Diese Radtour ist spektakulär: Wie auf einem grünen Band radelt man durch viel Natur von einem gigantischen Industrie-Denkmal zum nächsten. Die geschickte Routenführung lässt fast vergessen, dass man sich im dicht besiedelten Ballungsgebiet des Ruhrgebiets befindet.
Meine 4-Tages-Tour, ca. 55 km pro Tag:
Duisburg (Ü, Landschaftspark Duisburg-Nord), Oberhausen (Gasometer), Bottrop (Tetraeter), Gelsenkirchen (Nordsternpark, Halde Rheinelbe), Essen (Zeche Zollverein, Ü), Bochum (Jahrhunderthalle und Westpark), Herne (Ü), Dortmund (Zeche Zollern, Kokerei Hansa, Ostfriedhof und Innenstadt, Zeche Gneisenau, Ü), Unna (Lanstroper Ei), Schwerte.(Ü)
Duisburg

Los geht´s am Duisburger Hauptbahnhof. Der wurde 1930 als symetrischer Komplex im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet
Mit allen seinen Tiefen seinen Höhen
Roll ich das Leben ab vor Deinem Blick,
Wenn Du das große Spiel der Welt gesehen
So kehrst Du reicher in Dich selbst zurück.
Der Duisburger Innenhafen
war um 1900 ein Zentrum des deutschen Getreidehandels mit Mühlen und riesigen Speichern. In den 70er-Jahren drohte den Getreidespeichern der Abriss.

Inzwischen ist ein attraktives Stadtquartier im Entstehen, das Arbeit, Wohnen und Freizeit verbindet

Die alten Getreidespeicher neu genutzt. Die Küppersmühle von 1900 beherbergt heute ein Museum für moderne Kunst
Duisburgs Binnenhafen
Die alte Schifferbörse

Die Alte Schifferbörse war ein repräsentativer Ort für das Aushandeln von Frachten zwischen Schiffern und Spediteuren
Rheinorange

Von der Alten Schifferbörse kann man zur Stahlskulptur „Rheinorange“ hinüberblicken. Sie markiert die Ruhrmündung in den Rhein
Am Rheindeich

Mein Radweg führt über eine ehemalige Eisenbahnbrücke. Unter mir die Schafe auf dem Weg zum Rhein-Deich
Der Landschaftspark Duisburg-Nord
ist ein absolutes Highlight auf der Route der Industriekultur. Er erstreckt sich auf dem Gelände der ehemaligen Meidericher Hütte, die 1985 stillgelegt wurde. Teile der Eisenhütte blieben erhalten, und drum herum sind Attraktionen und Freizeiteinrichtungen entstanden.

Das Windrad steht auf dem Rumpf eines abgetragenen Schornsteins, und wo früher die Kohlewagen zum Hochofen fuhren, kann man nun spazierengehen

Die insgesamt 5 Hochöfen produzierten Spezialroheisen, das in den Thyssen’schen Stahlwerken weiterverarbeitet wurde

1985 wurde der letzte Hochofen hier stillgelegt aufgrund von Überkapazitäten auf dem europäischen Stahlmarkt
Der Alpenverein legte rund 400 Routen an,vom Schwierigkeitsgrad 2 bis 9. Und in der Gießhalle von Hochofen 2 gibt es einen Höhenkletterparcours.
Der Wasserbedarf der Zechen und Hüttenwerke war gewaltig. Das Frischwasser wurde in der Regel aus der Ruhr bezogen, das verbrauchte und verdreckte Abwasser wurde in die Emscher geleitet.
Heute bietet sich ein anderes Bild. Der Flußlauf der Emescher wurde renaturiert, das Wasser ist klar und drum herum gibt es viel Grün.
Liebe Lisa,
vielen Dank für deinen Bericht. Ich lebe in Essen mitten im Ruhrgebiet und habe selbst noch längst nicht alles gesehen. Diese Route bin ich auch noch nicht gefahren. Ist eine Anregung für mich, das endlich mal zu tun. Viele aus anderen Regionen verbinden das Ruhrgebiet leider immer nur noch mit Kohle, Staub und Häßlichkeit. Wie schön und grün es hier ist, glaubt man erst, wenn man sich selbst davon überzeugt hat. Es gibt noch viele andere schöne Routen, die man mit dem Rad fahren kann. http://www.essenerfahren.de/radtouren.html Viel geht über ehemalige Bahntrassen. Ich freue mich, dass es dir hier so gut gefallen hat.
Schöne Grüße aus Essen
Esmeralda
Liebe Esmeralda, ich bin gestern abend zurückgekommen aus dem Ruhrgebiet und noch ganz angefüllt von den überwältigenden Reise-Erlebnissen. Die nächsten Abende werde ich mit dem Sichten der Bilder verbringen, und ich freue mich schon auf das Schreiben der weiteren Berichte. Dabei tauche ich nochmals ein in die schönen Erlebnisse dort.
Gruß aus Stuttgart, Lisa