Von Frühling ist nichts zu spüren in Istanbul, und die Menschen sind dick eingemummt wegen des eisigen Windes. Doch mit Mütze und Handschuhen ausgerüstet, erleben wir trotz Wetterunbilden schöne Tage in der türkischen Metropole. Dieser einzigartigen Mixtur von Orient, westlichem Lebensstil, Tradition und Moderne.
Meine Freundin und ihre Tochter sind aus Hamburg angereist, mein Sohn hat seinen Praktikums-Beginn verschoben. Gemeinsam wollen wir die Stadt zwischen Orient und Abendland erkunden.
Wir wohnen direkt neben dem Bahnhof Istanbul-Sirkeci, der Endhaltestelle des berühmten Orientexpresses. Der Bau der Bahnlinie wurde 1870 begonnen und verband Europa (Berlin, Wien) mit dem Orient (Istanbul).
Der Bahnhof ist original erhalten. Er beherbergt ein schönes Café, einen Veranstaltungsraum, wo abendlich die Derwische tanzen, und der ehemalige Warteraum ist Treffpunkt für Menschen ohne Wohnung.
Die Hagia Sophia
ist das herausragende Bauwerk Istanbuls aus byzantinischer Zeit. Lange war sie die größte Kirche der Welt und ihre herrliche Kuppel eine bautechnische Sensation, denn die tragende Säulen sind unsichtbar in die Außenwand integriert.
Sie wurde im 6. Jh als byzantinische Kirche erbaut. 900 Jahre später, nach dem Fall Konstantinopels, wurde sie zur Moschee umgewidmet, und 1935 von Attatürk zum Museum umgewandelt
Blaue Moschee
Sie beeindruckt durch ihre Größe und durch das himmelwärts strebende Arrangement von Rundungen und Kuppeln. Gen Himmel wachsen auch die 6 Minarette. In der damaligen Zeit waren 6 Minarette absolut ungewöhnlich – das gab es sonst nur in Mekka. Sutlan Ahmed wollte eine Moschee bauen, die es mit der grandiosen, 1000 Jahre älteren christlichen Hagia Sofia aufnehmen konnte.
Der Name „Blaue Moschee“ kommt von den wertvollen und seltenen blauen Kacheln, die den Innenraum schmücken.
Sie fasste 80 000 Kubikm. Wasser, das über Aquädukte von einem Stausee beim Schwarzen Meer hierher kam. Holzstege führen über das Wasser durch das versunkene Reich.
Der Große Bazar ist einer der größten der Welt und 17 Tore führen hinein. Der riesige Bau integriert auch einige ehemaligen Karavansereien.
Ein Spaziergang entlang der Stadtmauer
Die Jugend widmet sich heute dem modernen Istanbul, sie wollen zum Museum für Moderne Kunst und zur Istiklal und dem Taksim-Platz. Irene und ich dagegen tauchen tief ein ins alte Istanbul. Wir fahren nach Ayvansaray, wo auch die Fähre durchs Goldene Horn anlegt. Hier beginnt die Landmauer, die das byzantinische Konstantinopel schützte.
Eyüp-Sultan-Moschee
Hier ist die vermutete Grabstätte des Ebu Eyüp el-Ansari, eines Freundes des Propheten Mohammed, der bei der Verteidigung Konstantinopels gefallen ist. Sein Grab ist der bedeutendste Schrein Istanbuls und vielbesuchter Wallfahrtsort. Ein besonders heiliger Ort des Islams, der auf Platz 4 hinter Mekka, Medina und Jerusalem rangiert, und fast touristenfrei.
Den Bericht zur 1-wöchigen Istanbul-Reise im März 2014 findest du hier.
Du hast ja mal wieder tolle Bilder gemacht. Sehr schön.
Danke für diese tolle Reise.