Heute zieht es mich ans Wasser. Ich besuche das 1978 aufgelassene NDSM-Werftengelände jenseits des Flusses Het IJ, wo sich inzwischen eine lebendige Kunstszene entwickelt hat.
Und spaziere durch die hypermoderne Bebauung der ehemaligen Hafenanlagen, der östlichen Docklands.
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Main Airbnb liegt etwas außerhalb. Am Bahnhof steht morgens meine Bahn schon bereit, einladend und sauber. In 30 Minuten bin ich an der Station Centraal
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Am letzten Tag, auf dem Weg zum Flughafen, werde ich es mir aus der Nähe anschauen. Der Platz vor der Arena ist ansprechend und modern gestaltet
Jenseits des Flusses Het IJ
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Früher endete Amsterdam mit dem Fluss IJ. Dies ändert sich rasant, mit Entstehung des neuen Stadtteils Noord jenseits des IJ. Das hypermodernen Filmmuseum liegt zu Füßen des ehemaligen Büroturms der Shell AG
Im Erdgeschoß des Filmmuseum´s (2012) kann man eintrittsfrei in 100 Jahren Filmgeschichte stöbern. Eine kostenlose Fähre bringt die Besucher hinüber. Der ehemalige Shell-Turm wurde in A´DAM umgetauft, umfassend umgebaut und bildet zusammen mit den umliegenden Gebäuden eine Ausgeh- und Partylocation. Die ehemalige Mitarbeiter-Kantine ist zum Veranstaltungsort „Tolhuistuin“ mutiert.
Neues Leben in der verlassenen NDSM-Werft
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Mit der Fähre gelange ich hinüber zum jenseitigen Ufer des IJ. Seit 1922 gibt es Werften in Amsterdam Noord, die 1946 zur größten Werft der Niederlande fusionierten, der NDSM-Werft
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1978 meldete die NDSM Konkurs an, 1985 schloss auch die zweite große Werft ADM. Es kam zu Massenentlassungen. Das Werften- und Industriegelände war verlassen, Kräne und Hallen verrotteten
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Seit den 1980er Jahren richten sich Künstler hier provisorische Ateliers ein und organisieren Festivals. Das Herzstück der NDSM-Werft ist inzwischen die Kunststad in einer ehemaligen Montagehalle
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Innen ist geordnetes Chaos. Jeder Künstler hat sich in einer rechteckigen „Parzelle“ sein Studio nach seinem Geschmack erbaut. Die Goldschmiedin arbeitet neben Fotograf, Grafikerin und Architekt
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Fahrrad-Parkplatz am Bahnhof. Mein Bild erfasst nur einen kleinen Ausschnitt des riesigen Parkplatzes
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Teil des Bahnhofs ist der schön gestaltete Omnibusbahnhof. Man hat beste Aussicht nach Amsterdam Noord und zu den neugestalteten Docklands im Osten, wo ich mich als nächstes hinwende
So was gibt es nur im Wasserland Holland: 1889 musste der Hafen dem neuen Bahnhof weichen…
Weiter östlich entstand ein neues Hafenareal aus künstlichen Halbinseln, wo nun auch Ozeanriesen anlegen konnten. Zu seiner Blütezeit zwischen den Weltkriegen war dieser Hafen die Drehscheibe des Handels mit Amerika und Asien. Auch Auswanderer aus ganz Europa schifften sich hier nach Übersee ein.
Nach dem 2. Weltkrieg machten Flugzeuge den Passagierschiffen Konkurrenz, und der Frachtverkehr läuft über den neuen Containerhafen. Ab den 1979er-Jahren verfiel der östliche Hafen. Seit den 1990er Jahren engagierte die Stadt Architekten und Stadtplaner, um das Niemandsland zu neuem Leben zu erwecken. Heute sind die Docklands hypermodern bebaut und ein beliebtes Wohnquartier.
Docklands
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Daran schließt sich das Mövenpick-Hotel an und das weitläufige Gelände des neuen Kreuzfahrt-Terminals
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Moderne Bürogebäude, zum Teil auf alte Bausubstanz aufbauend wie das Packhaus de Zwijger. Ein Juwel mit kostenlosen Veranstaltungen / Ausstellungen. Und bester Aussicht im Restaurant
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Nicht weit entfernt das Technik-Museum Nemo, das sich vor allem an Kinder wendet. Doch auch Erwachsene haben dort ihren Spaß – anfassen und ausprobieren ist ausdrücklich erwünscht
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Früher machten hier am Hafen die großen Passagierdampfer fest. Arme Auswanderer, die auf eine Passage warteten, wurden in dem riesigen Lloyd-Gebäude (1921) untergebracht. Es bot Schlafplätze für 900 Menschen
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Für Tausende von Auswanderern war die Königliche Holländische Lloyd Startpunkt in ein neues Leben. 1936 ging die KHL Pleite. 2004 wurde das Hotel wiedereröffnet
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Über den Verbindingsdam läuft man auf den „Walfisch“ zu, das markante Wahrzeichen der Insel Sporenburg
Die KNSM-Insel wurde gegen Ende des 19. Jh. angelegt als Wellenbrecher im Fluss IJ (ebenso wie die anschließende Insel Java-Eiland). Später gehörte sie zum Hafengebiet und war seit 1903 Sitz der Reederei KNSM, deren Namen sie auch trägt.
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Auf dem gegenüberliegenden K.N.S.M.-Eiland ist der runde Wohnblock Pyreus der markanteste Wohnkomplex. Er scheint das historische Verwaltungsgebäude der KNSM behutsam zu umarmen
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Die Pythonbrug – Feuerrot und geschwungen führt die preisgekrönte Fussgängerbrücke hinüber zur Insel Borneo. Die Ufer säumen Hausboote
Zurück im Zentrum Amsterdams
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Die Magere Brug ist ein Wahrzeichen Amsterdams, sogar in einem James Bond-Film diente sie als Kulisse
Die hübsche, weiße Zugbrücke führt – in der Nähe von Hermitage und Oper – über den Fluss Amstel. In der Nacht wird sie von 1800 Lampen beleuchtet. Bis ins Jahr 1994 wurde die Magere Brug noch von zwei Brückenwächtern geöffnet und geschlossen, heute ist das automatisiert.
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Die niederl. Nationaloper (Stopera) am Waterlooplein wurde 1986 gebaut für Oper, Ballett und Musiktheater
Vor dem Opernhaus liegen Hausboote. Lange schaue ich Mutter und Tochter zu beim Badevergnügen: Die Mutter sitzt mit einem Buch im Beiboot. Die ca. 10-jährige Tochter springt vom Hausboot ins Wasser, klettert ins kleine Boot und wieder hinauf zum Hausboot. Um dann wieder ins Wasser zu springen…
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Die Gracht Kloveniersburgwal ist eine der ältesten Grachten in Amsterdam. Sie liegt im mittelalterlichen Kern zwischen dem Nieuwmarkt und der Amstel
177 verschiedene Nationalitäten tummeln sich in Amsterdam, was die Stadt zu einem der multikulturellsten Orte der Welt macht. Zwar ist Amsterdam mit etwas mehr als 850.000 Einwohnern keine Metropole, aber gerade für seinen gezelligen Charakter wird das ‚Stadtdorf‘ geliebt.
Leef en laat leven (Leben und leben lassen) ist die Devise der niederländischen Hauptstadt und das spiegelt sich auch in der Lebensqualität wider. Das Monocle Magazin rankt Amsterdam seit Jahren in seine Top 20 der lebenswertesten Städte der Welt.
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Im Rembrandthaus lebte der Maler zwischen 1639 -1659. Zusammen mit dem Neubau daneben bildet es das Rembrandtmuseum, das Leben und Werk des großen Malers thematisiert
Das Rembrandt-Museum befindet sich nicht weit vom chinesischen Viertel, direkt hinter dem Rotlichtviertel, nahe des Waterlooplein. Leider hat es bereits geschlossen, und ich mache mich auf den Heimweg.
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Baudenkmäler, Grachten, wunderbare Museen (hier das Wissenschaftsmuseum Nemo), entspannte Atmosphäre. Nach Amsterdam werde ich gerne wiederkommen