Wo noch vor 150 Jahren ewiges Eis die Felsen bedeckte, gibt es heute 4 Klettersteige (B-D), die man beliebig kombinieren kann. Vom Gletscher ist nichts mehr zu sehen, doch der Gletscherbach rauscht, und die Landschaftskulisse ist großartig.

Schon am Parkplatz habe ich die Vorahnung, dass es ein klasse Bergtag wird: Der Zustieg führt hinein zum Talschluß, wo an einem Felsriegel der Kletterpark angelegt ist

In eine Aufnahme von 2010 wurde der Mittelbergferner hineinprojeziert, in seiner Ausdehnung vom Jahr 1855

So sieht die gleiche Stelle heute aus. Vom Gletscher keine Spur, nur die großen Steine seiner damaligen Endmoräne liegen noch hier

Auf die spätere Einkehr im Gletscherstüble freu ich mich schon. Hier gibts eine Übersichtskarte der Klettersteige, und man kann Kletterausrüstung ausleihen
Die Klettersteige befinden sich auf dem Felsriegel (2250 m), der vom Wasserfall durchschnitten wird. Ich werde rechts vom Wasserfall klettern, den Gamssteig (D) hinauf, und den Erlebnissteig (B) hinunter.
Man kann die 2 anderen Klettersteige gleich anschließen. Dazu steigt man ein kurzes Stück über den Erlebnissteig ab, quert den Wasserfall und trifft an der anderen Bergkuppe auf den Steinbocksteig (D+) und/oder den Murmeltiersteig (C). Auch der Normalweg hinauf zur Braunschweiger Hütte (2758 m) kommt da vorbei.

Ich habe Glück, dass ich nicht (wie meistens) alleine in der Wand bin. Direkt vor mir steigen 2 Kletterer ein
Es ist ein schönes Klettern in dem griffigen Fels. Die Erbauer haben gut, aber eher sparsam gesichert, fast ohne Tritthilfen.
Da möchte ich morgen hin. Auf die andere Talseite zum Fuldaer Höhenweg zwischen Riffelsee-Hütte und Taschach-Haus.

Irgendwo hinter dem linken Gipfel liegt die Braunschweiger Hütte. Die Hälfte des Hütten-Aufstiegs ist hier getan

Doch ich steige wieder ab. Tief unten sieht man den Weg zur Hütte, und immer wieder große Wandergruppen

Die Klettersteig-Übersicht aus dem Gletscherstüble. In der Mitte erkennt man den Wasserfall, den man über eine Seilbrücke queren kann
Die Klettersteige haben mich ins Pitztal gelockt, und nun will ich nicht mehr weg. Zu schön ist es in diesem ursprünglichen Tal, das zudem großartige Touren-Möglichkeiten bietet.