Kairouan ist die bedeutendste islamische Stadt Nordafrikas, eine heilige Stadt. Sieben Pilgerreisen nach Kairouan sind so gewichtig wie eine Wallfahrt nach Mekka. Seit 1988 UNESCO-Weltkulturerbe. Die pittoreske Medina mit den verwinkelten, schmalen Gassen, den weissen Häusern mit den reichverzierten Türen ist von einer Stadtmauer umschlossen. Allein in der Altstadt gibt es ca. 50 Moscheen.
Vorsicht
So ruhig und schön Kairouan ist, vor allem Individualreisende müssen aufpassen: An vielen touristischen Plätzen Tunesiens, aber ganz besonders in Kairouan, sind nicht autorisierte Führer unterwegs. Sie verwickeln Touristen in ein Gespräch, begleiten sie und wollen dann Geld für ihre „Dienste“.
Bir (=Brunnen) Baruta
Jeden Tag kommt das Kamel die Stufen herauf in den 1. Stock, um dort das Schöpfrad des tiefen Brunnens anzutreiben. Man kann das heilige Wasser trinken (als Europäer besser nicht) und im Cafe nebenan gibt es wunderbaren frisch gepressten Orangensaft. Ein guter Platz für eine Pause.
Große Moschee (Sidi-Oqba-Moschee )
Neben Mekka, Medina und Jerusalem ist die Große Moschee von Kairouan eines der wichtigsten Pilgerziele der islamischen Welt. Touristen können sie mit einem Sammelticket, das auch für andere Sehenswürdigkeiten gilt, besichtigen. Den eindrucksvollen großen Gebetsraum darf man als Nicht-Moslem nicht betreten, kann aber durch die Tore hineinblicken.
Barbiermoschee
Diese vielbesuchte Pilgerstätte ist die Grabstätte eines engen Gefährten Mohammeds, des Sidi Sahab. Ganz anders als die schlicht gehaltene große Moschee ist die Barbiermoschee mit bunten Fayancen und kunstvollen Holzdecken verziert. Man kann die Moschee besuchen und dem bunten Treiben der Pilger dort zuschauen.
Bei meinem Besuch an einem Freitag (Haupt-Gebetstag) habe ich es so erlebt: Während die Männer im äusseren Hof beten, picknicken die Frauen mit den kleinen Kindern iunter den Arkaden vor dem Mausoleum und die größeren Jungs spielen im Gang dazwischen.
Basins des Aghlabides
Die Wasserbecken wurden im 9. Jh gebaut und dienten der Wasserversorgung von Kairouan. Über ein 35 km langes Äquadukt wurde das Wasser zuerst in ein kleines Becken zur Reinigung, und danach in das große Reservoir geleitet.