Rund um die Burg liegt das alte Lissabon, mit mittelalterlichen Häusern, steilen Treppen und winzigen Gassen. Hier war das Ghetto der Juden und Mauren. Deshalb brannten hier am Sonntag des Erdbebens 1755 keine Kerzen, und man blieb vom Stadtbrand verschont. Oben thront die Burg, für einen unverschämt hohen Eintrittspreis kann man Aussicht gucken. Ich hangle mich durch die alten Viertel Alfama, Castello und Mouraria.
Alfama
Castello, das Burgviertel

In den halb zerfallenen Häusern wohnt ein Künstler. Er bemalt das alte Gemäuer und musiziert für die Passanten
Mouraria
Mit der Tram fahre ich durch den Stadteil Garcia bis zur Endhaltestelle Largo Martim Moniz im ehemaligen Maurenviertel Mouraria. Im Mittelalter waren die Mauren ins Ghetto gezwungen, mit eigenem Kadi, Friedhof und Moscheen. 1496 hob König Manuel I. die Religionsfreiheit auf und stellte Mauren und Juden vor die Wahl zwischen Zwangstaufe oder Emigration.
Mouraria blieb ein Viertel der armen Menschen, Tagelöhner, Prostituierten, Zuhälter. Dieses zwielichtige Milieu war im 19. Jh. die Geburtsstätte des Fado.

Mit dem Aufzug kann man zu einer Aussichtsplattform hinauffahren. Dann ist es nicht mehr weit zur Burg

Doch ich wende mich wieder abwärts. Graffity thematisiert den Fado und seine Sänger. Selbst geführte Gruppen kommen hierher, diese Gasse ist „in“

Steil hinunter geht es zum Zentrum. Ich beeile mich, denn in 10 Minuten bin ich mit Melanie am Rossio verabredet

Wir besuchen ein Café, das die berühmten Lissabonner Sahne-Törtchen herstellt und über die Theke an Touristen verkauft,