Einst war Cordoba die Hauptstadt des mächtigen Kalifen-Reiches mit 1 Mio. Einwohner. Mit dem Glanz Cordobas konnten sich damals nur Konstantinopel (das heutige Istanbul) und Bagdad messen. Im Abendland gab keine vergleichbare Stadt. Die Große Moschee ist die kostbarste Hinterlassenschaft der Omaijaden. Heute ist sie eine Moschee-Kathedrale. Denn nach der Rückeroberung Cordobas ließ Kaiser Karl V. eine Kathedrale mittenhinein in die Moschee bauen.
Olivenfelder rund um Cordoba
Am Ufer des Guadalquivir
Alcazar
Direkt am Fluß, nahe der Mezquita, befindet sich der Palast der christlichen Könige. Nach der Rückeroberung Cordobas wurde der Palast anstelle des alten Kalifenpalastes erbaut. Von hier aus planten die katholischen Könige auch die Eroberung Granadas, des letzten Bollwerks der Mauren.
Mezquita, die Moschee-Kathedrale
Die Moschee (spanisch: Mezquita) zählt zu den großartigsten Werken Islamischer Baukunst und ist zusammen mit der umliegenden Altstadt seit 1984 UNESCO-Weltkulturerbe. Man betritt die ehemalige Moschee über den Vorhof, der für rituelle Waschungen benutzt wurde.
Im Vorhof spenden Palmen und Orangenbäume Schatten. Das ehemalige Minarett wurde zum Glockenturm umgebaut
Einzigartig ist der Raumeindruck, der durch über 800 Säulen entsteht. Der schier unendliche Säulenwald steht für die Unendlichkeit und Allgegenwart Allahs. Die Säulen sind zum Teil über 2000 Jahre alt und stammen ausverschiedenen Stätten des Altertums.
Die nach Mekka ausgerichtete Gebetsnische, der Mihrab, ist der prächtigste Teil der Moschee. Die Große Kuppel über dem Mihrab verstärkte die Stimme des Imam.
Kaiser Karl V. ließ im 16. Jh. die Kathedrale in die Moschee hineinbauen. Einige Jahre später soll er reumütig geäußert haben: „Hier hat man etwas erbaut, was man überall hätte erbauen können, aber etwas zerstört, was einmalig gewesen ist.“
Doch vielleicht rettete die Anwesenheit der Kathedrale die Moschee durch die Jahrhunderte. Wer weiß, ob sie als „Nur-“ Moschee überlebt hätte. Diese Überlegung tröstet mich hinweg über den traurigen Anblick religiösen Größenwahns und zerstörerischer Machtdemonstration.
Judenviertel
Unmittelbar hinter der Mezquita erstreckt sich das alte Judenviertel. Sehr orientalisch wirken die engen Gassen und weiß getünchten Häuser mit den blumengeschmückten Innenhöfen.
Impressionen
Säulen als Zeugen der römischen Vergangenheit: In Cordoba erblickten Geistesgrößen wie die beiden Senecas und der Dichter Lucanus das Licht der Welt.
Die riesige, von Arkaden gesäumte Plaza de la Corredera erinnert an die herrschaftlichen Plätze Kastiliens. Trotz kühler November-Temperaturen ist der Platz gut besucht.
Am Plaza de las Canas gibt es ein nettes Restaurant mit Tapas und Live-Gitarrenmusik. Hier verbringen wir den Abend.
Von unserem Hotelzimmer haben wir diesen wunderbaren Ausblick auf die Plaza de las Tendillas.