Der Lünersee glänzt wie ein Juwel zwischen schroffen Felsen. Die heutige Überschreitung der Schesaplana (2865m), des Hauptgipfels im Rätikon, ist ein Höhepunkt der Tour. Nicht weniger spektakulär ist die Querung des Brandner Gletschers auf dem Weiterweg zur Mannheimer Hütte. Beste Wettervoraussetzungen machen diese hochalpine Tour zu einem genussreichen Unternehmen.
Douglashütte – Totalp Hütte
Aufstieg zum Schesplana-Gipfel (2964m)

Ich verfehle den Normalweg zur Schesaplana, und gehe ein gutes Stück weglos. Blick zur Schweizer Seite, auf Sulzfluh mit Garschina Hütte, Prättigauer Höhenweg, 3-Türme und Drusenfluh

Weglos durch eine unwirtliche Steinwüste. Ich fand´s super – manchmal ist es gut vom Weg abzukommen –
Über 2 Gletscher zur Mannheimer Hütte (2679m)

Die Vergletscherung hat sehr abgenommen. Das „Ewige Eis“ mutet an wie ein Altschneefeld, leicht zu queren
Auf dem schmelzenden Gletscher gibt es keine Markierungen. Denn Markierungs-Stangen werden vom Starkwind sofort wieder umgeblasen, weil der Untergrund nicht mehr fest ist. Irgendwie hangle ich mich hinüber, und weglos geht es über Gletscher-Geröll zur Hütte, die immer sichtbar bleibt. Was macht man hier bei Nebel?

In der Mannheimer Hütte bekomme ich ein schönes Einzelzimmer mit Ausblick auf die Gletscher und Schesaplana

Die Mannheimer Hütte steht am steilen Bergabbruch mit grandioser Aussicht. Auf 2600m genießen wir einen Sonnenuntergang in lauer Sommernacht. Unten in Bludenz gabs heute 34°C

Alle sind wir begeistert von der schönen Hütte und dem fürsorglichen, sympatischen Hüttenwirt. Am nächsten Morgen gehts bei strahlendem Wetter zurück über den Gletscher
Rückweg zur Douglashütte

Das Eis ist nicht mehr sehr dick, dennoch gibt es eine Randkluft. An den Übergängen zum Fels ist die Begehung nicht ganz ungefährlich
Auf dem Eis fließt Schmelzwasser, und unter dem Gletscher rauscht der Gletscherbach. Gefährliche Gletscherspalten gibt es nicht, aber immer wieder Löcher.
Südwandsteig, den Schesaplana-Gipfel umgehend

Der Südwandsteig hat ein paar Kletterstellen, man muss trittsicher und schwindelfrei sein. Ein wunderschöner Steig mit Aussicht in die Schweiz und ins Rheintal
Zur Gamslugge

Den Hauptweg zur Schesaplane verlasse ich gleich wieder und gehe in 1,5h weglos (aber mit Markierungen) zur Gamslugge, wo man in die Schweiz hinüberqueren kann

Der Hauptkamm des Rätikon, die Massive von Sulzfluh und 3-Türmen. In der hintersten Mulde rechts davon liegt die Garschina Hütte. Links der Weg von der Lindauer Hütte kommend, im Tal die Lünersee-Alpe

Ganz links der Schesaplana-Gipfel, ein Fast-Dreitausender. Der heutige Tag ist ein Höhepunkt an Aussicht und schönen Wegen

Eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch. Hier kommen die Leute von der Totalphütte herauf zur Gamslugge
Durch den Felsendurchlass (Gamslugge) hindurch, 10 min. klettern, und mit schönster Aussicht steigt man 200 Hm ab. Ein unmarkierter Pfad führt entlang der Felsen zum Gewall-Joch. Dort quert man wieder auf die andere Bergseite.
Übers Gewall-Joch zum Lünersee

Blick zurück zur Gamslugge und den Prättigauer Höhenweg, der weiter unten im Tal verläuft. Der führt in 2 Stunden zur Schesaplan-Hütte und in anderer Richtung

in 4 h zur Garschina-Hütte. Links das Gewall-Joch, mein Übergang nach Österreich. Die 2 hinteren Berge sind 3-Türme und Sulzfluh. Am Fuße der Sulzfluh liegt die Garschina Hütte
Vom Gewall-Joch zur Douglas Hütte
Die Tagesgäste sind längst mit der Lünersee-Seilbahn ins Tal zurückgekehrt, ich bin alleine mit den Alm-Leuten und den Tieren. Hühner, Ziegen und 2 Schweine dürfen nun frei umherlaufen