Als Verbindung vom Dahner-Felsenland zur Weinstraße wähle ich den Queichtal-Radweg (57 km, leicht). Vorbei am der Schuhstadt Hauenstein, und dem historischen Annweiler mit der Reichsburg Trifels.
In Albertsweiler zweige ich ab auf den Radweg Deutsche Weinstraße (97 km, 1050 Hm, schwierig). Doch diese Bergstrecke überfordert mich, und ich quere zur Route am Fuße der Weinberge. Vorbei an vielen Weingütern und am geschichtsträchtigen Hambacher Schloss, endet mein Tag in Neustadt.
Obige Radwege befahre ich heute in Teilstücken. Ich starte in Dahn und folge zunächst dem idyllischen Tal der Wieslauter bis Hinterweidenthal.
Hauenstein
Bei Hauenstein entspringt die Queich. Durch Wiesen und viel Grün folge ich 30 km dem Queich-Radweg.
Die Friedenssäule wurde von den Bürgern Hauensteins anläßlich der Jahrtausendwende 2000 gestaltet. Eine Aufforderung zu Demokratie und Frieden in Deutschland, und für Frieden in Europa und in der Welt.
Das Schuhmuseum dokumentiert die Entwicklung Hauensteins von einem kleinen Bauerndorf zu einem gewichtigen Produktionsstandort für Schuhe. Und ist gleichzeitig eine Reise durch die Geschichte.
Mitte des 19. Jh. war Pirmasens der wichtigste Standort der deutschen Schuhindustrie. Handwerker der kleinen Gemeinde Hauenstein fungierten als Zulieferer für die Pirmasenser Fabriken. 1886 wurde durch die Gebrüder Seibel eine erste eigene Schuhfabrik in Hauenstein gegründet und 1960 gab es 35 Schuhfabriken. Doch dann geriet die Deutsche Schuhindustrie in eine schwere Strukturkrise und die meisten Betriebe mussten geschlossen werden.
Annweiler am Trifels
Die Burg Trifels schützte im Hochmittelalter das Reichsland um Annweiler. Die deutschen Kaiser und Könige ließen im 12. und 13. Jahrhundert hier die Reichskleinodien verwahren. Da ihr Besitz erst die Reichsherrschaft rechtmäßig machte, hieß es im Mittelalter: „Wer den Trifels hat, hat das Reich.“
Vom Pfälzerwald zu den Weinbergen
Das Hambacher Schloss
gilt wegen des Hambacher Festes, das dort 1832 stattfand, als Symbol der deutschen Demokratie- bewegung. Zu der viertägigen Protestveranstaltung strömten ca. 30.000 Menschen hinauf zum Schloss. Anlass war die Unzufriedenheit der pfälzischen Bevölkerung über Repressionen der bayerischen Verwaltung.
Hinauf, hinauf zum Schloss!
Nachdem die bayerische Obrigkeit eine strenge Zensur eingeführt und politische Kundgebungen verboten hatte, gaben die Organisatoren die Veranstaltung als „Volksfest“ aus. 30 000 Menschen folgten der Einladung und zogen von Musik und Trompeten begleitet, auf geschmückten Wegen hinauf zum Schloss.
Auf der höchsten Zinne war die Schwarz-rot-goldene Fahne gehisst. Die politische Veranstaltung mit Reden, Forderungen, Liedern, Meinungs-und Gedankenaustausch ähnelte einem Volksfest mit Buden, Musik und Karussellen.
Mit dem letzten Licht komme ich in Neustadt an. Die schöne mittelalterliche Altstadt werde ich mir morgen anschauen.