Drei Wochen vor Kriegsende wurde Würzburgs Innenstadt fast vollständig zerstört, nur 7 Häuser überstanden den Luftangriff. Heute sind viele historische Bauten nach alten Plänen wiedererstanden.
Würzburg war seit jeher in erster Linie Bischofsstadt. Den Fürstbischöfen verdankt Würzburg seine prächtigen Kirchen, Paläste und die barocke Residenz, eines der bedeutendsten Schlösser Europas.
Alte Universität
Ich starte meinen Stadtrundgang an der Alten Universität. 1582 ließ der Würzburger Fürstbischof diesen kolossalen Gebäudekomplex mitsamt einer Universitätskirche errichten.
Domherrenhöfe
Prächtige Bürgerhäuser und Höfe prägen auch nach dem Wiederaufbau das Stadtbild. Reiche Pfründen versorgten ehemals die Domherren, die mit ihrer Dienerschaft in großen Domherrnhöfen wohnten.
Der Dom St. Kilian
aus dem 12. Jh. ist die viertgrößte romanische Kirche Deutschlands. Der Dom brannte 1945 aus und 1967 wieder geweiht.
Das Museumskonzept stellt moderne Kunst und Werke vergangener Jahrhunderte gegenüber. So treffen z.B. Werke von Tilman Riemenschneider auf Arbeiten von Ernst Barlach, Käthe Kollwitz und Joseph Beuys.
Sie ist eine bedeutende Schöpfung Balthasar Neumanns und diente als Grablege für die Fürstbischöfe aus dem Hause Schönborn (1719-46).
Neumünster
Die romanische Basilika mit der aufwendigen Barockfassade ist über der Grabstätte des Hl. Kilian und seiner Gefährten errichtet, die hier als Missionare im Jahre 689 ermordet wurden. Die Romanische Basilika stammt aus dem 11. Jh., die mächtige Kuppel und die Barockfassade entstanden im 18. Jh.
Im Lusamgärtlein befindet sich das Grabdenkmal für Walther von der Vogelweide, der in Würzburg seinen Alterswohnsitz von Friedrich II. erhielt.
Beim Luftangriff auf Würzburg am 16. März 1945 blieb die bauliche Substanz des Neumünsters erhalten, während die Inneneinrichtung größtenteils verbrannte.
Marienkapelle
Die imposante spätgotische (14. Jh.) Hallenkirche auf dem Unteren Marktplatz ist eine Initiative der Bürgerschaft und daher nicht mit pfarrkirchlichen Rechten ausgestattet (Kapelle). Beim Marktportal ist die Grabstätte des großen Barockarchitekten Balthasar Neumann (1687-1753).
Die Entstehung der Marienkapelle ist eng mit der Ausrottung der ehemals florierenden jüdischen Gemeinde Würzburgs verknüpft. Ein im Pestjahr 1349 ausgestreutes Gerücht, die Juden seien durch Brunnenvergiftungen schuld am Ausbruch der Pest, führte zu einem Pogrom, bei dem die Würzburger Juden ermordet, das Judenviertel geschleift und die Synagoge niedergebrannt wurde.
Bald nach dem Pogrom wurde an der Stelle der zerstörten Synagoge der Bau einer Marienkapelle aus Holz begonnen, unter deren Sakristei sich die Reste einer Mikwe erhalten haben sollen.
Das Falkenhaus
mit den originell geschweiften Giebeln gilt als eine der schönsten Rokokofassaden Deutschlands. Hier wohnte im Mittelalter der Dompfarrer. Ab 1735 wurde das Haus als Gasthaus genutzt, und die Fassade mit der prächtigen Rokoko-Stuckdekoration geschmückt.
1939 erwarb die Stadt Würzburg das Falkenhaus. Beim Luftangriff auf Würzburg am 16. März 1945 brannte es völlig aus, Teile der Fassade stürzten ein. Der Wiederaufbau nach alten Fotografien zog sich bis über die Mitte der 50er Jahre hin. Seit 1952 beherbergt das Falkenhaus die Tourist Information und die Stadtbücherei.
Grafeneckart und Rathaus
Alte Mainbrücke
an der heutigen Brückenstelle soll bereits um 1120 die erste Steinbrücke Deutschlands errichtet worden sein. Die heutige Form entstand im 15. Jahrhundert.
Um 1730 wurde die Brücke durch die charakteristischen, 4,5 m hohen barocken Heiligenfiguren bereichert. Die Figuren, die bereits 1912 schon einmal zerschlagen und für den Straßenbau verwendet wurden, wurden in der Bombennacht von 1945 zwar stark beschädigt, konnten aber wieder restauriert werden.
Von der Alten Mainbrücke führt die Domstraße am Rathaus vorbei zum Dom. Der Trauerflor weht zum Gedenken an die Opfer der Germanwings-Maschine, die der Co-Pilot absichtlich in den französischen Alpen zerschellen ließ.
Residenz und Hofgarten
Die UNESCO nahm sie bereits 1981 – als drittes Bauwerk in Deutschland – als Welterbe auf. Erbaut wurde sie 1720–1744 nach Plänen Balthasar Neumanns. Das einzigartige Treppenhaus – eine einzige, freitragende Muldenkonstruktion – offenbart das Genie Neumanns, der damals noch am Anfang seiner Karriere stand.
Bei der Zerstörung der Stadt am 16. März 1945 blieben das Treppenhaus, der Weiße Saal, Kaisersaal und Gartensaal erhalten. Die Paradezimmer, ausgestattet in reichstem Rokoko, wurden wiederhergestellt, die Möbel und Gobelins wurden fast vollständig gerettet.