Drei Flugstunden und 15° Temperatur-Unterschied liegen zwischen Dublin und Lissabon. Und es wird warm bleiben, auch in Rom und Budapest!
Ich durchstreife die Altstadt Lissabons, steige viele Stufen hinauf, dränge mich in die berühmte Straßenbahn und lasse den Abend bei Fado-Musik ausklingen. Natürlich fahre ich auch ans Meer. Und nach Belém, nahe der Mündung des Tejo, von wo aus die portugiesischen Eroberer in See stachen.
zum Camoes-Platz, dem National-Dichter Luis de Camoes (1524-1580) gewidmet. Hier zweigen die gepflasterten Gäßchen zum Bairro Alto (Oberstadt) ab, einem malerischen Viertel aus dem 16. Jh. mit kleinen Geschäften, Restaurants, Musikkneipen und Casas de Fado
Pessoa sitzt im Café, seinem Dichter-Kollegen Chiado direkt gegenüber. Für den Stuhl neben ihm war eine weitere Dichter-Statue vorgesehen. Doch nun besetzen fotografierende Touristen den Stuhl, und man wird ihnen das Vergnügen wohl lassen.
1755 gab es in Lissabon ein verheerendes Erdbeben. Binnen weniger Minuten lag die Stadt in Schutt und Asche, und 40 000 Menschen starben. Weil die Erde während der sonntäglichen Gottesdienstzeit bebte, brannten Kerzen, die schreckliche Brände verursachten. Die Ruinen der Carmo-Kirche verblieben als Denkmal.
Der damalige Außenminister Marques de Pombal erwies sich als genialer Stadtplaner. Er ließ Lissabon auf dem Reißbrett wieder auferstehen: Gerade Straßen, klare Linien, rechte Winkel und Sicherheitsabstände zwischen den Häuserzeilen.
Am Rossio-Platz schlägt das Herz Lissabons. Das kunstvolle Wellen-Mosaik wurde hier erstmals gelegt und vielerorts wieder aufgenommen. Im Hintergrund das klassizistische Nationaltheater.
Rechts daneben die Kirche Sao Domingos, einst Sitz der Inquisition.Vor der Kirche erinnern Mahnmale an die Juden-Hetzjagd von 1506, die hier ihren Anfang nahm.
Die Kirche Sao Roque ersetzt die ehemalige Kapelle des Hl. Rochus, dem Schutzheiligen gegen die Pest. Die Kapelle wurde 1506 nach einer schweren Pest-Epedemie gebau. Auf den damals umliegenden Feldern sind Tausende von Pesttoten begraben.
Anstelle der Pestkapelle errichtete der Jesuitenorden 1566 die Kirche Sao Roque als seine Mutterkirche. Die Aussenfassade ist unscheinbar, doch im 17.Jh. kehrte die Pracht zurück ins Kircheninnere. Das Gold der südamerikanischen Kolonien wurde zu oppulenten Barock-Altären.
Vom König 1540 als Hauptakteure der katholischen Gegenreformation ins Land geholt, monopolisierten die Jesuiten während der folgenden zwei Jahrhunderten das Erziehungswesen und die Universitäten. Sie bekehrten die „heidnische“ Urbevölkerung in den Kolonien und waren maßgeblich an der Inquisition und der Verfolgung von Juden und Reformierten beteiligt.