Genua begeistert mich ab dem Moment, als mich der nette Taxifahrer nachts durch die eigentlich autofreie Altstadt zu meinem Airbnb kutschiert.
Man findet schmale Altstadtgassen, kontrastreich dazu mondäne Paläste, den neu gestalteten Hafen, den Fähr- und Industriehafen… Ein wunderbar lebendiges, gepflegtes, liebenswertes Ensemble.
Via Garibaldi, die Straße der Paläste
Ich wohne sehr zentral in der Altstadt. Als ich am ersten Morgen aus der engen Gasse heraus trete, stehe ich staunend vor einem riesigen Barock-Palast. Der steht nicht alleine, sondern die ganze Via Garibaldi ist gesäumt von den Prachtbauten aus der glorreichen Genueser Zeit.

Das Café im Palazzo Rosso wird mein bevorzugtes Lokal. Für einen schnellen Kaffee oder zum Mittagessen

Sogar ein Felsen-Brunnen mit Wasserfall befindet sich im Palazzo Tursi, der bis 2003 als Rathaus diente
Im 16. und 17.Jh war Genua die reichste Stadt Europas. Die Bankiers verdienten viel Geld als Finanziers des spanischen Königshauses. Die Genueser Handelsflotte stand auf Augenhöhe mit Venedig. Die Genueser waren schon immer gute Seefahrer, auch Kolumbus stammt aus Genua.
Am Hafen

gibt es nur einen Palast (von 1220), der zeitweilig auch als Rathaus diente. Allerdings waren Finanziers und Handelsleute immer mächtiger als die Stadtverwaltung. Der Reichtum floß am einfachen Volk vorbei

Die neue Hafenwelt, maßgeblich vom Genueser Architekten Renzo Piano gestaltet. Er agierte auch in Berlin am Potsdamer Platz, und auf Malta bei der Neu-Gestaltung Valettas
Das Aquarium (rechts) ist eine der meistbesuchten Attraktionen Italiens. Das Eately (links) bietet hochwertige italienische Lebensmittel und Restaurants. Davor der Bigo (Mastbaum), ein Symbol der Kolumbus-Feiern von 1992. Eine Aufzugs-Gondel bietet beste Aussicht auf Stadt und Hafen.
Im restaurierten Speichergebäude (mitte) befindet sich ein Kongresscentrum und die hochgelobte Kinderstadt mit zahlreichen Spiel-, Erfahrungs- und Lernmöglichkeiten für Kinder.

Bei Eately gibts ein riesiges Angebot italienischer Lebensmittel vom Allerfeinsten (allein 120 Sorten Pasta). Im dazugehörigen Restaurant läßt sich mit Seeblick sehr gut speisen
Castello, über den Dächern der Stadt

und mündet in eine Aussichtsterrasse. Direkt unterhalb liegt die Via Garibaldi mit den Palästen. Man sieht das Ausmaß der Paläste, die um Innenhöfe gebaut sind

In Genua und an der Riviera brauchts viele Tunnels für eine optimale Straßenführung. Seit jeher sind die Italiener als gute Tunnelbauer bekannt
Neue Stadt

Pulsierender Mittelpunkt ist die Piazza Ferrari. Die Neue Börse (links) wurde 1912 im Jugendstil errichtet

Auf der anderen Seite der Piazza Ferrari steht das Theater Carlo Felice mit seinem riesigen Bühnenturm von 1991, in dem die hochmoderne Bühnentechnik untergebracht ist
Mittelalterliche Stadtmauer, Kolumbus-Haus

und zum Kolumbus-Haus, in dem Christopher Kolumbus aufgewachsen ist (Rekonstruktion, da mehrfach zerstört)

Genua hat seinem berühmten Sohn mehrere Denkmäler gewidmet. An der Piazza Principe (Bahnhof) steht ein besonders eindrückliches Kolumbus-Denkmal
Die Altstadt
Typischer geht´s nicht! Die Genueser Altstadt vereint alle Facetten einer mediterranen Hafenstadt. Und ist gleichzeitig erstaunlich sauber, und ziemlich sicher.
Hier habe ich mich mich einquartiert. In einer engen Altstadtgasse neben dem Bio-Supermarkt, oberhalb eines veganen Restaurants. Beides ehemals Metzgereien – eine interessante Entwicklung.

Auch die Pralinen von Stefano gibt es seit über 100 Jahren. Der Verkaufsraum ist so glänzend und edel gestaltet wie ein Juweliergeschäft

Die Piazza San Matteo ist der besterhaltene mittelalterliche Platz Genuas. Im Wohnviertel der mächtigen Familie Doria. Die Kirche San Matteo war ihre Privatkirche
Die Kathedrale San Lorenzo, die Hauptkirche der Stadt, ist gleich um die Ecke. Eine Seitenkapelle ist Johannes dem Täufer gewidmet. Bis ins 20. Jh. durften Frauen die Kapelle nicht betreten, weil eine Frau – Salome – die Schuld trug an der Enthauptung des Johannes!
Der Aperitiv vor dem Abendessen ist sehr beliebt. Man bestellt das Getränk seiner Wahl, die Häppchen sind dann inkludiert. Seit langem trinke ich hier mal wieder Martini.
Genua von oben

Die Righi-Seilbahn aus dem Jahr 1895 startet im Stadtzentrum (mitte, hinten), und braucht 10 Minuten bis zum hoch gelegenen Stadtteil Righi

Touristen nutzen die 10 Aufzüge oder 3 Standseilbahnen Genuas gerne zum Aussicht gucken. Für die Anwohner sind sie wichtige Transport-Erleichterungen
Via Balbi und Palazzo Reale

ist frei zugänglich. Gegenüber liegt der riesige Königspalast Piazzo Reale, den ich leider nicht von innen gesehen habe – nächstes mal!
Liebe Lisa, nun habe ich Deinen Blog über Genua gelesen. Ich habe einen total positiven Eindruck erhalten, und die Italianità gespürt, die ich in Sizilien leider vermisst hatte. Aber ich gebe zu, auch Sizilien konnte man positiver erleben, als ich das getan habe.
Es freut mich, dass Du alleine gut zurecht gekommen bist in dieser grossen Stadt. Verkehr und Lärm sind dort sicher auch nicht unerheblich.
Erhol Dich gut zuhause, ich bin sicher, Du wirst Deinen Koffer bald wieder packen.
Liebe Grüsse aus Lörrach, Pia
Hallo Lisa,
würde gerne mit dir über E-Mail Kontakt aufnehmen.
Wir planen eine Wanderreise an der Ligurische Küste
Liebe Grüße
Liebe Sabine,
ich werde dir nicht viel mehr sagen können, als ich damals im Reiseblog dokumentiert habe. Die Zeiten und Umstände haben sich sehr verändert.
Freundlicher Gruß