Malta ist eine Überraschung für mich. Nämlich sehr „städtisch“. Es hat die fünft-höchste Bevölkerungsdichte der Welt, und rund um Malta´s Zentrum Valletta komme ich mir vor wie auf einem Städtetrip. Doch die Stein gewordene Geschichte Malta´s ist hochinteressant, und die mittelalterlichen Baudenkmale und Festungen der Ritter sowieso. Als Kontrast dazu gibt es Meer und Sonne, und ich finde großartige Wanderungen in der Natur.
Valletta
Seit 1980 gehört die ganze Stadt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das geschlossene mittelalterliche Stadtbild, die riesigen Festungsanlagen, die Kirchen und Paläste bilden ein Gesamtkunstwerk. Man kann es als Ganzes auf sich wirken lassen und genüßlich durch die alten Gassen schlendern, oder in den Museen und bei Besichtigungen tiefer eintauchen. 1530 kamen die Johanniter-Ritter nach Malta. Sie hatten sich als Kreuzritter hervorgetan und erhielten Malta vom Kaiser als Geschenk. Die Bewohner Maltas begrüßten die Ankunft der Ritter und erhofften durch sie Schutz vor den ständigen Piraten-Überfällen.
Maltas Herz schlug zu dieser Zeit noch in Mdina (gesprochen Medina), doch die Ritter erkannten sofort den strategischen Wert des Grand Harbour und errichteten dort ihre ersten Forts. 1571 zogen die Ritter um in die neue Hauptstadt Valletta.
City Gate, der Zugang nach Valletta
Der Haupt-Eingang zur Stadt wurde ganz neu gestaltet. Stararchitekt Renzo Piano, der in Berlin die Daimler City baute, ist für das Projekt City-Gate verantwortlich.
Republic Street, Vallettas Prachtstraße
Vom City-Gate aus zieht sich die Republic Street schnurgerade durch die Stadt. An ihr liegen Valettas bedeutendste Plätze und Sehenswürdigkeiten. Der Verkehr ist weitgehend verbannt, die Fußgänger haben die schönen Plätze und engen Seitengassen für sich
Hier irgendwo müsste die Kathedrale mit der riesengroßen Kuppel sein. Ich habe sehr gesucht, und nicht gefunden. Später stellt sich heraus: Das Bild zeigt einen Turm der berühmten St. John´s Co-Kathedrale. Insofern war ich richtig, doch die Kuppel gehört nicht zur Kathedrale, sondern zur Kirche nebenan. Und aus der Nähe kann man die Kuppel nicht sehen…
Ein Blick zurück: 1798 tauchte Napoleons Flotte mit 54 000 Mann am Horizont auf. Napoleon war auf dem Weg nach Ägypten, doch so nebenbei nahm er auch das kleine Malta ein. Der letzte Großmeister der Ritter, ein Deutscher, kapitulierte eingeschüchtert, und die gigantische Festungsanlage wurde nicht auf die Probe gestellt.
Und so gings weiter: Mit Hilfe der Engländer vertrieben maltesische Aufständische um 1800 die Franzosen. Ein paar Jahre später (1814) wurde Malta eine englische Kronkolonie. 1964 erlangte Malta die Unabhängigkeit im Commonwealth und seit 1974 ist Malta eine Demokratische Republik innerhalb des Commonwealth.
Ein moderner Fahrstuhl führt hinab zur Lascari-Kaianlage und zur Valletta Waterfront, dem neuen Kreuzfahrthafen
Die Valletta Waterfront ist eine aufwendig restaurierte Zeile alter Speicher, die nun Restaurants und Souvenirsläden beherbergen. Hier landen die großen Kreuzfahrtschiffe, und abends lassen es sich die Einheimischen hier gut gehenDie Ordensritter kamen aus unterschiedlichen Ländern. Ritter gleicher Sprache lebten zusammen in einer Auberge. Die prächtigste war die Auberge de Castille, Leon e Portugal. Heute ist sie Sitz des Premierministers von Malta
Sliema
Am gleichen Hafenbecken wie Valletta liegt Sliema. Mit seinen Bürogebäuden, Einkaufszentren, Apartmenthäusern, Hotels und einer Uferpromenade zum Flanieren ist Sliema die wahre Metropole Malta´s. Nicht schön, aber modern und lebendig
Hallo Lisa,
wir haben uns kurz im Hostel in Badalona kennen gelernt. Ich war bei der Gruppe aus Hann.Münden dabei, zu der du dich an unserem Abreisetag zum Frühstück dazu gesellt hast.
Deine Berichte aus Barcelona sind samt Bildern sehr schön, und haben mir in dieser herbstlichen Zeit ein bißchen vom Sommer in Barcelona zurück gebracht. Danke dafür!
Mit Interesse habe ich auch deinen Bericht aus Malta gelesen. Dort war ich mal vor 12 Jahren.
Ich wünsche dir noch viele schöne Reiseerlebnisse und schaue gern mal wieder bei dir rein.
Mein Vorsatz: wenn mein Leben etwas unkomplizierter wird und meine Finanzen mal weniger angespannt sind, möchte ich wie du noch viel mehr von der Welt sehen.
Liebe Grüße
Karin
Liebe Karin,
ja, es war schön euch kennenzulernen und eure Tipps waren mir recht hilfreich. Für mich war es ja der erste Tag in Barcelona – und für euch der letzte.
Malta ist wieder eine andere Welt, und leider bald vorbei. Morgen ist mein letzter Tag, ich habe eine Radtour geplant. Das ist erst jetzt wieder möglich. Einige Tage lang hatten wir Starkwind, da war an Radfahren nicht zu denken.
Ich freu mich, mal wieder von dir zu hören. Bis dahin lieber Gruß!
Lisa