Der starke Wind hat aufgehört, und ich starte meine Fahrrad-Tour. Von der St. Paul´s Bay quer über die Insel hinüber zu den schönen Sandstränden im Nordwesten. Und weiter durchs ruhige Mgarr (gesprochen Imgarr) bis Mdina. Am nächsten Tag auf einsamen Sträßchen durch Bauernland zurück zu den Stränden und nach Bugibba.

Das fruchtbare Pwal´s Valley ist intensiv bewirtschaftet. Auf Malta wächst jegliche Art von Gemüse, und abends trinke ich Wein aus Malta oder Gozo
Ghajn Tuffieha Bay

Auch Sandstrände gibt es auf Malta. Sie sind eher klein, doch in der Nebensaison super. Ich frühstücke in der netten Bar an der Ghajn Tuffieha (Ain-Tuffiehha) Bay. Hinter dem Turm erstreckt sich die Golden Bay

Man kann schöne Spaziergänge oder sogar lange Wanderungen zwischen den Buchten machen. Hinter der Halbinsel liegt die dritte Bucht-Schönheit, die Gnejna (Dschneyna) Bay
Golden Bay

An der Golden Bay gibt es eine große Hotelanlage. Die Einheimischen bevorzugen deshalb die anderen Strände
Gnejna Bay

Eine der schönsten Badebuchten Maltas: die Gnejna (Dschneyna) Bay. Dahinter liegt Mgarr, mein nächstes Ziel, das ich heute anvisiere
Weiter an Mosta vorbei. Mosta´s einzige Sehenswürdigkeit ist der Dom mit der riesigen Kuppel. Zur Zeit seines Entstehens gab es nur zwei größere Kuppeln: Die von Rom und von Florenz
In Mdina ist für heute Schluss. Ich lasse das Rad stehen, besuche noch mein Lieblings-Bistro und fahre per Bus zurück. Morgen geht es von hier aus weiter
Zweiter Tag
Als mein Bus am Morgen in Mdina hält, regnet es in Strömen. Ich flüchte mich in ein Hotel und habe nun Zeit gemütlich zu frühstücken. Petrus zeigt sich sehr kooperativ und bald scheint wieder die Sonne.
Für unterwegs nehme ich ein paar Pastizzi mit. Die Blätterteigtaschen sind mit Käse oder Erbsenmus gefüllt und werden noch warm verkauft.
Auf kleinen, einsamen Sträßchen hangle ich mich durch Bauernland, bis ich auf halbem Weg nach Mgarr auf den Bingemma-Turm treffe. Er gehört zu einer Befestigungsanlage aus der Ritterzeit. Von hier aus habe ich einen wunderbaren Blick auf die Strände von gestern (der Turm gehört zur Tuffieha Bay) und ich kann mich gut orientieren.
Die Felder sind von Steinmauern umgeben als Schutz vor dem Wind. Hier kommt der Bingemma-Country-Trail vorbei, ein ausgeschilderter schöner Wanderweg im Hinterland mit interessanten Stationen: Dem Bingemma-Turm mit der Super-Aussicht, dem Bingemma-Fort und den Victoria Lines.
Die Victoria-Lines sind eine ca 10 km lange Befestigungsmauer, die um 1800 von den Engländern auf einer geologischen Verwerfung gebaut wurde. Sie sollte als Schutzmauer dienen, wurde aber nie auf die Probe gestellt, weil durch die Überlegenheit der Engländer auf See keine Angriffsgefahr bestand.

Ein Teil der Victoria-Lines, einer Befestigungsmauer, die auf einer natürlichen Verwerfung gebaut wurde
Von der Kapelle aus kann man eine interessante Wanderung entlang der Victoria Lines unternehmen. Immer auf der Höhe, mit prächtigen Ausblicken auf Land und Küste.

Immer bergab fahre ich durch schönste Landschaft nach Mgarr, wo ich im „Hungrigen Wolf“ zu Mittag esse
Golden Bay
Das große Radisson-Hotel dominiert die Golden Bay. Trotzdem hätte ich mich hier gerne noch ein Weilchen aufgehalten, doch es ziehen verdächtig dunkle Wolken auf. Und ich muss noch 4 km, über freies Land, quer über die Insel bis zur St. Paul´s Bay fahren. Also mache ich mich lieber auf den Weg.
Aus dem dunklen Himmel zucken Blitze und der Donner grollt gewaltig. Das Gewitter begleitet mich mit lauten Donnerschlägen, und die ersten Regentropfen fallen kurz vor der St. Pauls´s Bay. Ich flüchte mich in einen Bus-Unterstand. Kurz darauf hält der Bus und die freundliche Busfahrerin lässt mich in ihrem Bus mitfahren. So komme ich trocken nach Bugibba.
Ein wunderbarer Ausflug. Eigentlich schade, dass ich morgen schon heim fliege.