Heute besuche ich das ursprünglich-bunte Kleine-Leute-Viertel Trastevere, die barock-geprägte Altstadt mit dem Pantheon, Piazza Navona und Campo de´Fiori, und kurz vor Torschluss den Vatikan. Allerdings ohne die Vatikanischen Museen, die nähmen einen weiteren Tag in Anspruch.

Ich starte meinen Spaziergang zu Fuß. Denn von meinem Hotel sind es nur 10 Minuten zum Kolosseum, und dem will ich einen Abschieds-Besuch abstatten

Bester Laune, unter einem strahlenden römischen Himmel, genieße ich einen letzten Blick auf das antike Forum

Hinter den Ruinen, angelehnt an den Kapitols-Hügel, erhebt sich das Italienische Vereinigungs-Denkmal

Das antike Marcellus-Theater bot 15 000 Zuschauern Platz. Schon vor langer Zeit wurden Wohnungen ins Theater hineingebaut. Die sind sehr begehrt

Vom Jüdischen Viertel blicke ich zurück zu den Ruinen des antiken Fischmarkts, die an das Marcellus-Theater angrenzen. Weiter über die Ponte Garibaldi zur anderen Tiberseite
Das alte Stadtviertel Trastevere

Der pittoreke Stadtteil repräsentiert noch das alte Rom, das man auf der anderen Tiberseite kaum mehr findet
Immer schon war Trastevere ein Viertel der kleinen Leute. Heute sind die angestammten Einwohner durch horrende Immobilienpreise vertrieben. Sie wurden ersetzt durch wohlhabende Amerikaner, die gerne viel Geld für eine Wohnung hier bezahlen.

und ich begebe mich wieder auf die andere Tiber-Seite, in Richtung Altstadt. Der Petersdom liegt ebenfalls „trans tiberim“, doch da will ich erst später hin
Der heutigen Altstadt (mit dem Pantheon, Piazza Navona und Campo de´Fiori) habe ich einen eigenen Bericht gewidmet. Mein übervoller letzter Tag in Rom sprengt den Umfang eines Beitrags. Entsprechend müde bin ich am Abend, doch Rom lohnt die Anstrengung!
Engelsburg und Vatikan

Von der Altstadt (Piazza Navona) kommend, erreiche die Engelsburg über die alte Steinbrücke Ponte Sant Angelo
In bedrohlichen politischen Situationen suchten die Päpste Zuflucht in der Engelsburg. Ihr Name stammt aus dem Jahr 590, als Papst Gregor in einer Vision einen Engel über der Burg sah, der das Ende der Pest ankündigte. Der Engel auf der Spitze des Gebäudes erinnert daran.
Ursprünglich war die Engelsburg ein Mausoleum für Kaiser Hadrian. Später wurde das Gebäude in die Verteidigungsanlagen integriert und wegen seiner strategisch günstigen Lage am Tiber zur stärksten Festung der Stadt ausgebaut.
Die Prachtstraße Via della Conciliazione führt von der Engelsburg zum Petersdom und wurde von Mussolini in Auftag gegeben. Zur Feier der Versöhnung zwischen Kirche und Staat durch die Laternverträge 1929. Heute ist die Straße gesäumt von Souvenirgeschäften mit Papst-Fan-Artikeln.
Petersplatz

Der Petersdom ist die größte Kirche der Welt. Entsprechend groß ist auch der Petersplatz davor (340m X 240m)
Bernini schuf den Petersplatz. Für ihn symbolisieren die den Platz umfassenden Kolonnaden die schützenden Arme Gottes. Die 284 Säulen bilden die Staatsgrenze zwischen Italien und dem Vatikan.

Im Zentrum des Petersplatzes steht ein ägyptischer Obelisk. Täglich strömen Besuchermassen zum Dom und stauen sich an den Sicherheits-Kontrollen. Manchmal gibt es stundenlange Wartezeiten

Ich komme kurz vor Torschluss und warte nur 20 Minuten. Vor dem Petersdom ist gestuhlt für eine Veranstaltung. Für ein Selfi mit dem Portal des Domes schere ich aus dem Besucherstrom aus

Michelangelos Pietà Im Dom-Eingangsbereich ist durch eine Glasscheibe geschützt, seit ein Verrückter sie mit einem Hammer beschädigte

Die beeindruckende Kuppel ist als Wahrzeichen weithin sichtbar und wurde von Michelangelo gestaltet. Der ließ sich von der Pantheon-Kuppel inspirieren

Der 29m hohe Papst-Altar erhebt sich über dem Grab des Hl. Petrus. Ganz hinten der berühmte „Heilige Stuhl“
Insgesamt gestalteten vier Künstler den Dom: Raffael, Bramante, Michelangelo (Kuppel, Deckenfreken, Pietà) und Bernini (Baldachin, „Heiliger Stuhl“, Petersplatz)

Ich bin froh, als ich den riesigen Dom wieder verlasse. Die demonstrativ zur Schau gestellte Kirchenmacht verursacht mir Bauchschmerzen
Nahe des Vatikans erlebe ich heute abend mein ganz persönliches Wunder: Ohne dass wir uns verabredet hätten, steht plötzlich Melanie vor mir. Die letzten Abende In Lissabon und Rom haben wir zusammen verbracht, und nun gibt es ein letztes gemeinsames Abendessen.