Auf der Rückfahrt von Kaiserslautern mache ich nochmals Zwischenstopp bei Moritz in Karlsruhe.
Zwei sehenswerte Orte liegen auf meinem Weg: Neustadt a.d. Weinstraße und die alte Kaiserstadt Speyer.
Durch den Pfälzer Wald zum Weinland
Ein wunderbares Straßenstück ist die B39 zwischen Kaiserslautern und Neustadt. Die Straße ist sehr schmal, wenig befahren und führt durch den nicht enden wollenden Pfälzer Wald (30km)
Neustadt an der Weinstraße
liegt am Rand des Pfälzerwaldes und mittig auf der dt. Weinstraße. Die Innenstadt ist ein bauhistorisches Schmuckstück. Das nahe gelegene Hambacher Schloss gilt als „Wiege der Deutschen Demokratie“.
Der Marktplatz
ist flankiert von der Stiftskirche St. Ägidius
Charakteristisch sind die beiden veschiedenen Türme. Die Kirche verfügt über einen katholischen und einen protestantischen Teil. Durch Einziehen einer Trennwand wurde sie zur Doppelkirche.
Auf der anderen Seite schließt das mächtigen Rathaus-Carré an den Marktplatz an
Der Marktplatz, ein wunderbarer Ort für eine Pause in der Sonne
Neustadt´s Hauptstraße mit den vielen Geschäften (Fußgängerzone) zweigt vom Marktplatz ab
Im „Elwedritsche-Brunnen“
tummeln sich pfälzische Sagengestalten, die „Elwedritsche“. Sie stammen aus Kreuzungen von Hühnern, Enten, Gänsen mit Kobolden und Elfen, die im Walde leben. Manchmal tragen sie sogar ein Hirschgeweih!
Fangen kann man sie nur nachts, mit einer Lampe und einem Sack. Diese Gestalten bevölkern den Brunnen. Man kann sie aus der Nähe betrachten und auch sehen, wie sie hintereinander in den Fangsack laufen. Doch Vorsicht – eine der Elwedritsche gebärdet sich heimtückisch und speit unerwartet los!
Mittelalter-Atmosphäre in Mittelgasse und Hintergasse
Liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser und malerische Innenhöfe,
Weinstuben, historische Wirtschfts- und Gewerbeschilder
Mittelalterliche Gassen wie aus dem Bilderbuch
Wo Mittel- und Hintergasse zusammentreffen, wurde ein schöner Platz geschaffen
Vom Weinland zum Rhein nach Speyer (30km)
Riesige Rebfluren auf dem Weg zum Rhein. In der Rheinebene gibt es zudem alle Arten von Obst- und Gemüsekulturen
Speyer, die Kaiserstadt am Rhein
Ich parke nahei der Postgalerie (links) und betrete die Altstadt durch das „Altpörtl“, das westliche Stadttor. Zur mittelalterlichen Befestigung gehörten 68 Mauer- und Tortürme
Postgalerie und Altpörtl
Die Postgalerie ist ein Einkaufszentrum, das 2012 in das denkmalgeschützte ehemalige Gebäude der Oberpostdirektion (1901, erweitert 1925) eingebaut wurde. Das riesige Gebäudes nimmt einen ganzen Straßenblock fast vollständig ein. Die Hauptfassade weist zum Postplatz, der unmittelbar vor dem historischen Hauptstadttor der Stadt liegt, dem Altpörtl.
Über den Postplatz, durchs Altpörtl hindurch, betrete ich Altstadt. Ich befinde mich nun auf der Maximilianstraße, der Speyerer Hauptachse, die schnurgerade auf den Speyerer Dom zuläuft.
Am Altpörtl sind 2 Turmuhren angebracht. Ein großes Ziffernblatt für die Stunden und ein kleines für die weniger wichtigen Viertelstunden
Maximilianstraße
Die Maximilianstraße ist die Prachtstraße Speyer´s und führt vom Altpörtl zum Dom. Eine Flaniermeile mit Straßencafés und Geschäften
Die „Alte Münze“ wurde 1748 errichtet, nach der Zerstörung Speyers in den Pfälzer Erbfolge-Kriegen 1689
Nach heftigen Auseinandersetzungen zwischen Bischof und Bürgern wurde Speyer Freie Reichsstadt (1294). Das Münzrecht ging auf das Patriziat über, und die Freie Reichstadt errichtete das Haus der Münzer, das auch dem Stadtrat als Amtssitz diente.
Nach der Zerstörung Speyers 1689 baute man einen imposanten Barockbau, die „Alte Mümze“, die bis ins 19. Jh. Umschlagplatz für den Handel und später Sitz verschiedener Behörden war.
Der St-Georgs-Brunnen vor der alten Münze wurde 1930 zur Ehre der Gefallenen des ersten Weltkriegs errichtet. Er zeigt St. Georg, der auf dem erschlagenen Drachen steht
Die Inschriften am Brunnen von 1930 lauten „Deutschland muss leben, auch wenn wir sterben müssen“, „Ich hatt einen Kameraden, einen besseren findst du nicht“, „Deutsche Frauen, Deutsche Treue“. Diese Sätze assoziieren Nazi-Propaganda. Deshalb hat die Stadt Speyer eine Tafel angebracht, auf der steht, dass diese Inschriften dem Geist der damaligen Zeit entsprechen.
Dreifaltigkeitskirche mit Jakobspilger. Das Denkmal erinnert daran, dass Jakopspilger auf dem Weg nach Santiago hier Zwischenstation gemacht haben
Im weiteren Verlauf der Maximilianstraße rückt der Dom immer mehr ins Blickfeld
Kaiserdom
Konrad II. wollte die größte Kirche seiner Epoche errichten. Nach 30 Jahren Bauzeit wurde das Gotteshaus 1061 geweiht
Die Krypta des Domes ist Grablege von 8 deutschen Kaisern und Königen, 4 Königinnen, einigen Bischöfen
Das historische Museum der Pfalz
liegt am Domplatz und zählt mit jährlich etwa 400.000 Gästen zu den meist besuchten kulturhistorischen Museen Deutschlands. Zur Zeit gibt es zudem die hochgelobte Sonderausstellung über Marylin Monroe. Das „Junge Museum“ zeigt eine Sams-Ausstellung.
Domhof-Hausbrauerei
Das Stadthaus am Domplatz, im Hintergrund die Domhof-Hausbrauerei
130 Jahre lang wurde Speyer bayrisch regiert (1816-1945), deshalb hat auch die Pfalz eine bayrische Biergarten-Tradition. Als schönster Biergärten der Pfalz gilt der Biergarten der Domhof-Hausbrauerei.
Einen Steinwurf vom Kaiserdom entfernt, sitzt man im Schatten von Kastanienbäumen. Ich kann mich leider nicht niederlassen, denn ich bin mit Moritz verabredet zum Möbel kaufen
Ich hole Moritz in Walldorf ab und staune über die riesigen Ausmaße der „SAP-Stadt“