In Wolkendorf (Vulkan) nahe Kronstadt bleiben wir für 3 Nächte im ehemaligen Pfarrhaus. Der Pfarrer hat das Besichtigungsprogramm für uns zusammengestellt: Stadtführung in Kronstadt, Wanderung in den Karpaten, Besichtigung von 2 Kirchenburgen, und gleich am ersten Abend ein Konzert der Kronstädter Philharmoniker.
Wir kommen um die Mittagszeit in Wolkendorf an und werden gleich zu Tisch gebeten. Die Griesklöschen-Suppe schmeckt wie früher bei meiner Mutter,
und auch das Gulasch mit eingelegten Klößen ist delikat. Die Klöße kommen uns sehr schwäbisch vor; es sind groß geformte Spätzle
Am Abend wohnen wir einer Aufführung der Brasover Philharmoniker bei. Auftakt macht Mozarts „Kleine Nachtmusik“, dann Ouvertüre und Arie aus Rossini´s „Barbier von Sevilla“, und eine Schubert-Synphonie
Sowohl der Dirigent, als auch die Sopranistin kommen aus Japan, beide Weltklasse. Wir sind begeistert von der hochkarätigen Aufführung
Nach dem Konzert-Besuch gibts ein spätes Abendessen. Schnitzel, Kartoffeln und Krautsalat. Wieder schmeckt es superlecker. Wolkendorf läßt sich sehr figur-gefährdend an…
Am nächsten Morgen sehen wir durchs Fenster ein offenes Feuer und gehen neugierig hinein. Es werden gerade Baumstriezel gebacken
Dafür wird Hefeteig ausgewellt, über ein Holz gezogen, in Butter und Zucker gewälzt, und am offenen Feuer unter ständigem Drehen gebacken. Dabei karamelisiert der Zucker, und das ganze schmeckt uns heute abend wunderbar als Nachtisch.
Ein Mitarbeiter des Hauses erklärt uns wie der Schnaps gebrannt wird, den es vor jedem Essen gibt
Stadtführung Kronstadt (Brasov)
Kronstadt (227 000 Einw.) ist Hauptstadt des Burzenlandes. Das schöne mittelalterliche Zentrum ist gut erhalten und die nahen Karpaten ermöglichen allerlei Freizeit-Aktivitäten (Bild im Pfarrhaus)
Wir beginnen unseren Rundgang bei der ev. „Schwarzen Kirche“,
die beim Stadtbrand 1698 geschwärzt wurde. Die „Schwarze Kirche“ ist Wahrzeichen Kronstadt´s und das größte gotische Gotteshaus Siebenbürgens. Heute sowohl Kirche, als auch Museum.
Hinter der Kirche deutet Johannes Honterus auf das von ihm gegründete Gymnasium
In der Hand hält er die Schulordnung und das Reformationsbüchlein. Honterus war ein Siebenbürger Humanist, Reformator Buchdrucker und Universal-Gelehrter (1498-1549). Berühmt wurde er vor allem durch die Einführung der Reformation in Kronstadt und sein Reformationsbüchlein (1542) über die Durchführung der Reformation in Siebenbürgen, sowie die erste siebenbürgische Schulordnung.
Die jüdische Synagoge wurde kürzlich aufwändig restauriert
Bei der Besichtigung treffen wir auf eine Reisegruppe aus Israel
Kronstadt war von einer Stadtmauer umgeben, und die Weber-Bastion ist Teil der Befestigung
Jede Zunft war für einen Befestigungsturm oder sogar eine Bastion zuständig, je nach Größe der Zunft. Die Zunft musste den Turm errichten und im Angriffsfall verteidigen.
Die Mauer ist noch großteils erhalten. Hier trennt sie Kronstadt, das bis Ende des 19.Jh. nur von Sachsen bewohnt werden durfte, von der angrenzenden rumänischen Vorstadt
Durch das Katharinentor kamen die Rumänen tagsüber zur Arbeit oder zur Marktbeschickung in die Stadt. Sie mussten Kronstadt bis 19 Uhr wieder verlassen
Die Ion-Tiriac-Sportanlagen. In Deutschland ist der ehemalige Sportler und erfolgreiche Unternehmer vor allem als Manager von Boris Becker bekannt, den er von 1984 bis 1993 betreute
Die orthodoxe Kirche steht direkt neben der Stadtbefestigung
Ihre Glocken hängen im alten Wehrturm, davor der Friedhof
Der heiligste Teil eines orthodoxen Gottehauses ist den Besuchern nicht zugänglich, sondern hinter der prächtigen Ikonenwand verborgen
Das einzige Gebäude auf dem riesigen Marktplatz ist das Rathaus
In den hübschen Gassen nahe des Marktplatzes gibt es viele Cafés und Restaurants
Im Sommer ist die ganze Altstadt ein Freiluft-Café
Wir lassen uns treiben in den malerischen Gassen
Auf den Hausberg, die Tampa (Hohe Zinne) führt eine Seilbahn, oder man läuft 30 min. hinauf. Oben kann man bis zum BRASOV-Schriftzug weiterspazieren. Nach dem Seilbahn-Ausflug trinken wir am Marktplatz Kaffee
Bei der Schwarzen Kirche hat unser Rundgang begonnen und endet er auch
Letztes Erinnerungsphoto, dann fahren wir zurück nach Wolkendorf. Wir freuen uns schon aufs Abendessen…
Wohne in Buenos Aires und bin Nachwuchs einer Wolkendorfer Familie, hatte das Glück , von meiner Familie in Deutschland , an einem Heimattreffen teilzunehmen.Auf diese Weise habe ich auch meinen Bruder überzeugt auf eine nächste Reise nach Vulkan. Möchte mich dann gerne bei Ihnen melden um Vorschläge. Wunderbare Bilder!!!
Schönen Gruß
Adriana
Liebe Adriana, falls Sie nach Wolkendorf/Vulkan reisen wollen, empfehle ich Ihnen Kontakt aufzunehmen mit dem Wolkendorfer Pfarrer Uwe Seidner (http://www.evang.ro/gemeinden/wolkendorf/). Er organisiert das Wolkendorfer Gästehaus im ehemaligen Pfarrhaus und unterstützt bei Ausflugsplanungen. Uwe Seidner hat unseren Wolkendorfer Aufenthalt wunderbar organisiert und war bei den Unternehmungen als Guide selbst dabei. Ich würde mich freuen zu hören, wie es weitergeht mit Ihrer Vulkan-Reise.
Lieber Gruß aus Stuttgart