Einst war Cordoba die Hauptstadt des mächtigen Kalifen-Reiches mit 1 Mio. Einwohner. Mit dem Glanz Cordobas konnten sich damals nur Konstantinopel (das heutige Istanbul) und Bagdad messen. Im Abendland gab keine vergleichbare Stadt. Die Große Moschee ist die kostbarste Hinterlassenschaft der Omaijaden. Heute ist sie eine Moschee-Kathedrale. Denn nach der Rückeroberung Cordobas ließ Kaiser Karl V. eine Kathedrale mittenhinein in die Moschee bauen.

Olivenfelder rund um Cordoba

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Wir nähern uns Cordoba durch endlose Olivenfelder. Auch ein paar Weingärten liegen dazwischen

Am Ufer des Guadalquivir

Cordoba, Mezquitq

Die Moschee-Kathedrale und die Altstadt liegen am Ufer des Guadalquivir. Sevilla liegt am gleichen Fluß

Alcazar

Direkt am Fluß, nahe der Mezquita, befindet sich der Palast der christlichen Könige. Nach der Rückeroberung Cordobas wurde der Palast anstelle des alten Kalifenpalastes erbaut. Von hier aus planten die katholischen Könige auch die Eroberung Granadas, des letzten Bollwerks der Mauren.

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König Alfonso XI. erbaute 1328 den Alcazar der christlichen Könige. Sein Standbild ist im Eingangsbereich zu sehen

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Idyllische Gärten im maurischen Stil

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Vom Turm des Alcazar blickt man hinüber zur Mezquita mit dem Glockenturm

Mezquita, die Moschee-Kathedrale

Die Moschee (spanisch: Mezquita) zählt zu den großartigsten Werken Islamischer Baukunst und ist zusammen mit der umliegenden Altstadt seit 1984 UNESCO-Weltkulturerbe. Man betritt die ehemalige Moschee über den Vorhof, der für rituelle Waschungen benutzt wurde.

DSC07776Im Vorhof spenden Palmen und Orangenbäume Schatten. Das ehemalige Minarett wurde zum Glockenturm umgebaut

DSC07782Einzigartig ist der Raumeindruck, der durch über 800 Säulen entsteht. Der schier unendliche Säulenwald steht für die Unendlichkeit und Allgegenwart Allahs. Die Säulen sind zum Teil über 2000 Jahre alt und stammen ausverschiedenen Stätten des Altertums.

DSC07790Die nach Mekka ausgerichtete Gebetsnische, der Mihrab, ist der prächtigste Teil der Moschee. Die Große Kuppel über dem Mihrab verstärkte die Stimme des Imam.

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Kaiser Karl V. ließ im 16. Jh. die Kathedrale in die Moschee hineinbauen. Einige Jahre später soll er reumütig geäußert haben: „Hier hat man etwas erbaut, was man überall hätte erbauen können, aber etwas zerstört, was einmalig gewesen ist.“

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Doch vielleicht rettete die Anwesenheit der Kathedrale die Moschee durch die Jahrhunderte. Wer weiß, ob sie als „Nur-“ Moschee überlebt hätte. Diese Überlegung tröstet mich hinweg über den traurigen Anblick religiösen Größenwahns und zerstörerischer Machtdemonstration.

Judenviertel

DSC07792Unmittelbar hinter der Mezquita erstreckt sich das alte Judenviertel. Sehr orientalisch wirken die engen Gassen und weiß getünchten Häuser mit den blumengeschmückten Innenhöfen.

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Ein beliebtes Fotomotiv ist die Calleja de las Flores

Impressionen

DSC07805Säulen als Zeugen der römischen Vergangenheit: In Cordoba erblickten Geistesgrößen wie die beiden Senecas und der Dichter Lucanus das Licht der Welt.

DSC07806Die riesige, von Arkaden gesäumte Plaza de la Corredera erinnert an die herrschaftlichen Plätze Kastiliens. Trotz kühler November-Temperaturen ist der Platz gut besucht.

DSC07807Am Plaza de las Canas gibt es ein nettes Restaurant mit Tapas und Live-Gitarrenmusik. Hier verbringen wir den Abend.

DSC07810Von unserem Hotelzimmer haben wir diesen wunderbaren Ausblick auf die Plaza de las Tendillas.

 

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