Meine Reise endet mit einem Paukenschlag. Nach der Cote d´Azur mit Natur, Wandern, Kunst und Bilderbuch-Orten, bin ich nun in Marseille.
Einer schillernden Mult-Kulti-Großstadt, lebendig und voller interessanter Impressionen. Doch auch hier kann man wandern – zu den höchsten Klippen Frankreichs. Auf dem Küstenwanderweg Marseille (GR 51, in 5 Etappen)
Eine typische Marseiller Gasse. Bereits auf dem Weg vom Bahnhof zum Hotel bin ich begeistert
Ich bringe das Gepäck ins Hotel, und aus meinem Zimmer im 7. Stock liegt mir Marseille zu Füßen
Vieille Port, der Alte Hafen
Mein erster Weg führt zum Alten Hafen. Er ist noch immer das Herzstück Marseille´s, „bewacht“ von Notre Dame de la Garde. Die Kirche steht auf dem höchsten Punkt der Stadt und ist von überall zu sehen
Buntes Treiben am Alten Hafen,
marokkanische Jungs bieten eine improvisierte Show. Der junge Mann fliegt wirklich per Salto über den Menschenteppich
Die Altstadt, Le Panier
Le Panier ist der Historische Kern von Marseille
Die Marseillaise
1792 schickte die Stadt 500 Soldaten nach Paris, um den Aufständischen der Französischen Revolution zur Hilfe zu eilen. Auf dem Weg sangen die Soldaten le „Chant de guerre pour l’armée du Rhin“ (Kriegslied für die Rheinarmee), ein Lied von Claude de Lisle. Weil die Marseiller das Lied beim Einzug in Paris sangen, wurde es zur „Marseillaise“. Seit 1795 ist die Marseillaise französische Nationalhymne.
La Vieille Charité wurde erbaut, um arme, obdachlose Marseiller wegzusperren
Die Ratsherren konnten das Elend nicht mehr sehen und bauten die Charité, einen sauberen Ort zur Verwahrung der Elenden
Nach dem Zweiten Weltkrieg sollte das ungenutzte Gebäude abgerissen werden. Auf Drängen des Architekten Le Corbusier wurde es 1951 unter Denkmalschutz gestellt. Heute ist die Vieille Charité restauriert und seit 1986 ein interdisziplinäres Zentrum für Kultur und Wissenschaft.
Museums-Bereich J4
Mit der Eglise Major endet der Altstadtbereich. Direkt daneben,
auf der ehemaligen Hafenmole J4, befindet sich das 2013 eröffnete MuCEM (Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers). Das restaurierte Fort Saint-Jean ist mit dem J4 über eine Fußgängerbrücke verbunden
Daneben die Villa Mediterranée. Das Museum widmet sich den verschiedenen Ausdrucksformen des Mittelmeerraums
Die andere Seite der Hafeneinfahrt wird von der Festung St. Nicolas bewacht. Und Schutz von oben verspricht Notre-Dame de la Garde
Der Sonnenuntergang vom Hotelfenster aus krönt meinen ersten Tag in dieser wundervollen Stadt
Die “Cité radieuse” (Leuchtende Stadt) von Le Corbusier
Bei Nacht leuchtet das imposante Gebäude, daher der Name
Le Corbusier entwickelte ein neues „Wohnsystem“. Die Cité radieuse umfasst 337 Wohnungen mit 23 verschiedenen Grundtypen, die für die damalige Zeit sehr komfortabel und modern waren
Die Idee für ein komfortbles, modernes, wirtschaftliches Wohnen stellte Le Corbusier bereits 1925 in Paris vor, mit dem Pavillon de l’Esprit Nouveau. Sein „Wohnsystem“ war konzipiert für eine massenhafte Wiederholung an vielen Orten. Durch standardisierte Serienproduktion wollte Le Corbusier hohe Wirtschaftlichkeit erreichen. Man kann die Unités d’Habitation als Vorläufer der Plattenbauten ansehen.
Der „Systembau“ sollte günstigen und menschengerechten Wohnraum schaffen. In den fünfziger Jahren entstanden noch weitere „Cités radieuses“ nach Marseiller Vorbild (Rezé-Nantes, Firminy, Briey und Berlin).
Ausser privaten Wohnungen gibt es Räume zur gemeinsamen Nutzung (Geschäfte, Restaurant, Schule). Hier wird gerade Kindergeburtstag gefeiert
Auf dem Dach gibt es ein Planschbecken für Kinder, windgeschützte Sitzplätze, einen großen Saal für Aufführungen, und ein verglastes Atelier (eine Kunstschule)
Le Corbusier wohnte lange Jahre an der Cote d´Azur, am Cap Martin. Dort ist er auch begraben
Am Meer entlang: Pharo, Plage Catalan, Vallon d´Auffes, Plage del la pointe rouge
Vom Palais de Pharo hat man einen gigantischen Ausblick. Die Hafenmole J4 mit den Museen und Fort St. Jean. Links das Hochhaus von Euromed, da fahre ich heute abend noch hin
Einen malerischen Anblick bietet der kleine Hafen von Vallon d´Auffes
Vallon d´Auffes bei Nacht. Beliebt ist die Pizzeria Chez Jeannot am Hafen (Prospektbild)
Zu Fuß gehe ich ein Stück weiter gen Süden. Ich komme zu netten kleinen Stränden an der felsigen Küste
Die Nationalstraße folgt der Küste
Für mich ist heute Schluss am Plage de la Pointe Rouge, und ich fahre mit dem Bus (Nr. 83) zurück
Ein paar Kilometer weiter beginnen die berühmten Calangues, mit schönen Wanderwegen (Prospektbild)
Steilküste mit Buchten ud Felsformationen (Prospektbild)
Notre-Dame de la Garde
Von unten ist die Kirche allgegenwärtig. In 1/4 Stunde laufe ich zu Fuß hinauf
Nicht nur die Madonna auf dem Glockenturm ist vergoldet, auch die Innenausstattung glänzt gülden. Viele Votivgaben zeugen von der Gläubigkeit der Besucher
Auch Nicht-Gläubige werden belohnt: Mit Super-Ausblick auf den Alten Hafen und die davorliegenden Inseln. Die Kleinste wurde berühmt durch einen fiktiven Gefangenen, den „Grafen von Monte Christo„
Euroméditerranée, Stadtentwicklung im ehemaligen Hafengebiet
In Marseille wird seit 1989 ein nicht mehr gebrauchtes Hafengebiet neu gestaltet. Tram und Metro erschließen die neue Waterfront.
Das markante 135 m hohe Hochhaus „Tour La Marseillaise“ gehört inzwischen zur Stadtsilhouette. Das Veranstaltungszentrum „Le Silo“ ist ein umgebauter ehemaliger Getreidespeicher
Ähnlich wie die Docklands in London sind „Les Dock“ umgebaute Speicherhallen, genutzt als edles Einkaufszentrum
Les Dock sind riesig im Ausmaß,
innen luxuriös gestaltet.
Ein zweiter, ganz moderner Einkaufstempel befindet sich gleich gegenüber. „Les Terrasses“ versprechen Meerblick. Doch wegen starkem Wund (Mistral) sind heute die Resaurant-Terrassen geschlossen