Heute bewältigen wir ein Mammutprogramm: Wir besuchen die alte Königsstadt Fès mit ihrer großen orientalischen Altstadt, spazieren durch die wunderschön gelegenen Ruinen der römischen Stadt Volubilis und machen eine Stippvisite in Meknes, der kleinsten der vier Königstädte.

Fès, das geistige und kulturelle Zentrum Marokkos

Königspalast

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Wenn der König in Fès weilt, wohnt er in der riesigen königlichen Palastanlage. Für die Öffentlichkeit ist der königliche Palast nicht zugänglich

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Die Wachen des Königspalastes: Die königliche Garde (rot), Polizei, Militär…

Mellah, das jüdische Viertel  

El Malah, Jüdisches Viertel in Fès

Im 14. Jh lebten 20 000 Juden unter dem Schutz des Sultans in der Mellah. Heute gibt es noch 200 Juden in Fès, allerdings nicht mehr in der Mellah. Die meisten sind nach Israel ausgewandert

El Malah, Jüdisches Viertel in Fès

Ein typisches jüdisches Wohn- und Geschäftshaus mit den nach aussen gehenden Balkonen

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Bab Semmarine, das Stadttor beim Jüdischen Viertel

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Die Männer sitzen schon morgens im Café. Ein Zeichen für die hohe Arbeistslosigkeit in Marokko

Kasbah

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Von der Kasbah überblickt man die drei Stadtteile von Fès: Die Medina, die „neue“ Stadt aus dem 14. Jh. mit dem jüdischen Viertel Mellah und dem Königspalast und die Ville Nouvelle, das moderne Fès aus der Zeit der Franzosen

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Die Medina mit Kairaouine-Moschee und -Universität (grünes Dach)

Medina von Fès

Fès, im Herzen Marokko´s, gilt als das geistige Zentrum des Landes. Die älteste der vier marokkanischen Königsstädte besitzt die flächenmäßig größte mittelalterliche Altstadt der Welt.

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Wir betreten die Altstadt über das Haupttor Bab Boujeloud

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Gleich am Bab Boujeloud findet man schöne Cafés und Restaurants

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Die Früchte des Feigenkaktus müssen von den haarfeinen Stacheln befreit werden, bevor wir sie probieren können. Der Händler hat das schon vorbereitet

Medersa Bou Inania

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Eine Medersa war im 14. Jh. ein Ort für das Studium verschiedener Wissenschaften. Die Medersa Bou Inania war die prächtigste in Fès.

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Die Moschee der Medersa

Jedes Viertel der Altstadt hat einen eigenen Brunnen, eine Moschee, eine Schule, Geschäfte für den täglichen  Bedarf und einen Hammam

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Einer der prächtigen Brunnen von Fès

Es gibt über 60 öffentliche Brunnen in der Medina. Sie sind zum Teil sehr alt, schon 1061 wurden die ersten Brunnen erstellt, oftmals aus Quellen gespeist. Noch heute holen zahlreiche Menschen hier ihr Trinkwasser. Andere Brunnen sind nicht mehr funktionsfähig, oft wegen Rohrbrüchen unterhalb der Stadt.

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Die Kinder der Vorschule singen ein französisches Lied für uns

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Der Nejjarine-Platz (Tischler-Platz) mit dem schönsten Brunnen von Fès und einer imposanten Karavanserei, die heute das Nejjarine-Museum für Holzkunst beherbergt. Im Nejjarine-Suk kann man beim Entstehen der großen Hochzeitsthrone zuschauen.

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In diesem Mausoleum liegt der Staatsgründer Moulay Idris II begraben. Tausende von Marokkanern pilgern jedes Jahr zu dem größten Heiligtum der Stadt, das Nicht-Muslime nicht betreten dürfen

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Am Place Seffarine hämmern die Metallhandwerker und stellen große Gefäße her

Kairaouine-Moschee und -Universität

Der größte Moschee-Komplex in ganz Afrika beherbergt die älteste Universität der Welt. Er ist das spirituelle Zentrum Marokkos.

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Die Moschee ist nur für Muslime zugänglich. Wir erhaschen nur diesen Blick

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Doch ein Wächter macht mit meiner Kamera ein paar Aufnahmen vom Inneren der Moschee, die 20 000 Gläubige fasst.

DSC08773 Universität und große Moschee

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Mittagspause in einem überaus stilvollen Hotel

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Auf der Weiterfahrt nach Volubilis kommen wir durch große Oliven-Anbaugebiete. Die letzten Wochen hat es ergiebig geregnet, und nun spriest frisches Grün

Die Ruinen der römischen Stadt Volubilis

Die römischen Ruinen von Volubilis liegen in einer fruchtbaren Ebene 33 km nördlich von Meknès. Es ist die besterhaltene Ausgrabungsstätte Marokkos und seit 1997 UNESCO-Weltkulturerbe.

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Die Störche sind ein Wahrzeichen von Volubilis. Jedes Jahr nisten sie auf den römischen Säulen der Basilika

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Der Tempel, das Kapitol, mit dem Opfer-Altar davor

Das Kapitol war ein Heiligtum für die Kapitolinische Trias, die Dreiheit der bedeutendsten römischen Götter Jupiter, Juno und Minerva. Für jeden der Götter gab es im Kapitol einen Raum, mit einem entsprechenden Kultbild versehen. Solche Heiligtümer gab es öfters in römischen Städten.

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Vor vier Jahren waren wir schon einmal hier, damals war die Erde vom Sommer verbrannt und braun. Nun grünen die Felder und Wiesen

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Ausser den Architektur-Denkmälern sind auch herrliche Mosaiken erhalten. Hier eine Darstellung eines Artisten, verkehrt herum auf dem Pferd

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Der Thriumpfbogen. Volubilis erlebte seine Blütezeit im 3. Jh. Damals lebten hier 20 000 Menschen

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Die Basilika

Meknes

Grab des Moulai Ismaïl

Mulai Ismaïl (1672-1727) machte Meknès zur Hauptstadt Marokko´s und regierte von hier aus 55 Jahre lang sein Reich. Er zeugte Hunderte von Kindern, versäumte es aber, seine Nachfolge zu regeln. Deshalb erschütterten verheerende Machtkämpfe nach seinem Tod das Reich.

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Das Mausoleum des Mulai Ismaïl ist eine der wenigen heiligen Stätten in Marokko, zu denen auch Nichtmuslime Zutritt haben

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Neben Moulay Ismail fanden auch seine Witwe, sein Sohn und ein späterer Sultan ihre letzte Ruhestätte in der Grabkammer. Die Standuhren sind ein Geschenk Ludwig XIV., des Sonnenkönigs

Sonnenuntergang am zentralen Platz von Meknès

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Vom Mausoleum sind es nur ein paar Schritte zur Stadtmauer und zum Place el Hedim

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Die Sonne geht unter über Meknès und dem Place el Hedim

Bab el Mansour

Das riesige, gut erhaltene Bab el Mansour, das großartigste aller marokkanischen Königstore, dominiert die Place el Hedim. Der Sohn des berühmten Mulai Ismail ließ es 1732 bauen.

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Place el Hedim

ist das Zentrum der Medina. Der große Platz am Bab el Mansour wurde ursprünglich für königliche Verlautbarungen und öffentliche Hinrichtungen genutzt. Heute beobachtet man hier die Menschen und badet in orientaliche Atmosphäre.

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Der Platz in Meknès gibt sich sehr ähnlich wie der berühmte Djemma el-Fna von Marrakesch. Nur ist er viel, viel kleiner

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Wir werden von unserem RSD-Bus am zentralen Platz abgeholt

Bassin de l´ Agdal und Kornspeicher Heri es-Souani

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Das gigantiche Wasserbecken wird von einem komplexen, 25 km langen Kanalsystem gespeist. Es diente als Wasserreservoir für die Gärten des Sultans und als Vergnügungssee

Dahinter liegen Mulai Ismails weitläufige Stallungen und Kornspeicher. Die geniale Bauweise des Gebäudes mit winzigen Fenstern, dicken Mauern und einem Netz unterirdischer Wasserläufe sorgte für gleichmäßig kühle Temperaturen und eine gute Luftzirkulation. Hier waren Ställe und Futter für unglaubliche 12 000 !!! Pferde untergebracht. Die Besichtigung der Stallungen ist nicht vorgesehen.

 

 

2 Kommentare

  1. Die Zeit in Meknes war leider sehr kurz für diese schöne Königsstadt und deren Eindruck leider zu „schwach“!

    • Lieber Erhard, das habe ich genauso empfunden. Wir waren schon angefüllt von den Eindrücken aus Fès und Volubilis. Jetzt noch den Kurzbesuch von Meknès in den Tag hineinzuzwängen, war denkbar ungünstig.

      Ich hätte mir an diesem Spätnachmittag eine der obligatorischen Verkaufveranstal- tungen gewünscht, um sich dann am nächsten Tag ausgeruht und mit mehr Zeit der lohnenden Königsstadt Meknès widmen zu können.

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