Amman eignet sich gut als Ausgangspunkt für Tagestouren. Unser Hotel bietet „Shared Tours“ an, wobei sich mehrere Gäste ein Taxi oder einen Mini-Van teilen. Die Route ist dabei vorgegeben: Wir fahren gen Süden zum Toten Meer (über Madaba – Berg Noab – Bethania). Und durchs grüne Jordantal in den Norden (Jerash – Ajlun Castle – Pella – Um Qays).

Süd-Tour: Madaba – Berg Noab – Bethania – Totes Meer

Madabas Schatz sind Bodenmosaiken aus byzantinischer Zeit

Das berühmteste Mosaik befindet sich in der Kirche St. George: Die älteste kartografische Darstellung des Heiligen Landes und insbesondere Jerusalems (6.Jh n.Chr.)

Berg Noab (817m)

Vom Berg Noab aus erblickte Moses nach 40jähriger Wanderung das „gelobte Land“, das Ziel der langen Reise aus Ägypten. Man kann das Tote Meer sehen, die Berge von Hebron, Jericho – und bis Jerusalem

Moses war nur der Blick erlaubt aufs gelobte Land. Er starb 120-jährig auf dem Berg Noab. Das Denkmal mit der kupfernen Schlange erinnert an eine Geschichte aus der Bibel (Übersetzung nach Lutherbibel):

„Da brachen sie auf von dem Berge Hor in Richtung auf das Schilfmeer, um das Land der Edomiter zu umgehen. Und das Volk wurde verdrossen auf dem Wege und redete wider Gott und wider Mose: Warum hast du uns aus Ägypten geführt, dass wir sterben in der Wüste? Denn es ist kein Brot noch Wasser hier und uns ekelt vor dieser mageren Speise. Da sandte der Herr feurige Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, dass viele aus Israel starben.

 

Da kamen sie zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir wider den Herrn und wider dich geredet haben. Bitte den Herrn, dass er die Schlangen von uns nehme. Und Mose bat für das Volk. Da sprach der Herr zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. Da machte Moses eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb stehen.“ (4. Mose 21, 4-9)

Das Gelobte Land, gut erkennbar: Das Tote Meer (li), das grüne Jordantal und die nahe gelegene Oase Jericho

Pilgerwege von Jerusalem – zum Berg Nebo

Am 20.3.2020 besuchte Papst Paul II. Mount Nebo

Es lohnt sich sehr auf dem Berg Noab zu verweilern. Leider bleibt für das Wandergebiet drumherum keine Zeit

Taufstelle Bethania

Gläubige interessiert der Ort, wo Johannes Jesus taufte. Nur hier hat man als Jordanien-Tourist Zugang zum Jordan. Denn Jordantal und Totes Meer sind militär. Sperrgebiet wegen der Grenznähe zu Israel. Auf israelischer Seite des Jordans gibts auch eine Taufstelle. Wie so oft, ist die Originalstelle nicht belegt.

Im Visitor Center Bethania hängt ein Bild der Jordanischen Königsfamilie: Welch schöne Menschen – ein Ausdruck von Harmonie. Die Jordanier lieben König Abdullah. Wie sie zuvor König Hussein geliebt haben, der das Land durch die gefährlichen Kriegssituationen mit Israel geführt hat.

Ein Shuttle-Bus bringt die Besucher zum Jordan mit der Taufstelle, wo später Kirchen errichtet wurden

Ausgrabungen auf dem Weg zum Jordan

Totes Meer

Die Fahrt von Berg Noab (817m Höhe) hinunter zum Toten Meer (-400m) ist abenteuerlich und führt durch grandiose, zerklüftete Landschaften. Am Toten Meer dagegen gibts nicht viel zu tun, ausser dem obligatorischen Bad (und dabei Zeitung lesen, weil man ja auf dem Rücken liegend nicht untergeht)

Eine heiße, unwirtliche Gegend. Wir werden an einer luxuriösen Hotelanlage abgesetzt

Individueller Zugang zum Meer ist verboten – Militärisches Sperrgebiet. Also ein bisschen Baden und Strandwandern, im Hotel relaxen, und nach 4h wieder zurück nach Amman

Vor 3 Jahren war ich auf der israelischen Seite am Toten Meer. Das war sehr viel interessanter, weil man dort freien Zugang zum Toten Meer hat, zudem gibts kleine Bade-Orte. Ich war damals in En Bokek und En Gedi, für Wanderungen und Spa.

Nord-Tour: Jerash – Ajlun Castle – Pella – Um Qays

Jerash (das römische Gerasa)
ist die größte und besterhaltene antiken Stadt im Nahen Osten. Wir finden prächtige Säulenstraßen, Tore und Plätze, zwei Tempelanlagen, zwei Theater und Reste byzantinischer Kirchen. Eingebettet in eine schöne Hügellandschaft. Gerasa ist die Nr.2 der Jordanischen Reisehighlights – nach Petra.

Das Nord-Theater ist gut erhalten, sogar das Kulissenhaus. Der Ovale Platz verbindet es mit dem Cardo

Bildschön und super erhalten: Der große Ovale Platz (Forum) und die anschließende Säulenstraße (Cardo)

Forum und Säulenstraße sind mit originalen Steinplatten gepflastert

Am Cardo liegen Tempel und Prachtbauten. Hier das Nympheum (191 n.Chr.), eine riesige Brunnenanlage

Das Macellum war ein 2-geschossiger Lebensmittelmarkt, in der Mitte ein 8-eckiger Brunnen

Artemis war die Stadtgötting von Gesara. Ihr war der größte Tempelkomplex gewidmet (320m lang)

Schloss Ajlun

Die Kreuzritterburg liegt auf einem Hügel,

schön renoviert, und man kann einen Teil der Innenräume besichtigen

Pella

Die Ruinen der römischen Stadt Pella liegen im Jordantal. 130km entfernt von Amman und 28 km südlich des Sees Genezareth. Die Anfahrt ist bezaubernd, durch Olivenwälder und fruchtbares Bauernland. Die Ruinen sind nicht sehr besucht, meist nur als Zwischenstopp auf dem Weg nach Gerasa und Um Qays.

Eine schöne Ausgrabungsstätte, mit Aussicht ins Jordantal und fast bis nach Jerusalem

Oberhalb gibt es ein Panorama-Restaurant mit Ausblick auf das Jordantal

Um Qays, das antike Gadara

In eine imposante Landschaft eingebettet, liegen die Ruinen von Um Qays auf einem Hügel. Man kann genussvoll auf antiken Wegen spazieren

Und das Museum besuchen, das in einem Römischen Haus beheimatet ist. Hier wohnte ehemals der höchste römische Beamte

Beeindruckend ist der Blick zum See Genezaret (12km entfernt), teilweise von den Golanhöhen verdeckt (re)

Letzter Abend in Amman

Wie immer finden wir ein gutes Restaurant, ganz in der Nähe unseres Hotels Jordan Tower

Heiße Quellen von Hamamet Ma´in

Wir verbinden unsere Fahrt zum Flughafen mit einem letzten Ausflug. Über Madaba, durch die Wüste

und steil hinunter in Richtung Totes Meer

Wir liegen entspannt im heißen Wasser – ein wunderbarer Ausklang unserer schönen Reise

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