Breslau (Wroclaw), war 2016 Kulturhauptstadt. Allmählich entwickelt sich eine Verbundenheit der Breslauer mit ihrer Stadt, was nicht immer so war. Denn die Heimat der meisten Menschen, die sich hier nach 1945 ansiedelten, lag ganz wo anders. Die Stadt ist offen für Neues und pflegt die historischen Schätze ihrer 1000-jährigen Geschichte. Sie hat eine der größten Universitäten Polens, was sich im Stadtbild und hoher Kneipendichte zeigt.
Ich komme am Breslauer Hbf (Wraclaw Glowny) an, und alles klappt we am Schnürchen. Ich finde eine kompetente Tourist-Info und eine Wechselstube gleich über der Straße
Wroclaws Bahnhof entstand 1855, um 1900 im englischen Tudor Stil umgebaut. Mit den Türmchen und Zinnen wirkt er fast wie ein Schloss. Einst war er einer der größten und modernsten Bahnhöfe Deutschlands. Zur EM 2012 umfangreich saniert
Ich gehe zu Fuß zum Hotel, vorbei an der riesigen Shopping-Mall Wroclavia. In das Gebäude ist auch der Busbahnhof integriert. Rechts der Bahnhof
Im Hotel gebe ich gebe das Gepäck ab. Auf dem Weg zur Altstadt passiere ich diese Skulpturen-Gruppe. Die Menschen verschwinden im Untergrund. Auf der anderen Straßenseite tauchen sie wieder auf.
Marktplatz
Der riesige Marktplatz (212 X 175m) ist das Herzstück der Altstadt. Auch Rynek genannt (Ring), denn im Zentrum steht das Rathaus. Hier treffen sich Einheimische und Touristen, es ist immer was los
Momentan gibts das Johannes-Fest, weshalb Buden und eine Bühne aufgebaut sind. Hinten das Rathaus
Sogar ein Strand wurde zum Fest eingerichtet. Platz gibts ja genug: Wroclaws Marktplatz ist der zweitgrößte in Polen, nur der von Krakau ist größer
Überall Cafés, Restaurants, Bars. Hier am Marktplatz herrscht die größte Kneipendichte von Wroclaw
Es läßt sich wunderbar flanieren, und ein Lieblings-Café ist bald gefunden, zu dem ich mehrfach zurückkehre
Die Breslauer Zwerge
tauchten in den späten 1980er Jahren auf, als Kriegsrecht in Polen herrschte. Als Symbole des Widerstandes
Heute gibt es Zwerge überall in der Stadt,
nun allerdings als Werbung für Wroclaw. „Papa Krasnal“, der Urvater der Breslauer Zwerge hat eine Unzahl von Kindern und Enkeln bekommen – Tendenz steigend. Jeder Zwerg hat seine eigene Geschichte, nachzulesen auf einer eigenen Zwergen-Website, leider nur auf polnisch.
vor allem Kinder freuen sich an den Zwergen. Die Stadtführung wird zur Zwergen-Ralley
Universität
Nicht weit vom Marktplatz befindet sich die im 13. Jh. gegründete Univesität. Mit dem barocken Musiksaal, dem Oratorium Marianum, einem wichtigen Konzertsaal der Stadt. Davor der Fechterbrunnen
Das Universitätsgebäude hat enorme Ausmaße. Sein berühmtester Saal ist die reich ausgeschmückte Aula Leopoldina. Für 1 Million € wurde der historische Saal letztlich saniert
Die Markthalle
an einer Oderbrücke zur Dominsel gelegen, ist einer meiner Lieblingsplätze
Es ist Kirschenzeit – jeden Tag kaufe ich welche. An Bauernständen oder hier
Das Essen im Markthalle-Schnell-Restaurant ist sehr lecker und ich probiere mich durch die polnische Küche: Saure Mehlsuppe
Bigos, das polnische „Nationalgericht“: Kraut und Schweinefleisch
Piroggen gibts mit unterschiedlichen Füllungen, Fleisch, Gemüse oder süß
Dominsel, umflossen von der Oder
Von der schönen Promenade nahe der Markthalle blicke ich hinüber zur Dominsel, der Keimzelle Breslaus, mit Dom (li) und Heiligkreuzkirche (re). So berühmt wie der Marktplatz, und doch eine Oase der Stille
Die Promenade und Wege an der Oder sind gut ausgebaut, man kann endlos flanieren
Das ganze Dom-Viertel gehört der Kirche. Jeder Stein atmet Geschichte. Die Gaslampen werden jeden Abend immer noch von Hand entzündet