Einen Kurz-Besuch bei Moritz verbinde ich mit Ausflügen in die Natur:
Der Grötzinger Baggersee ist ein Natur-Kleinod, ebenso wie das Naturschutzgebiet Albtal mit den Klosterruinen Herrenalb und Frauenalb. Die Zeit reicht sogar noch für ein Stück Höhenwanderweg Neusatz auf der Schwarzwald-Hochfläche oberhalb von Bad Herrenalb.
Bärlauch-Zeit (Anfang April)
Als Mutter bringe ich natürlich Essbares mit, wenn ich die Jugend besuche: Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln, reichlich Bärlauch aus dem Garten – 10 Minuten kochen
Milch dazu, würzen mit Chili und Muskat, pürieren. Mit Sahne besonders lecker
Grötzinger Baggersee (5 km von Durlach)
Schöner Sonntags-Spaziergang um den See (1h) – Bärlauch en masse! Im Sommer ist die Mini-Liegewiese am Baggersee gut besucht. Sauberes und warmes Wasser, flaches Ufer, ideal zum Baden
Das Naturschutzgebiet gefällt Tieren jeder Art
3 Wochen später sind wir wieder hier – weils so schön ist am See
Diesmal spazieren wir weiter zum Weingartener Moor
Durchs Moor führt ein Plankenweg, auf dem man den geschützten Bereich betreten darf
Eine Natur-Idylle mit Sumpf, See, Frosch-Konzert, Vogelgezwitscher, Mücken…
Albtal: Klosterruine Frauenalb, Bad Herrenalb
Die Heimfahrt nach Stuttgart verbinde ich mit einem Ausflug in den Nord-Schwarzwald. Heute erkunde ich das Albtal. Die Alb entspringt nahe Bad Herrenalb und mündet in Karlsruhe in den Rhein. Das komplette Albtal mit seinen Seitentälern, Wiesen und Wäldern steht unter Naturschutz.
Start in Durlach: Die Pfinz fließt durch Durlach – der Uferweg ist beliebt bei Spaziergängern und Joggern
Die Albtherme Waldbronn
bietet Saunawelt und Badelandschaft in angenehm warmem Heilwasser. Dazu gibts einen Kurpark
Das Zentrum rund um´s Rathaus ist modern gestaltet
Bei Waldbronn-Busenbach treffe ich auf´s Albtal: das Alb-Bächlein gesäumt von Wiesen, begleitet von der Bahnlinie (S1, Karlsruhe-Bad Herrenalb). Die Karlsruher besuchen gerne diese „Grüne Lunge“
Fischweier
Zwischenstopp am Fischweier. An Wochenenden beliebter Treff zum Fisch essen
Heute gibts reichlich Platz fürs Auto
Wiesen und Auen im Talgrund, alles Naturschutzgebiet,
durchflossen vom kleinen Flüsschen Alb
Das Kloster Frauenalb
wurde 1185 von der Adelsfamilie Ebersteiner gestiftet, die ihre Burg ganz in der Nähe auf dem Falkenstein hatte. In einem geistlichen Umfeld sollten hier unverheiratete oder verwitwete Frauen des Hauses und befreundeter Familien ein sicheres Auskommen finden.
Klosterruine und ehemaliger Klosterhof
Die Stiftung war weniger „gute Tat“, als Mittel zum Zweck: Wie auch das 40 Jahre vorher gegründete Kloster Herrenalb sollte Frauenalb der Stifterfamilie zu politischem Ansehen verhelfen. Schenkungen und Mitgiften der aufgenommenen Frauen sollten das Familienvermögen steigern.
Der Aufstieg der Stifterfamilie und die Vermehrung des Klosterbesitzes wurde vom erstarkenden Haus Baden gebremst. Die Ebersteiner mussten erst ihre Burg und dann die Hälfte ihrer Herrschaft an Baden abgeben. Die Klosterfrauen hielten ihrer Stifterfamilie die Treue. Niemals wurde eine Frau aus badischem Gebiet ins Kloster aufgenommen.
Die Hauptfassade weist stets nach Osten – in Frauenalb gegen den Berg. Doch auch ohne Fernwirkung ist sie aufwändig gestaltet
Man kann sich umschauen in den alten Mauern und dann nach Herrenalb spazieren (1h). Die beiden Klöster pflegten keinen Kontakt, trotz gleicher Stifterfamilie
Bei den Ziegen startet der Fußweg nach Bad Herrenalb (1h), immer nahe des Bächleins
Bereits zur Zeit der Klosterherrschaft strand hier ein barockes Gasthaus mit Herberge. Dem Zeitgeist entsprechend umbenannt 1819-1830. Ohne behördliche Genehmigung, aber gut fürs Geschäft
Bad Herrenalb
Ich parke am Ortseingang von Bad Herrenalb, nahe der 7-Täler-Therme. Die eingebettet ist zwischen den Parkanlagen der Schweizer Wiese und dem imposanten Falkenstein, Refugium der Kletterer
Im Park liegt eine riesige Tanne, anhand derer der Holzhandel und die Verwüstung des Schwarzwaldes im 18.Jh. dargestellt werden. Besonders mächtige Tannen wurden damals „Holländer“ genannt
Sie waren bis 34m lang, und wurden aus den Schwarzwald-Tälern über den Rhein bis nach Rotterdam/Holland geflößt. Der Holzbedarf des waldarmen Hollands für Schiff- und Städtebau kam den Landesfürsten gerade recht, die so ihre leeren Kassen füllten.
Resultat war eine verheerende Wald-Verwüstung. Über Jahrzehnte fehlte der Bevölkerung das dringend benötigte Bau- und Brennholz. Riesige Kahlflächen wurden im 19. Jh. wieder aufgeforstet, und seither ist man bestrebt nur soviel Holz zu nutzen, wie nachwächst.
Schwarzwald-Tannen auf dem Weg nach Holland (18. Jh.)
Der Weg der „Holländer“: Vom Schwarzwaldtal – in den Rhein – nach Rotterdam
Am Bahnhof von Bad Herrenalb endet die S1 aus Karlsruhe
Hier starten viele Wanderungen. Kurz und lohnenswert ist der Falkenstein-Trail hinauf zu den Felsen (30 min)
Kurpark
Bad Herrenalb´s Kurpark entlang des Flüsschens Alb ist immer einen Spaziergang wert
Kurhaus mit Trink-Pavillion (links)
Das Klosterviertel
betritt man vom Rathausplatz kommend durch das Klostertor (rechts)
Blickfang ist die Klosterkirche
Der Vorraum zur Kirche heißt „Paradies“. Es diente als Versammlungshalle und Beisetzungs-Stätte
Das „Paradies“, daneben mittelalterliche Wirtschaftsgebäude
Rathaus an der Alb
Stufen erschließen das Alb-Ufer beim Rathaus (Fahne) und Rathausplatz. An der Hauptstraße hole ich eine super leckere Pizza zum Mitnehmen,
die ich dann in netter Gesellschaft im Kurpark verspeise
Flötentöne am Alb-Ufer, dazu Pizza und Frühlingssonne
auf der Schwarzwald-Hochebene, rund um die Höhenorte, besonders schön im Herbst und Frühling oder im Schnee. Die Höhenrunde startet direkt am Neusatzer Pfützle, am Rotensoler Seerosenteich oder an der Dobler Waldklinik. Man folgt immer den weißen Schildern „Höhenweg“.
Am Seerosenteich bei Rotensol gibts zwar noch keine Seerosen, dafür jede Menge Goldfische
Der ausgeschilderte Höhenweg bleibt lange am Waldrand, in der Sonne. Es gibt Abkürzungs-Varianten
Der Weg verläuft zum Teil auf der ehemaligen Grenze zwischen Württemberg und Baden
Blumen und die einsetzende Obstbaum-Blüte machen den Frühlingtag perfekt
Gell, Baden ist schön ?
Da hast du recht. Moritz hat es gut getroffen mit seiner neuen Heimat.