„Prag war über Jahrhunderte ein Zentrum des europäischen Lebens, ein Nährboden für Ideen und Kultur“ – so beschreibt V. Havel seine Heimatstadt.
Anfang des 20. Jh. wurde Prag zu einem Kultur-Schwerpunkt Europas durch das spannungsreiche und gleichzeitig überaus fruchtbare Geflecht aus Tschechen, Deutschen und Juden. Kafka, Werfel, Kisch gehören in diese Epoche. Ich freu mich auf diese gewaltige und geschichtsträchtige Stadt.
Ich komme am Nachmittag aus Pilsen an. Mein Hostel liegt am Busbahnhof. Von Fenster schaue ich auf die parkenden Busse, der Busbahnhof ist ein paar Meter weiter. Einen Parkplatz für mein Auto gibt es auch, das ist goldwert in Prag.

Noch am ersten Abend mache ich einen Spaziergang durchs nächtliche Prag. Hier der Hauptplatz der Altstadt, der Altstädter Ring und die Teynkirche

Das Fantastica-Theater ist ein traditionsreiches Black-Light-Theater. Hier mit dem aktuellen Bühnenbild von „Aspects of Alice“

Im Touristenstrom schwimme ich mit zur Moldau und zur Karlsbrücke. Dort genieße ich den berühmten Blick zur Prager Burg, zum Hradschin

gewaltigen St.-Nikolas-Kirche, Barock in seiner bombastischen Form. Das 150m² große Bild über dem Hauptschiff gehört zu den größten Gemälden Europas

Das Ständetheater ging in die Musikgeschichte ein durch die Uraufführung von Mozarts „Don Giovanni“ (1787)

Auf dem Rückweg komme ich am Gemeindehaus vorbei, einem Kulturzentrum mit dem imposantem Smetana-Konzertsaal, eine verspielte Jugendstil-Schönheit
Der Altstädter Ring
war ursprünglich ein großer Marktplatz. Hier begann sich die Siedlung im 10. Jh. zu entwickeln. Noch heute bildet er das Zentrum der Altstadt.

Der älteste und schönste Platz von Prag: Der Altstädter Ring mit der Teynkirche. Links daneben das Haus „Zur Steinernen Glocke“ und der Palast Kinsky

Auf dem Platz befindet sich das Denkmal von Jan Hus, dem Reformator, der 1415 in Konstanz wegen Ketzerei verbrannt wurde. Neben Hus sind Unterdrückte (links) und Aufständische (rechts) gruppiert
Rathaus

Auf der anderen Seite am Altstädter Ring ragt der schlanke Rathaus-Turm, als „Symbol der weltlichen Macht“ in den Himmel. Den Rathaus-Komplex gibt es seit 1338, dafür wurden bestehende Häuser verbunden

Die Astronomische Uhr am Rathaus war eine Sensation ihrer Zeit. Seit 1410 zeigt sie, ob die Sterne günstig stehen
Die Kalenderscheiben der Uhr umrahmen die „vier größten Gefahren der Menschheit“: Der Tod mit der Sanduhr, die Eitelkeit, die sich an ihrem Spiegelbild berauscht, der Türke symbolisiert die Kriegsgefahr, der Geizhalz mit dem prallen Beutel.

Aus den Luken am Rathausturm schauen zu jeder vollen Stunde die 12 Apostel. Zur Freude der Touristen, die in Scharen auf „die meistfotografierte Männergruppe seit den Beatles“ warten

Das Säle des Rathauses und den Turm kann man besichtigen. Und natürlich wird hier am laufenden Band stilvoll geheiratet
Die Karlsbrücke
verbindet seit über 600 Jahren die Altstadt mit der Kleinseite. Auf der steinernen gotischen Brücke tummeln sich heute Massen von Touristen. Denn zum Touristen-Programm gehört zwingend ein Spaziergang durch die Altstadt zur Karlsbrücke und hinauf zur Prager Burg.

Die steinerne Karlsbrücke ruht auf 16 Pfeilern. Seit dem 17. Jh. plazierte man barocke Statuen auf beiden Seiten der Brücke. Die bekannteste Statue ist die des hl. Nepomuk

Nepomuk war der Beictvater der Königin und gab trotz Folter die Beichte der Königin nicht preis. König Wenzel IV ließ ihn deshalb ermorden. Nepomuk wurde an der Stelle in die Moldau gestossen, wo heute seine Statue steht
Hallo Lisa,
da geht mir das Herz auf. Ich kenne Prag im Winter mit all den Lichtern, aber auch im Sommer, blühend und sonnengeflutet. Wunderbare Farben kommen dabei ans Licht, die diese Stadt nicht nur golden machen …
Danke für den Spaziergang. Dem habe ich mich gern angeschlossen!
Gruß aus Hamburg, Irene