Nach 4 Wochen Sightseeing wünsche ich mir nun Meer, sich Treiben-lassen, Ausflüge in die Natur. Alles möglich auf der Insel Okinawa, dessen Norden Nationalpark ist. Mit Urwald, schönen Stränden und 3 kleinen Dörfern.

 

Mein Hotel, direkt am Meer, liegt auf halbem Weg zwischen der Hauptstadt Naha und dem Naturpark. Per Bus mache ich 2 Ausflüge in den Norden.

Flug Osaka – Okinawa

Osakas hat 2 Flughäfen. Kansai-Airport, für die internationalen Flüge, liegt 50 km entfernt. Von Osaka erreicht man den Flughafen schnell per Bahn, Auto, Schnell-Fähre oder öffentlichem Shuttle-Bus. Supergünstig fliege ich mit Peach-Airlines auf meine Insel (150€, 3 Flugstunden)

Osakas Flughafen Kansai liegt auf einer künstlichen Insel im Meer, Bahn und Straße führen über eine lange Brücke dorthin

Okinawa

ist Japans südlichste Präfektur, mit subtropischem Klima. Die Insel liegt zwischen Taiwan und Japan und besteht aus 160 ­Inseln, nur 49 davon sind bewohnt. Der Flughafen Naha liegt auf der Hauptinsel, die ebenfalls Okinawa heißt. Nur 3 Flugstunden von Tokio entfernt, eröffnen die Inseln eine andere Welt.

1. Tag: American Village, per Rad auf der Uferpromenade

Ich hab mich in einem einfachen Hotel an der Uferpromenade einquartiert, mit freier Sicht aufs Meer

Im Hotel leihe ich ein Fahrrad und radle auf der langen Uferpromenade nach American Village

Als in Europa 1945 schon Frieden herrschte, tobte auf Okinawa noch die letzte Schlacht des zweiten Weltkrieges mit schweren Verlusten auf beiden Seiten. Die Inseln waren Japans Bollwerk, um eine US-Invasion zu verhindern. Nach Ende des Krieges wurde Okinawa von den USA besetzt.

 

Im Mai 1972 erhielt Japan alle Inseln zurück, es blieben aber mehr als 1/5 des Territoriums US-Militär- gelände. Vor allem für Amerikaner (Stationierte GIs und Touristen) ist das American Village ein Highlight.

American Village

ist ein „Amerikanisches Dorf“ in der Stadt Chatan. Man mag die Architektur als „kitschig“ empfinden – doch sie hat exotischen Charme und ist sehr fotogen. Mit viel amerikanischer Atmosphäre

Der Meerblick ist bombastisch. Dahinter das American Village mit Geschäften, Hotels und Restaurants im amerikanischen Stil

Nachmittags-Kaffe in einer gepflegten Kaffee-Bar

Davor spielen Kinder auf der schönen Promenade

Auf Okinawa hat Japan etwas von Hawai (das auf dem gleichen Breitengrad liegt). Das merkt man schon am Flughafen, wo das Personal Hawai-Hemden trägt. Die Menschen hier sind entspannt – und langlebig.

 

Was sicher auch an gesunder Ernährung, guten Sozialstrukturen und viel Bewegung liegt (auf Okinawa wurde Karate erfunden).  Beliebt sind die Inseln vor allem bei japanischen Urlaubern und amerikanischen GIs. Ausländische Touristen trifft man seltener.

Nicht nur hier, überall in Japan fällt mir diese Art von Autos auf. Es gibt sie in allen Größen, Farben, Marken. Mit Elektro-Antrieb und extrem günstig. Ein kleines Modell kostet unter 10 000€

Auf dem Rückweg zum Hotel schaue ich den Wellenreitern zu. Abends gibt´s die besten Wellen

Kurz vor Sonnenuntergang machen sich die Wellenreiter auf den Heimweg

2. Tag: Radtour zum Mangroven-Wald

Vom Hotel aus radle ich los. Auf der Uferpromenade, die an diesem Strand endet

Ich passiere ein großes Militärgelände. Erst in Kadena Marina ist der Strand wieder zugänglich

Wieder eine lange Uferpromenade am Kadena Seapark. Dann entfernt sich der Weg vom Meer und

ich treffe auf einen Fluss mit Kajak-Verleih. Ich folge dem Fluss, hinein in einen wunderbaren Mangrovenwald

Schulklassen und Touristen sind per Kajak  unterwegs

Bei den Mangroven treffe ich einen 78-jährigen Radfahrer, der in 3 Tagen vom Flughafen Naha bis zum nördlichsten Zipfel der Inseln radeln will, zum Cap Hedo. Dafür ist er aus Tokio angereist.

 

Vor Jahren war er mal in Deutschland. Das Oktoberfest in München bleibt sein unvergessliches Highlight.

Auf dem Rückweg

gibts ein spätes Mittagessen bei Coco Ichibanya, einer Restaurantkette, die sich auf japanisches Curry spezialisiert hat

1978 gegründet, ist Coco inzwischen weit verbreitet. Bei den Currys sind Schärfegrad und Portionsgröße individuell wählbar. Es gibt ein englische Speisekarte mit Bildern – genau richtig für mich!

 

Man wählt eine von 4 möglichen Curry Saucen. Dann die Größe der Reisportion und die Schärfe des Currys. Der Schärfegrad ist auf einer Skala von 0 – 10 angegeben. Die Süße des Currys läßt sich bis Level 5 anpassen. Zum Schluss ordert man weitere Toppings (Gemüse, Hähnchen, Ei…)

American Village und sein Sunset Beach

Am Abend buche ich in American Village noch eine Bustour zum National- Park im Norden. Morgen gehts in den Urwald – an meinem Geburtstag 🙂

Am Sunset Beach strömen Schulklassen aus einem großen Hotel, und stellen sich sehr diszipliniert auf für ein Klassenfoto

Ich genieße die Abendstimmung, kurz vor Sonnenuntergang. Welch schöner Tag heute!

3. Tag: Bus-Tour zum Yanbaru Nationalpark und zum Aquarium

Mein Geburtstag beginnt ganz entspannt mit der 20-minütigen Fahrt per Rad, auf der Uferpromenade

nach American Village

Schulmädchen auf Klassenfahrt veranstalten eine Selfie-Session

Sie fotografieren mich –

und ich sie. Mich faszinieren die vielen Plüsch-Anhänger an ihren Taschen. Hier können sie Individualität ausleben

Der Sunset Beach, liegt morgens noch verlassen da. Gleich daneben startet meine Bustour (mit Veltra-Tours)

Kap Manzamō, beim Dorf Onna im Yanbaru NP

Es gibt 20 m hohe Klippen und einen Felsen, der wie ein Elefantenkopf geformt ist. Man kann das grasbewachsene Plateau  umrunden, und hat dabei spektakuläre Ausblicke auf Meer und Klippen.

Der Nago Pinapple Park

lohnt einen Besuch. Man wandert durch wunderbare Gärten mit Blumen, Ananas und tropischen Farnen. Sogar ein Bähnchen fährt durch den Park

Ein endemischer Schmetterling fühlt sich hier wohl

Am Dino-Park habe ich auch meinen Spaß – nicht nur Kinder

Im Pineapple Park wird Ananas-Wein gekeltert. Und verkostet – schmeckt angenehm fruchtig

Brücken verbinden die Hauptinsel mir vorgelagerten Inseln

Warumi Bridge

Die Insel Kouri erreichen wir über eine 2 km lange Brücke. Wir besuchen den schönen Strand. Wer mehr Zeit hat, kann die Mini-Insel (1Km Durchmesser) per Fahrrad erkunden

Churaumi Aquarium

Das Highlight unseres Ausflugs ist das zweitgrößte Aquarium der Welt (nach Atlanta, USA). Es wurde 2002 nach 4-jähriger Bauzeit eröffnet. Jährlich kommen etwa 2 Millionen Besucher

Im Aquarium gibt es 77 Becken, gefüllt mit 10 Millionen Liter Wasser. Das Hauptbecken steht sogar im Guinness-Buch der Rekorde: Die Besucher stehen vor der größten Glasscheibe der Welt. Die Acryl-Scheibe ist 60 cm dick, 22 m lang und 8,2 m hoch. Sie hält 6t Wasser / m² aus, und ist erdbebensicher.

 

Noch ein Superlativ: In nur 3 Aquarien weltweit gibt es Becken mit Walhaien – u.a. hier auf Okinawa. Das Aquarium ist immer gut besucht. Doch es gibt eine Möglichkeit den Menschenmassen zu entfliehen:

Lange sitze ich im Restaurant, wobei uns die Fische beim Essen zuschauen. Unglaublich und wunderschön!

Ocean-Expo-Park

Das Aquarium ist Teil des Ocean-Expo-Parks (eröffnet 1975). Dabei kostet nur das Aquarium Eintritt. Der Park ist riesig (70ha, 3 km lang), und man kann ihn kostenfrei besuchen. Am besten verbringt man hier einen ganzen Tag (auch mit Kindern). Man kann mit kleinen, offenen Elektro-Shuttle etwas Zeit sparen und von einer Ausstellung zur nächsten fahren.

 

Im Park gibt es Becken mit Schildkröten, Delfinen (für mich aus Tierschutzgründen eher fraglich) und anderen Meerestieren. Zudem Botanische Gärten und viele Möglichkeiten für Picknick. Der Park liegt direkt am Meer, wo man in kleinen Buchten verweilen kann.

 

Der schöne Emerald Beach ist in 3 Bereiche aufgeteilt: 1. zum Schwimmen, 2. zum Relaxen am Strand, 3. bester Ausblick auf den Sonnenuntergang.

 

Im Tropical Dream Center findet man eine Ausstellung japanischer Pflanzen, dazu eine 36 m hohe Aussichtsplattform für den Überblick über das Gelände. Im Oceanic Culture Museum gibts eine Schiff- ausstellung. Die kleinen Wege des Parks sind gesäumt von tropischen Pflanzen, vor allem Farnen.

Native Okinawan Village

ist eine kleine Open Air Ausstellung mit über 20 Häusern aus unterschiedlichen Regionen und Zeitepochen

Man bekommt einen Eindruck von der Bauweise und dem Leben vor einigen 100 Jahren. Wenn man Glück hat mit Live-Musik auf der Shamisen (traditionelle japanische Laute). Es gibt englische Erklärungen, und man darf die Häuser (ohne Schuhe) betreten. Super interessant!

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