Der Rückflug von Mumbai nach Deutschland verzögert sich. Schon in Mumbai starten wir mit einem Tag Verspätung, und aus dem geplanten kurzen Zwischenstopp in Kuwait werden zwei Tage. Die Fluggesellschaft bringt uns luxuriös unter, in Mumbai im Hilton und in Kuwait im 5* Hotel Crown Placa.
Das Emirat Kuwait
liegt in Vorderasien auf der Arabischen Halbinsel. Es grenzt an den Irak, an Saudi-Arabien und an den Persischen Golf. Abgesehen von einigen Oasen, in denen Dattelpalmen gedeihen, ist das Land Wüste. Seinen Reichtum verdankt Kuweit dem Öl.
Kuwait im 2. Golfkrieg
Vorgeschichte: Der 1. Golfkrieg von 1980 – 1988 (Irak-Iran-Krieg)
Die irakische Armee marschierte mit 100 000 Mann, begleitet von massiven Luftangriffen, in den Irak ein. Unter Ausnutzung der geschwächten Situation des Irans nach der Flucht des Schah 1979, wollte der Irak Grenzveränderungen an der iranischen Grenze erzwingen. Der als Blitzkrieg geplante Krieg dauerte 8 Jahre und war überaus verlustreich. Die Angaben zu den Kriegstoten differieren je nach Autor zwischen einer halben und einer Million (1/3 Iraner, 2/3 Iraker).
Der Krieg hinterließ in beiden Ländern eine zerstörte Infrastruktur und hohe Schulden aus Lieferungen von Kriegsmaterial. Er endete ohne Sieger durch Waffenstillstand und mit hohen menschlichen und wirtschaft- lichen Verlusten auf beiden Seiten. Die Kriegsschulden des Irak waren Mit-Ursache des 2. Golfkrieges.
Der 2. Golfkrieg von 1990 – 1991 (Irak-Kuwait-Krieg)
Nach einem politischen Streit um ein an der Grenze gelegenes Ölfeld, drangen 100 000 irakische Soldaten in Kuwait ein. Das kuwaitische Staatsgebiet wurde annektiert, ungeachtet der einhelligen Verurteilung durch den UN-Sicherheitsrat.
Als ein UN-Ultimatum zum irakischen Rückzug ergebnislos verstrich, wurde Kuwait im Verlauf des fünfwöchigen Zweiten Golfkriegs 1991 befreit. Die Koalition auf kuwaitischer Seite wurde angeführt von den USA und legitimiert durch den UN-Sicherheitsrat. Zum ersten Mal kämpften arabische Staaten gegeneinander. (Der Iran vom 1. Golfkrieg zählt nicht zu den arabischen Staaten).
Nach dem Einmarsch der Iraker gab es in Kuwait zahlreiche Todesopfer. Die Infrastruktur und das industrielle Potential des Emirats wurden weitgehend zerstört. Die Umweltschäden durch brennenden Ölfelder und die Ölpest im Golf erwiesen sich als zeitlich begrenzt.
Die Palästinenser unterstützten den Irak während des Zweiten Golfkrieges. Als Folge davon wurden 1991 binnen weniger Tage 450.000 Palästinenser aus Kuwait vertrieben. Diese Vertreibung ist mit der Nakba (Flucht und Vertreibung von 700.000 arabischen Palästinensern bei der Staatsgründung Israels 1948) vergleichbar, fand aber wesentlich weniger Beachtung in der Weltöffentlichkeit.
Der 3. Golfkrieg von 2003 (Irakkrieg: Irak – USA, Großbritannien)
war eine völkerrechtswidrige Militärinvasion der USA und Großbritanniens in den Irak. Er wurde von den USA als Präventivkrieg deklariert, um einen angeblich bevorstehenden Angriff des Iraks auf die USA mit Massenvernichtungs-Waffen zu verhindern. Bagdad wurde erobert, und der irakischen Staatspräsidenten Saddam Hussein gestürzt. (Kuwait war Ausgangspunkt für die Invasion der US-Truppen in den Irak)
Die Begründung des Irakkriegs hat sich als falsch erwiesen, da im Irak keine Massenvernichtungs-Waffen und kein Beweis für akute Angriffsabsichten gefunden wurden. Nach dem erklärten Kriegsende kam es im Irak zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen, Terroranschlägen, Kriegshandlungen und Gewaltkriminalität.
Nachtrag 2014 (ISIS-Terror):
Die Expansion des Islamischen Staats in der Irakkrise 2014 wird zum großen Teil als Folge des Irakkriegs beurteilt.