Der Radweg begleitet die Glems von Leonberg bis Unterriexingen, wo die Glems in die Enz mündet. Unbegradigt mäandert der Bach auf einer Länge von 40km durch Felder und Wiesen. Man passiert 19 alte Mühlen, die zum Teil noch in Benutzung sind. Heute fahre ich das Teilstück ab Ditzingen.
Ditzingen (S-Bahn) – Glemsmühlen Radweg (25 km) – Unterriexingen – Bietigh. Bissingen – Asperg – Stammheim – Stuttgart/Shf (gesamt 65km)
Die Glems entspringt beim Glemseck unweit des Bärensees. Das Bachbett ist nur in den Ortschaften begradigt, ansonsten naturbelassen. Die Wasserqualität ist gut, und durch Sanierungsmaßnahmen seit den 1970er-Jahren verbessert sie sich ständig.
Markröningen lohnt den kurzen Abstecher weg vom Glemstal. Wir lassen uns auf dem mittelalterlichen Marktplatz bei der Eisdiele nieder (Tourvariante 2015, diesmal bei strahlendem Sonnenschein).
Zurück auf dem Glemsmühlen-Radweg (2014)
Der Hohenasperg diente ab dem späten Mittelalter als Gefängnis. Deshalb wird er „Württembergs höchster Berg“ genannt: Es dauert nur fünf Minuten um hinauf zu kommen, aber Jahre um wieder herunter zu gelangen. Aufgrund der vielen (politisch) inhaftierten Intellektuellen nannte der Volksmund die Festung auch „Hausberg der schwäbischen Intelligenz“.
1777 -1787 wurde der Dichter Christian Friedrich Daniel Schubart hier eingesperrt. Ohne Verhör, Anklage oder Urteil. Schubarts Schicksal vor Augen, verfasste Friedrich Schiller sein Drama Die Räuber, und entging einer möglichen Inhaftierung durch Flucht nach Mannheim.
Weiter nach Möglingen auf einem Radweg entlang der Straße. Direkt hinter der Kirche von Möglingen fahre ich wieder in die Felder hinein und hangle mich autofrei zwischen Schnellstraße und Bundesstraße hindurch bis Stammheim. Erstaunlich, wie wenig man vom Verkehr des Ballungsgebietes beeinträchtigt wird.
In Stammheim treffe ich auf die Ausschilderung des Radelthon´s und finde so zurück ins Feuerbachtal und nach Mühlhausen. Der Radelthon führt mich auf einer grünen Trasse durch das verkehrsreiche Gebiet. Es gibt Überführungen für die S-Bahn-Gleise, und Wege unter den Straßen hindurch.
Es war eine unerwartet schöne, autofreie Tour. Der Glemsmühlen-Radweg ist überaus abwechslungsreich, es gibt immer etwas zu schauen oder die Mühlen-Informationestafeln zu studieren. Und heute am Vatertag trifft man überall auf vergnügte Ausflügler, und wird bei den Hocketsen bestens verpflegt. Irgendwann werde ich den kompletten Mühlenweg ab Leonberg fahren.
Die Rückfahrt ab Bietigheim-Bissingen war landschaftlich sehr schön und ließ sich fahrradfreundlich gestalten: Ich habe nur die Ortschaften durchfahren, alle anderen Strecken waren asphaltierte Feldwege abseits der Autostraßen.
die Fotos mit dem Handy sind gut geworden …
Du hast sie gleich erkannt!