wird von einem Verein getragen. 70 historische Häuser wurden hierher versetzt und mit Gegenständen des früheren täglichen Lebens ausgestattet. Infotafeln erzählen Lebensgeschichten von Bewohnern der Häuser. Wir sind gefesselt von den Lebensumständen der Menschen, und wie sie ihr hartes Leben meisterten. Ein sehr gelungenes Museumskonzept.
Eine Ausstellung thematisiert die Reformation
Die Obrigkeit bestimmte nach der Spaltung der Kirche, was die Untertanen zu glauben hatten. Wer damit nicht einverstanden war, konnte dorthin auswandern, wo sein Glaube „Staatsreligion“ war.
Bilder aus einer protestantischen Wohnstube
Dort fand man keine Heiligenbilder, Marienverehrung oder einen Hausaltar. Sondern Bibelsprüche, Sinnsprüche oder Engelsbilde.

Am Sonntag wurden Hauskreise abgehalten und über die Bibel gesprochen. Vorbild waren berühmte Reformatoren, die ebenso in Kreisen zusammenkamen (Wohnzimmer-Bild)

Die Zwangsarbeiter-Baracke erinnert an das Schicksal der über 10 Mio Zwangsarbeiter in der Nazi-Zeit
Ein Jahr später kommen wir wieder ins Museumsdorf, denn wir konnten beim ersten Besuch längst nicht alles anschauen. Viele Schwäbisch-Haller Familien haben eine Dauerkarte, um mit ihren Kindern immer wieder diesen interessanten Ort aufzusuchen.

Ein Wurf vom Schwäbisch-Hällisches Landschwein. Wegen des schwarzen Kopfes heißen die Tiere bei den Hallern „Mohrenköpfle“
Das Schwäbisch-Hällisches Landschwein
war nahezu ausgestorben. In den achtziger Jahren begann eine Gruppe Landwirte um Rudolf Bühler aus Wolpertshausen mit sieben reinrassigen Mutterschweinen und einem Eber eine neue Zucht. Inzwischen ist das Fleisch der naturnah gehaltenen Tiere sehr begehrt.

Die Häuser werden von Ehrenamtlichen betreut, die morgens ihren Dienst mit dem Aufschließen der Häuser beginnen und nach 9 Std. mit dem Abschließen beenden

Die Stube war der einzig beheizbare Raum. Hier wurde gegessen, gearbeitet, die „freie Zeit“ verbracht. Wer krank war durfte auf der Ofenbank schlafen

Die Küche mit dem offenen Feuer und dem großen Kamin. Trotz des Abzugs stand hier oft der Rauch und erschwerte die Arbeit der Bäuerin
Etwas ausserhalb des Dorfes steht auf einer Anhöhe der Käshof, genau wie ehemals sein Standort war. Der Hofbesitzer Gottlieb Kaiser war eigen und pflegte keinen Kontakt zum nahegelegenen Dorf. Während des Krieges blieb er seinen Grundsätzen treu.

Auf dem Käshof durften die zwei Zwangsarbeiter gesetzteswidrig am gemeinsamen Tisch mitessen. „Wer schafft darf auch essen“. Auch verbotene Treffen von Zwangsarbeitern aus der Umgebung fanden hier statt

Die Eheleute Kaiser beherbergten während des Krieges Bombenopfer aus der Stadt und 3 verfolgte Juden

Wie unterschiedlich sich Menschen während der Nazi-Zeit verhielten, wird an Lebensläufen veranschaulicht

Im Keller des Käshofes wird vom Bomben-Alltag während des alliierten Luftkrieges gegen deutsche Städte erzählt. Das Verbot umgehend, ließ Bauer Kaiser auch die Zwangsarbeiter in den Schutzkeller
Das Museumskonzept ist sehr gut umgesetzt. Die Menschen, die in den historischen Häusern wohnten, erzählen dem Besucher ihre Geschichte. Unter schwierigen Bedingungen meisterten sie ihr Leben und machten das Beste daraus.
Toller Blog mit vielen schönen Bildern und wertvollen Informatonen!
Ein kleiner Hinweis:
Das Museum in Schwäbisch Hall-Wackershofen heißt „Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen“ und nicht „Hohenloher Freilichtmuseum Wackershofen“!
Liebe Grüße,
Tom
Danke, ich habs korrigiert