Wo das Häusermeer Miamis aufhört, beginnt die größte subtropische Wildnis der USA, die Everglades. 1947 wurde dieser Nationalpark gegründet.
Die Everglades sind kein Sumpf, sondern ein grasbewachsener Fluss, 80 km breit und nur 30-90 cm tief. Der „Fluss“ ist natürlich topfeben, nur manchmal ragen trockenere Inseln heraus, die höchste Stelle ist 2,50 m hoch.
Der Shark River Slough wird kaum als Fluß erkannt, denn die Fließgeschwindigkeit beträgt nur 100 m pro Tag. Und die Oberfläche des Flusses ist mit Gras bewachsen.Nur eine Straße führt tiefer in das Schutzgebiet hinein. Die 60 km lange Parkstraße bis Flamingo bietet Zugang zu Wanderwegen und Holzstegen durch völlig unterschiedliche ökologosche Zonen. Von Mai bis November braucht man ein gutes Mückenspray. Bei unserem Besuch waren die Mücken vor allem in den tropischen Waldbereichen und zur Zeit des Sonnenuntergangs aktiv.
Tierbeobachtung
Von der Parkstraße gehen Trails und Wanderwege ab. Die Trails sind nur max. 1 Kilometer lang, und erschließen dem Besucher ganz unterschiedliche Landschaften.Der
Anhinga-Trail führt durch Sumpf- und offene Wasserflächen. Die offene Landschaft ermöglicht eine gute Sicht auf eine Vielfalt von Tieren.
Wir treffen auf allerlei Vögel, Schlangen, Schmetterlinge, Käfer und Schildkröten
Und Moritz entdeckt einen Alligator
Der Spaziergang über die Holzstege durch die Natur ist ein sinnlicher Genuß
Tropischer Laubwald
Der
Gumbo Limbo Trail führt durch die Laubwald-Gemeinschaft einer minimal erhöhten Insel (Hammock). Dieser Standort ist etwas trockener, hier gedeiht tropischer Wald. Der Wald wurde beim letzten Hurrikan schwer beschädigt und hat seine ehemalige Höhe bisher nicht mehr erreicht.
Mangroven-Wald
Der West Lake Trail schlängelt sich durch Mangrovendickicht zum gleichnamigen See
Die Everglades beheimaten das größte Mangroven-Gebiet der westlichen Hemisphäre
Die Mangroven werden von anderen Pflanzen besiedelt
Flamingo an der Atlantikküste
Flamingo ist ein winziger Versorgungspunkt mit einem Campingplatz. Von hier starten die Bootstouren in die Everglades
Die großen Bäume am Visitor Center, unter denen unser Fahrzeug steht, sind mit Flechtengirlanden behängt
Mahagoni-Wald
Der tropische Regenwald wächst in mehrere Etagen. Die raumbildenden, höchsten Bäume sind die alten Mahagoni-Bäume.Diese mächtigen Bäume sind für die Pflanzengemeinschaft des tropischen Regenwaldes extrem wichtig. Sie spenden Schatten für andere Pflanzen, halten den Boden fest bilden damit die Lebensgrundlage für die anderen Pflanzen und vielfältige Tierarten.
Aussichtspunkt über dem grasbewachsenen Fluss
Vom
Viewpoint Pa-hay-okee aus blickt man über die endlos scheinende Weite des grasbewachsenen Flusses. Unterbrochen wird die topfebene Fläche durch ein paar baumbestandene Inselchen.
Der Anhinga, der Schlangenkopf-Vogel trocknet sein Gefieder durch heftiges Flügelschlagen. Seine Federn sind nicht gefettet, so dass er aktiv für Trocknung sorgen muss.
Die Zypressen zeigen (trotz 27 Grad) den Winter an. Sie verlieren im Winter ihre Nadeln, was den Baum recht bizarr aussehen lässt.
Key Largo
Nach dem Besuch in den Everglades fahren wir noch am Abend weiter nach Key Largo, wo wir übernachten. Nach so viel Natur, zwei heldenhaft überlebten Mückenstichen und diversen Fußwanderungen (äähhh, wer macht denn so was?) hat Moritz sich den überdimensionalen Burger wahrlich verdient.