25 km westlich von Lissabon, an der Atlantikküste, liegen die benachbarten Badeorte Estoril und Cascais, einst Seebäder der Könige und des Adels. Vom Lissabonner Bahnhof Cais do Sandré braucht man 30 Bahn-Minuten. In Cascais miete ich ein Fahrrad und fahre zu den Klippen und dem Aussichtspunkt Boca do Inferno, dann in anderer Richtung entlang der Uferpromenade zu den Stränden.
Bahnfahrt nach Cascais (30 min)

Unter der „San Francisco Brücke“ hindurck, an Belém vorbei, immer am Ufer entlang, kommt nach 20 Minuten der erste Strand ins Blickfeld: Praia de Carcavelos, ein schöner, breiter Familienstrand
Cascais
und ich schaue mir das hübsche Städtchen Calcais an. Durch das Erdbeben 1755 wurde der Ort innerhalb von 9 Minuten in Schutt und Asche gelegt, kein Haus blieb stehen.

Nach dem Erdbeben baute man Cascais wieder auf. Sehr repräsentativ sind das Rathaus aus dem 18, Jh. und das wellengemustertes Pflaster davor

bis zur Boca do Inferno, einem 20 m tiefen „Höllenschlund“. Bei unruhiger See schäumt und gischtet es. Bei meinem Besuch gings ruhig zu

Auf der Rückfahrt nach Calcais gibt´s Mittagessen in der Citadelle oberhalb des Hafens. Hier sind auch Museen untergebracht, doch

ich interessiere mich nur fürs Essen. Fisch sollte es sein, aber in der unübersichtlichen Speisekarte habe ich wohl doch Rind gewählt…

Lissabons westliche Strände, alle per Bahn super zu erreichen. Der nächstgelegene ist Carcavelos (20 Bahn-Minuten)
Estoril ist bekannt durch das größte Spielkasino Europas. Anfang des 20. Jh. gewährte Estoril den aus Italien, Spanien, Serbien und Brasilien vertriebenen Monarchen Asyl. Auch der frühere König Juan Carlos verbrachte hier seine Kindheit. Im 2. Weltkrieg wahrte Portugal seine Neutralität und nahm nicht am Krieg teil. Viel Prominenz flüchtete hierher.
Lissabon, auf der anderen Seite des Flusses
Am Abend bin ich zurück von meinem Strand-Ausflug. Beim Lissabonner Bahnhof Cais do Sondré liegt auch die Schiffsanlegestelle. Die Fähren zur anderen Flussseite, nach Cacilhas, verkehren häufig.
Menschen aus den Vorortsiedlungen setzen über für ihre Arbeit in Lissabon. Am Wochenende schippern Ausflügler in umgekehrter Richtung zu den vielen Ausflugslokalen.

Auf der anderen Seite des Flusses empfängt mich Cacilhas und ein einfaches, aber sehr empfohlenes Fisch-Lokal direkt bei der Anlegestelle
Wieder zurück in Lissabon

treffe ich auf die Tram, mit der ich neulich nach Belém gefahren bin. Immer am Ufer entlang zum Turm von Belém, wo ehemals die Seefahrer in die Neue Welt aufbrachen
Nach meinem langen, anstrengenden Tag wäre ich gerne mit der Tram heimgefahren, doch nach längerem vergeblichem Warten gehe ich zu Fuß los. Der Feierabend-Verkehr ist die Hölle, und die Gleise der Tram sind durch ein liegengebliebenes Fahrzeug blockiert. Doch in 20 Minuten bin ich zu Hause.

Mein Fußmarsch bietet die Gelegenheit, noch am Parlaments-Gebäude vorbeizuschauen, ein paar Minuten von meinem Guesthouse entfernt