Natur und Kultur verbinden sich in Pamukkale in einzigartiger Weise, weshalb es UNESCO Weltkulturerbe ist: Über den schneeweißen Kalk-Terrassen thront das antike Hierapolis, damals ein vielbesuchter Kurort. Nach dem Spaziergang hinauf auf den weißen Hügel fahren wir 400 km durchs Taurusgebirge bis zur Lykischen Küste, nach Kemer.

 

Die Einheimischen nennen die weiße Formation Baumwoll (Pumuk) – Schloss (Kale). In Jahrtausenden hat das herabrinnende Thermalwasser dicke, weiße Ablagerungen gebildet, und das Ganze sieht wirklich wie ein Baumwollfeld aus…

DSC08326

oder wie ein Skihang an Ostern

DSC08335

Von oben sieht man die schneeweißen Becken und Überläufe am besten

Holzstege führen entlang der Terassen. Darunter quillt bis zu 50 Grad warmes Thermalwasser heraus. Das heiße Wasser enthält Kalziumbicarbonat, das sich beim Abkühlen anlagert.

DSC08342

Man darf die zauberhaften Gebilde nur barfuß betreten. Die Schuhe haben wir schon im Tal ausgezogen

Früher durfte man in den Becken baden. Heute ist das nur noch an wenigen Stellen erlaubt. Die Hotels, die oben bei den Bäumen standen, wurden abgetragen. Sie hatten durch großen Wasserverbrauch Zerstörungen an den empfindlichen Sinter-Gebilden verursacht.

DSC08344

Auf der Hochfläche liegt das antike Hierapolis, eine bedeutende antike Ruinenstadt. Leider reicht unsere Zeit nicht für die Besichtigung

Das antike Hierapolis

In der Antike war Hierapolis ein vielbesuchter Kurort. Ein Teil der riesigen Badeanlagen ist restauriert und wird als Thermenmuseum genutzt. In der antiken Stadt sind noch einige Wasserleitungen zu erkennen.

 

Kranke und Pilger suchten das Plutonium auf, eine Felshöhle, die ein Heiligtum für den Gott der Unterwelt war. Das Wasser und die Mysterien der Priester galten als heilkräftig. Das Amphitheater ist sehr gut erhalten, den Skulpturenschmuck schufen wahrscheinlich Steinmetze aus Aphrodisias.

Teppich-Verkaufsausstellung

DSC08351

Man bestaunt die Fingerfertigkeit und das gute Auge der Knüpferinnen

Wer die Veranstaltung zum ersten Mal  mitmacht, ist meist angetan von den Informationen und dem sinnlichen Teppicherleben. Ein interessanter Vortrag informiert über die unterschiedlichen Materialien, Knüpf-Techniken und Hintergründe der Produktion. Dann werden Teppiche-Beispiele gezeigt, z.B. ein Seidenteppich mit 3 Millionen Knoten pro qm. Unglaublich, was eine Knüpferin mit Geduld, Talent, flinken Händen und guter Sehkraft erschaffen kann.

DSC08350

Die alte Dame zeigt wie man Wolle spinnt, während der Chef viel Detail-Information beisteuert

Natürlich ist das Teppichhaus nach dem Vortrag daran interessiert Teppiche zu verkaufen, die dann frei Haus nach Deutschland geliefert werden.

Mittagspause irgendwo im Taurusgebirge

Auf dem anatolischen Hochplateau gibt es viele kleine Dörfer, die kleine Handelszentren darstellen.Jedes Dorf ist spezialisiert auf bestimmte Prodkte. Es gibt Handelszentren für Teppiche, Messer, Kichererbsen, Tabak, Gewehre…

DSC08355

In diesem Gemüse-Dorf machen wir Mittagspause.Unter den Folientunneln wächst das Gemüse

Die vielen Pappeln stammen aus der Zeit, wo ein Vater nach der Geburt eines Mädchens einen kleinen Pappelwald pflanzte. Zur Hochzeit des Mädchens wurden die Bäume gefällt, und aus dem Holz Möbel für die Mitgift gefertigt.

DSC08358

Ich nutze die Pause, um auf den nächsten Hügel zu steigen

DSC08364

Verdorrte Kräuter, Macchia, Dornen und jede Menge Königskerzen

DSC08366

Im Gegenlicht sieht man schneebedeckte 2000 m hohe Berge

DSC08368

Das Rasthaus für die Mittagspause. Und Mandelbäume

1500 m Höhe

Noch sind wir auf 1500 m Höhe, im landwirtschaftlich intensiv genutzten Hochland. Im Hintergrund die Schneeberge, leider von der Wolke halb verdeckt

Kemer

DSC08386

Wir wohnen im schönen Arma´s Beach Hotel direkt am Meer. Als ich zum Strand hinaustrete, begegnet mir diese Herde Gänse

DSC08392

Wegen des Kiesstrandes braucht man die Stege. Jetzt im Winter ist ihre Holzbeplankung abmontiert, und es stehen nur noch die tragenden Teile

DSC08395

Die Strandpromenade von Kemer

DSC08397

Hinter dem Strand liegen die Hotels, und da dahinter die Schnee-Gipfel

DSC08399

Im Winter gehört der Strand den Einheimischen, den Herren…

DSC08400

und den Damen. Am Horizont sieht man übrigends Antalya

DSC08407

Ich bin begeistert von dem schönen Strandspaziergang am 19. Dezember. Die Jacke brauche ich erst am jetzt am Abend, als die Sonne untergeht

DSC08408

Kemer hat 2 Strände, dazwischen den Hafen. Vorne Kies-Strand, hinten Sand-Strand (Prospekt-Bild)

DSC08424

Der Jacht-Hafen im Abendlicht

DSC08411

Sandstrand von Kemer im letzten Licht

DSC08414

Mit dem Untergang der Sonne wird es frisch. Nun kommt auch der Schal zum Einsatz. Auf der Halbinsel hinter mir, die den Strand begrenzt, möchte ich noch spazierengehen

DSC08419

Zwischen Hafen und Sandstrand gibt es eine erhöhte Halbinsel mit einem Park. Von dort aus blicke ich hinüber zu unserem Hotel

DSC08420

Abendrot über dem Meer

DSC08428

Die Fußgängerzone und Haupt-Einkaufsstraße von Kemer

Im Sommer drängen sich hier die Touristen bis spät in die Nacht. Doch im Winter haben die Geschäfte geschlossen und auch die meisten Hotels. Nur noch ein paar Studienreisende (wie wir) und die Überwinterer sind im Dezember in Kemer.

 

Ich würde jederzeit wieder im Dezember reisen. Wir hatten in der Türkei ca. 18 Grad und ideale Bedingungen für Besichtigungen.

 

4 Kommentare

  1. Vielen Dank für den schönen Bericht 🙂 Wir haben auch ein Prospekt in der Zeitschrift von RSD Reisen für den Zypern / Türkei Bildungs-Urlaub entdeckt (allerdings gibt es noch 8 Tage Erholungs-Urlaub im Anschluss dazu 🙂 🙂 ) und für den Wahnsinns-Preis und vielen oberflächlichen negativen Bewertungen sind wir doch anfangs etwas skeptisch gewesen, aber nach Ihren Bildern und Hinweisen (gerade mit Pamukkale, wir werden vielleicht den Reiseleiter direkt darauf ansprechen, ob man etwas länger bleibt und vorher TL mitnehmen, und Bücher *g* ) haben mein Mann und ich keinerlei Bedenken mehr und werden wohl dieses kleine „Abenteuer“ wagen (die Hotels sind ja nicht immer die selben und vieles ist bestimmt auch vom Reiseleiter und von der Gruppe abhängig) 🙂 Danke!! Nach so einem Erfahrungs-Bericht habe ich gesucht, um meine allerletzten Zweifel aus dem Weg zu räumen 🙂

    Viele Grüße und noch viele weitere schöne Reisen 🙂

    Gruß

    Ramona

    • Liebe Ramona, es freut mich sehr, dass mein Bericht Ihnen helfen konnte. Ich schreibe mein „Reisetagebuch“ zwar in erster Linie, damit meine Reiseeindrücke (bei meinem relativ schlechten Gedächtnis) nicht dem Vergessen anheimfallen. Doch es freut mich ganz besonders, wenn auch andere Menschen davon profitieren. Lieber Gruß aus Stuttgart, Lisa

  2. Hallo Lisa,
    danke für die super Berichte. Wir waren mit RSD bereits zweimal unterwegs in der Türkei, beide Reisen super. In zwei Wochen geht’s los auf Deinen Spuren: Zypern und Türkei….wir sind gespannt und dank Deiner Berichte jetzt gut gewappnet.
    Liebe Grüsse aus Berlin
    Matthias und Uwe

Schreibe einen Kommentar zu Matthias Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.