu jeder Sehenswürdigkeit gehört ein ausgedehnter Park mit einem Teehaus.
Anreise: Flug Xian – Chengdu: 2 Std
Besichtigungen: Tempel des Fürsten von Wu, Strohdach-Haus des Dichters Du Fu, Bambus- Park mit Flußblick-Pavillon
130 km südlich von Chengdu: Buddhastatue von Leshan
160 km südlich von Chengdu: Emei Shan, einer der 4 heiligen buddhistischen Berge Chinas
Chengdu
Tempel des Fürsten von Wu
Die Anlage ist Zhuge Liang (181–234) gewidmet. Er entstammte einfachen Verhältnissen und wurde vom Herrscher Liu Bei wegen seiner großen Intelligenz als Ratgeber erwählt. Der brillante Stratege und seine militärischen Schachzüge sind durch den Roman Die Geschichte der drei Reiche unsterblich geworden. Der erste Tempel wurde 302 errichtet, die heutige Anlage stammt aus dem 17. Jahrhundert.
Zhuge Liang wird in China hochverehrt als ein besonders weiser Mann, der volksnah und korruptionsfrei blieb, auch als er Kanzler seines Landes wurde. Sein Name gilt als Synonym für einen genialen Taktiker. Die Verehrung für ihn ist so groß, dass er mit seinem Herrn, Liu Bei, in ein und demselben Tempel verehrt wird, welcher im Volksmund seinen Namen trägt.
Strohdach-Haus des Dichters Du Fu und Park
Zu Lebzeiten war Du Fu (712-770) wenig anerkannt, da zu innovativ für seine Zeit. Inzwischen gilt seine Literatur als Höhepunkt der klassischen chinesischen Dichtung. Du Fu war eigentlich Postbeamter in Xian. Durch seine sozialkritischen Gedichte war er gezwungen nach Chengdu ins Exil zu fliehen, wo er drei Jahre lebte. Hier schrieb er seine bedeutendsten Gedichte. Für Chinesen hat er eine ähnliche Bedeutung wie Goethe für die Deutschen.
Bambus-Park Wangjing Lu mit Flußblick-Pavillon
Am Südufer des Jin-Flusses liegt der Flussblick-Park, gern genutzte Kulisse für traditionelle, chinesische Hochzeitsfotos. Der Park ist der Dichterin Xue Tao aus der Tang-Dynastie geweiht.
Leshan
Nach Leshan kommt man wegen der größten Buddha-Statue der Welt. Doch heute morgen regnet es, und wir können erst mal nicht zu Buddha. Unsere Reiseleiter haben eine gute Idee: Wir gehen in kleinen Gruppen, jeweils mit einem chinesisch sprechenden Helfer, in der Markthalle einkaufen. Für westliche Augen und Mägen unvorstellbar, was man alles essen kann…
Unsere Einkäufe werden in einem kleinen Restaurant zubereitet und gemütlich verspeist. Dazu gibt es einen likörartigen Rotwein.
Der Buddha von Leshan
130 km südlich von Chengdu befindet sich der Leshan-Buddha, der im 8. Jahrhundert über dem Fluß Min aus dem Fels herausgemeiselt wurde. Er ist mit 71 m Höhe die größte Buddhaskulptur der Welt.
Emei
160 km südlich von Chengdu liegt der Emei Shan. Der 3099 m hohe Berg ist einer der vier heiligen buddhistischen Berge Chinas und ein beliebtes Pilgerziel. An den Tempelanlagen wurde seit dem 2. Jh gebaut. Der Berg ist dem Bodhisattwa Samantabhadra geweiht.
Von den ursprünglich 200 Tempeln des Berges fiel ein Großteil der Kulturrevolution zum Opfer. Ungefähr zwei Dutzend Tempel sind seither wieder aktiv. Der Jīndǐng-Sì (Goldgipfel-Tempel) am Gipfel in 3077 m Höhe ist komplett rekonstruiert, verlangt Eintritt und wirkt eher touristisch als religiös.
Ein 63 km langer Weg führt von 700 m bis zum goldenen Gipfel auf 3099 m. Allerdings gibt es auch eine Straße, so dass man Teilstücke des Pilgerweges gehen kann.
Die Truppe ist sehr interessiert, mit uns in Kontakt zu kommen. Sie wollen sie unsere Art zu tanzen lernen. Das fällt ihnen auch ganz leicht, sie sind ja alle gute Tänzer. Zum Abschluß wollen sie ein Lied von uns hören. Wir singen „Kein schöner Land in dieser Zeit“. Doch über 2 Strophen kommen wir leider nicht hinaus. Vielleicht hätten wir einfach die gleiche Strophe 5 mal singen sollen…