Auf einer organisierten Reise umrunden wir die ganze Insel und erleben deren immense Vielfalt:

 

Grüne Natur in Küstennähe, den Vulkan-Gigant Ätna, schöne Orte (Cefalu, Taormina, Ragusa, Erice), prächtige Städte (Palermo, Catania) und natürlich die Zeugnisse der Antike (Syrakus, Agrigent, Selinunt)

Mini-Kreuzfahrt per Fähre, Genua – Palermo

Die Fähre verläßt Genua um 23 Uhr. Wir verbringen die Nacht an Bord und den ganzen nächsten Tag (20h). Um 19 Uhr laufen wir im Hafen von Palermo ein

Kreuzfahrfeeling auf dem Schiff – nur die Internetverbindung läßt zu Wünschen übrig

Palermo, Siziliens Hauptstadt

Unser Hotel liegt seht zentral. Nach dem Abendessen mache ich einen Spaziergang durchs nächtliche Palermo. Vorbei am Teatro Massimo, dem größten Theater Europas

Am nächsten Tag besuchen wir Palermos Kathedrale,

flanieren durch Altstadtgassen

und probieren Arancini, gefüllte und fritierte Reisbälle

Monreale, die großartige Kathedrale

 

entstand unter Normannen-Herrschaft. Davor hatten die Araber in Palermo das Sagen. Die Kathedrale ist ein Werk der Kooperation zwischen den Kulturen

Die östliche Seite wurde von arabischer Künstlern und Baumeistern geschaffen, die westliche Hälfte ist christlich-orthodox

Monte Pellegrino

Der „Pilgerberg“ geht auf die Hl. Rosalia zurück, die Schutzpatronin Palermos. Während der großen Pest-Epedemie veranstaltete man eine Prozession mit der Reliquie Rosalia´s. Danach ebbte die Pest ab.

Rosalia lebte als Einsiedlerin in einer Felsgrotte. Drum herum baute man später eine Pilger-Kirche. Goethe besuchte auf seiner Sizilien-Reise den Monte Pellegrino und war ergriffen von der einfachen Schönheit der Felsgrotte.

Der schöne Strand von Mondello

ist Palermos „Hausstrand“. Allerdings während der Saison kaum öffentlich zugänglich, sondern zahlenden Gästen vorbehalten

Erst im Oktober wird die Bade-Infrastruktur rückgebaut, und man sieht Familien und Paare picknicken und bis in den November hinein baden. Zu unserer Reisezeit im Oktober war durchgehend Badetemperatur mit 25° (Luft) und 23° (Wasser).

Cefalu

liegt malerisch am Meer. Schmale Gassen führen hinauf zur Kirche, davor ein einladender Platz mit Cafés und Restaurants. Hier lasse ich mich nieder für einen „atmosphärischen“ Cappuccino. Auf befestigtem Weg durch die Klippen wandere ich zurück zum Bus.

Savoca

ist ein winziger Ort in den Bergen. Vollkommen unbekannt, bis Hollywood-Leute auftauchten und hier 2 Szenen des „Paten“ drehten: Die Hochzeits-Szene von Michael (in der Dorfkirche)

und eine Szene in der Dorf-Bar, wo Michael mit dem Vater seiner zukünftigen Braut ins Gespräch kommt. Eine Analyse des Michael Corleone bei Screenheroes und Film-Szenen von Michael und Apollonia

Ätna, der „schlafende“ Vulkan-Riese

Der Ätna ist sehr aktiv, ständig schickt er Rauchfahnen und andere Lebenszeichen. Doch er gilt als „sanft“, weil er große Ausbrüche rechtzeitig ankündigt

Er hat im Lauf der Jahrhunderte die umliegende Ortschaften mehrfach unter Lavaströmen begraben, und auch die weit entfernt gelegene Stadt Catania. Allerdings kamen keine Menschen zu Schaden, sie konnten sich in Sicherheit bringen.

 

1993 begann eine neue Epoche am Ätna: Den Wissenschaftlern, Ingenieuren, Arbeitern gelang es weltweit zum erstem Mal einen Lavastrom umzulenken, und die Ortschaft blieb verschont.

Die Infrastruktur am Ätna ist super. Man kann per Seilbahn bis auf ca. 2000m hinauf fahren, weiter per Jeep auf 2900m. Danach geht es zu Fuß weiter, allerdings nur zu einem Nebenkrater auf 3100m Höhe. Der Hauptkrater ist aus Sicherheitsgründen gesperrt. Der Boden ist warm, rundum steigen kleine Rauchfahnen auf, Lavastaub ist in der Luft – ein spannender Ausflug in eine andere Welt.

Ein ganzes Dorf am Fuße des Ätna lebt vom Honig. Die Imker wandern mit ihren Bienen, und es gibt viele Honigsorten: Eukalyptus-, Wald-, Kastanien-, Akazien-Honig…

 

Wir probieren nicht nur Honig, sondern auch das Ätnafeuer, einen 70%igen Schnaps, Limoncello (Zitonenlikör) und Pasticchio (Pistazienlikör).

Taormina

Goethe bezeichnete das Natur-Bühnenbild im antiken Theater von Taormina als das schönste Bühnenbild der Welt. Die Griechen wollten kein Bühnenhaus. Kulisse war die Natur und eine spärliche Bühnen-Ausstattung

Bühnenhäuser bauten später die Römer. Sie mussten für ihre Kampfspiele die Arena schließen. Erdbeben rissen Lücken in die Verbauung, die nicht rekonstruiert wurde. Man freut sich am freigelegten Ausblick

Wieder mal wohnen wir wunderbar am Meer,

mit Blick nach Taormina und zum Theater-Hügel

Catania

ist als prächtige Barock-Stadt aus dem Lavastrom wiedererstanden. Kennzeichnend sind die schwarz-weißen Fassaden: dunkler Lavastein und weißer Marmor. So auch am zentralen Platz mit der Elefanten-Säule bei Kathedrale und Rathaus.

Das antike Syrakus, Heimat von Archimedes

Unsere Führerin erklärt den Unterschied zwischen griechischem Theater und römischem Amphitheater: Für die Griechen war das Theater Ort der Bildung, Erziehung, Identifikation mit den großen Gestalten der griechischen Geschichte, Kartharsis.

 

Jeder Bürger (nicht die Sklaven, und das waren bis zu 40%) durften und mussten zu der jedes Jahr stadtfindenden ca. 1-wöchigen Theater-Session. Lohnausfall wurde erstattet. Durch die Tragödien identifizierten sich die Bürger mit ihrer Polis und wurden motiviert fürs Gemeinwesen.

In römischer Zeit gab es keine selbständigen Stadtstaaten mehr, sondern eine zentrale Regierung in Rom. Identifikation war unerwünscht, und das Theater diente der Unterhaltung und Zerstreuung. Es gab vor allem Wettkämpfe und Gladiatorenkämpfe. Dafür musste das Theater von Zuschauern und Umgebung abgegrenzt werden, und mann baute 2 Halbkreise, das runde oder ovale Amphitheater.

Ragusa

Welch ein Anblick, als plötzlich Ragusa vor uns auftaucht

Wir sind zwar übervoll von den Eindrücken des heutigen Tages, doch ein Kaffee am zentralen Platz geht noch…

Agrigent

Nach Agrigent kommt man wegen des fast im Original erhaltenen griechischen Tempels

Er wurde vor 2500 Jahren gebaut, und war damals weiß verputzt und bunt bemalt. Er ist Zeuge für die damalige Tempel-Bauweise: Der innere Raum ist ummauert und war nur den Priestern zugänglich. Im Osten lag das abgetrennte Heiligtum, die Wohnstatt des Gottes mit seiner Statue. Für die Öffentlichkeit sichtbar waren die repräsentativen Säulen.

Mittagspause zelebrieren wir in einem kleinen Küstenort, wo auch die Leute aus Agrigent zum baden herkommen. Bevor es weitergeht zum nächsten antiken Highlight, nach

Selinunt

Im Ausgrabungspark sehen wir die Ruinen der antiken Akropolis, Tempel und Wohnstätten der Griechen

Marsala

In Marsala probieren wir den berühmten Marsala Wein, und ich nutze den freien Tag für einen Wanderausflug an die Lagune und zu den Salinen. Und ich genieße den einzigen Tag ohne Wecker.

 

Alle Hotels unserer Reise sind 4*-klassifiziert und entsprechend schön. Das Hotel in Marsala liegt zudem in einem weitläufigen Park mit Brunnen, Wasserläufen, schönen Pflanzen und Vogelgezwitscher. Manche Gäste verbringen den Tag hier im Grünen und im Schwimmbad.

In der altehrwürdigen Bibliothek von Marsala zeigt mir die Bibliothekarin handgeschriebene Schätze

Ich wandre an der Lagune

zu alten Salinen, die bis heute Meersalz herstellen

Die Rückfahrt per Bahn und Autostop gestaltet sich etwas abenteuerlich, aber ich komme pünktlich zum Abendessen im Hotel an

Erice, das Bergdorf oberhalb von Trapani

muss man schon wegen der grandiosen Aussicht besuchen

Es ist ein wunderbarer mittelalterlicher Ort, berühmt für seine Konditoreien. Im Winter wird es unwirtlich kalt, deshalb verbleiben nur ca. 80 Menschen hier oben

Palermo, und Rückfahrt per Fährenach Genua

Wir haben nochmals Gelegenheit in Palermo zu flanieren. Manche tun das per Ape

Ich bin zu Fuß unterwegs, Kaffee trinken

und noch ein paar neue interessante Orte aufsuchen, wie diesen Markt

und den Normannenpalast

Unser Abschieds-Abendessen ist kombiniert mit sizilianischem „Volkstheater“, präsentiert im kleinsten Theater Palermos, das in der 7. Generation besteht

Im Museum des Theater Dimitriu gibt es ein schönes Bild: Die Theaterchefin ist gleichzeitig Sängerin. Hier sehen wir die letzten 3 Generationen

3 Kommentare

  1. Wie immer ein guter Reisebericht und schöne Fotos.

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