Nach dem geballten Besichtigungs-Programm der letzten Tage beschränke mich heute auf zwei Besichtigungs-Schwerpunkte: Die repräsentative Zeche Zollern, und die Kokerei Hansa, wo man erfährt, wie aus Kohle Koks wird. Ansonsten ist gemütliches Radfahren und viel Natur angesagt.
Dortmund (Zeche Zollern – Kokerei Hansa – Ostfriedhof und Innenstadt – Zeche Gneisenau), Unna (Lanstroper Ei), Schwerte
Zeche Hannover in Bochum (Industriemuseum)
Prachtstück in der Maschinenhalle ist die Dampffördermaschine aus dem Jahr 1893. Bei Schauvorführungen setzt sich dieser Dinosaurier der Technik in Bewegung. Über dem 750 m tiefen Schacht steht der mächtige Malakowturms aus dem Jahr 1857. Hier fuhren die Bergleute in den Schacht ein, hier kam die Kohle aus der Tiefe zu Tage – bis die Zeche Hannover 1973 als letztes Bochumer Bergwerk schloss.
Herne
Die Zechen und Stahlbetriebe rekrutierten ihre Arbeiter oftmals von weither, vorzugsweise aus den Ostgebieten. Mit Werkssiedlungen sorgten die Unternehmen für die Unterbringung ihrer Beschäftigten.
Dortmund
Zeche Zollern
„Schloss der Arbeit“ nannten Zeitgenossen die wohl schönste Zeche des Ruhrgebiets. Mit ihren prunkvollen Backsteinfassaden und opulenten Giebeln erinnert die Anlage eher an eine Adelsresidenz als an ein Bergwerk. Sie entstand 1898 als ein Prestigeobjekt der Gelsenkirchener Bergwerks AG.
Kokerei Hansa
In einer Kokerei wird Steinkohle unter Luftabschluss auf hohe Temperaturen erhitzt. Dabei entsteht Koks, das Hauptprodukt einer Kokerei. Koks ist ein besserer Brennstoff als Kohle und wird vor allem für die Befeuerung der Hochöfen gebraucht, die Roheisen erzeugen.
Besucher können dem Weg der Kohle folgen: Über eine verglaste Bandbrücke hoch hinauf auf den Sortenturm (wo die Kohle gemischt wurde), zum Kohlenturm (wo bis zu 4000t Kohle bereitgehalten wurden), auf die Koksofenbatterien (wo die Kohle in die Öfen gefüllt wurde), zum Ofen.
Der Dortmunder Ostfriedhof
ist für seine zahlreichen historischen Grabstätten bekannt. Die wunderschöne Parkanlage gilt als einer der schönsten Friedhöfe Deutschlands.
Am Grabmal des Bergwerkdirektors hält ein Bergknappe die Ehrenwache. Der Bergwerkschef sich sehr eingesetzt für bessere Sicherheitsvorkehrungen auf der Zeche.
Im Stadtzentrum, gleich beim Bahnhof ist das große „U“ unübersehbar. Es erinnert an die Unions-Brauerei, die hier früher ihren Sitz hatte
Zeche Gneisenau
Das Steinkohlenbergwerk Gneisenau schloss 1985 als vorletzte Dortmunder Zeche. Erhalten blieben der Tomson-Bock nebst historistischer Schachthalle, sowie das Doppelbockgerüst über Schacht 4 von 1933 mit den beiden Maschinenhäusern.
Zwangsarbeiter im 2. Weltkrieg
Um die kriegswichtige Stahlproduktion aufrechtzuerhalten, waren Bergarbeiter bis 1942 vom Kriegsdienst freigestellt. Als sich die Lage verschlechterte, wurden auch die Bergleute eingezogen und durch Zwangsarbeiter ersetzt, meist Kriegsgefangene aus den überfallenen Ostgebieten. Diese mussten unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen die Förderungen auf möglichst hohem Niveau halten.
Während des Zweiten Weltkrieges mussten zirka 9 Mio. Menschen in Deutschland Zwangsarbeit verrichten. Darunter waren zwei Mio. Kriegsgefangene und 700.000 KZ-Häftlinge. Im letzten Kriegsjahr schufteten allein im Stadtgebiet Essen 220.000 Zwangsarbeiter und 75.000 Kriegsgefangene.
Wasserturm Lanstroper Ei
Hauptzweck des Hochbehälters war die Versorgung der umliegenden Zechen mit gleichmäßigem Wasserdruck. Das Wasser wurde für die Dampfkessel und die Waschkauen (Waschräume der Bergleute) gebraucht.