Uns zieht es eher „in die Landschaft“ als in die Stadt. Wir nehmen den Bus nach Mandalay, und am Busbahnhof gleich ein Taxi, das uns wieder aus der staubigen Millionenstadt hinausbringt. 20 km weiter, am Ufer des Ayeyarwady liegt Sagaing. Es gibt nur wenige Hotels dort, die meisten Touristen kommen nur für einen Halbtages-Ausflug von Mandalay hierher.

 

Für uns ist der Ort genau richtig: Auf den Hügeln nahe des Flusses liegen hunderte von Klöstern, Stupas, Tempel. Schon wenn man über die Ayeyarwady-Brücke kommt, sieht man auf den Hügeln wie Perlenschnüre aufgereiht die eleganten goldenen Stupas.

Sagain

Goldene Stupas krönen die Hügel von Sagain

Wanderung über die Hügel von Sagain

Am nächsten Tag machen wir einen Ausflug per Taxi-Motorrad zu verschiedenen Stupas und Klöstern. Am höchsten Punkt lassen wir uns absetzen und gehen zu Fuß durch diese bezaubernde Landschaft, geschmückt mit Tempeln und Pagoden, hinunter zum Fluss und zurück nach Sagaing. Das Bild der pagodengekrönten grünen Hügel wird in meiner Seele bleiben: Myanmar, wo es am schönsten ist.

Sagain

Mönch-Nachwuchs beim Studieren

Fest zum Eintritt ins Kloster

in vielen buddhistischen Ländern ist es üblich, dass man in unterschiedlichen Lebensphasen für einige Zeit ins Kloster geht. In Sagaing dürfen wir miterleben, wie die Kinder eines Dorfes feierlich für ihren (kurzen) Klosteraufenthalt verabschiedet werden.

 

Auftakt für die Feierlichkeiten ist eine Umzug durch das Dorf. Angezogen wie kleine Prinzen und Prinzessinnen, sitzen die Mädchen in geschmückten Ochsenkarren und die Jungs zu Pferde. So werden sie von ihren prächtig gekleideten Verwandten in einer langen Prozession durch den Ort begleitet. Ziel ist eine extra für diesen Tag errichtetes Bambus-Halle. Mit Musik, gutem Essen und allerlei Unterhaltung feiert man bis in den späten Abend.

 

Die Jungs bekommen am nächsten Tag die typische „Mönchsfrisur“ (gar keine Haare). Die Mädchen dürfen ihre schönen Haare behalten. Und dann geht es für ein paar Tage ins Kloster. Buddha, Religion, Kloster und Mönche gehören fest zum Alltag der Burmesen.

Sagain

Jungs hoch zu Ross

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Mädchen und Jungs festlich herausgeputzt

Morgendlicher Rundgang der Mönche

Klöster werden von Reichen gespendet, und für die Verpflegung der Mönche und Nonnen sorgen die umliegenden Städte und Dörfer. Die Mönche essen nur einmal am Tag. Dieses Essen wird bei einem morgendlichen Rundgang durch die Stadt eingesammelt.

 

In langen disziplinierten Reihen oder in kleinen Gruppen gehen die Mönche durch die Stadt, und die Anwohner geben ihnen von ihrem eigenen Essen etwas in die „Bettel-„Schale, meist Reis und Gemüse. Der Ausdruck „betteln“ wird im Buddhismus nicht verwendet in Bezug auf Mönche. Man „gibt Essn“ und man bedankt sich, dass die Spende angenommen wird. Dadurch wird ewiger Verdienst erworben und das Karma verbessert. Der Mönch bleibt gleichmütig, er bedankt sich nicht.

Sagain

Vom Hotel-Balkon aus können wir jeden Morgen den Rundgang der Mönche beobachten

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