Vor ein paar Tagen war ich mit der Reisegruppe in Amsterdam, allerdings nur für einen halben Tag. Nun bin ich individuell hier – mit viel Zeit (3 Tage).

 

Ich lasse mich ohne Programm treiben, denn an jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken: Das komplette Stadtzentrum steht unter Denkmalschutz. Es gibt Historisches, Brücken und Kanäle und jede Menge entspannte Atmosphäre.

Oude Kerk – Rotlichtviertel De Walletjes

Mein Airbnb liegt etwas außerhalb und ich reise morgens mit der Metro an. Gleich am Bahnhof gibts Kanäle mit Ausflugsbooten und Amsterdam-typische Giebelhäuser. Darüber erhebt sich die Oude Kerk

Für Sauberkeit sorgen Reinigungs-Brigaden, die jeden Morgen die Straßen fegen. Per Hand wird der Unrat auf die Straße gefegt, den Rest besorgt die große, laute Reinigungs-Maschine

Bei der Oude Kerk gibt es ein schönes schattiges Café

Schon immer sind Läden direkt an die Kirche angebaut. Besonders schön ist dieser Schokoladen-Laden

Die älteste Kirche Amsterdams (ab 1306) erhebt sich inmitten des Rotlicht-Distrikts. Die Nähe zum alten Hafen ließ die Prostitution blühen. Der Hafen wurde verlegt, der Rotlicht-Bezirk blieb. Weit verbreitet ist bis heute die Fenster-Prostitution: Die Damen präsentieren sich in rötlich beleuchteten Schaufenstern.

 

Berühmt sind die Zwillingsschwestern Louise und Martine Fokkens, die 50 Jahre im Rotlichtviertel arbeiteten und über ihre Erlebnisse als Prostituierte ein Buch schrieben.

Zimmer mit rotem Vorhang zu vermieten

„Best fries in town“, da kann ich nicht widerstehen

Die Chips sind hervorragend, und ich verspeise sie auf einer Bank mit Grachten-Blick

Amsterdam ist überaus fotogen: Bunte Giebelhäuser, Grachten und niedere Brücken, durch die schmale Ausflugsboote fahren

Links die Oude Kerk, wo ich herkomme, rechts die alte Waage auf dem Nieuwmarkt. Dazwischen Chinatown

Was es so alles gibt – ein Laden ausschließlich mit Gummi-Badeenten

Enten als Sheriff, mit Violine, als Donald Trump, mit Dirndl, als Indianer…

Canabis für den Eigengebrauch wird in Amsterdam legal verkauft. Auch in Form von Keksen, Tee, Schokolade

Bei Chimera gibts märchenhaftes. Auch Feen- Kleider

Stationsplain – Damrak – Dam, wo alles begann

Wo heute der Hauptbahnhof (mitte) steht, ließen sich die ersten Siedler nieder. An der Stelle, wo die Amstel in den IJ-Fluss mündete

Früher ragten an der Stelle des heutigen Stationsplein (Bahnhofsplatz) die Schiffsmasten in den Himmel. Hier landeten die großen Schiffe an, die das Goldene Zeitalter und den Reichtum der Niederlande begründeten. 1889 musste der Hafen dem neuen Bahnhof weichen, der auf künstlichen Inseln und 8687 Pfählen im ehemaligen Hafenbecken steht.

 

Bis heute hadern viele Amsterdamermit dem prachtvollen Gebäude, weil es den Blick vom Stadtzentrum auf die weite Wasserfläche des IJ versperrt. Besonders ärgert man sich, dass der Bau des Bahnhofs über die Köpfe der Amsterdamer hinweg in Den Haag beschlossen wurde – Amsterdam ist zwar Hauptstadt der Niederlande, der Regierungssitz ist aber Den Haag.

 

Vom Bahnhof führt der Weg in die Stadt über den Damrak, eine touristische Flaniermeile. Sie mündet in einen der zentralen Plätze Amsterdams, den Dam. Hier befinden sich auch der Königspalast und das Nationalmonument.

Am Dam: Der Königspalast, daneben die Nieuwe Kerk, seit 1814 Krönungskirche

Das Nationalmonument

ist Mahnmal für die Opfer der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg. Und gedenkt der Befreiung und dem Friedens. Die Skulpturen symbolisieren Krieg (vier männliche Figuren), Frieden (Frau und Kind) und Widerstand (zwei Männer mit jaulenden Hunden) und tragen die Botschaft: „Nie wieder!

Das Nationalmonument. Rechts dahinter de Bijenkorf, das erste Großkaufhaus der Niederlande (1914)

Auf der Suche nach einem Restaurant fürs Mittagessen lande ich auf dem Nieuwe Markt mit der Alten Waage

Die Wahl fällt schwer, denn überall gibt es schöne Restaurants. Doch ich will nach Chinatown

Chinatown

Als 1911 die niederländischen Seeleute für bessere Arbeitsbedingungen streikten, heuerten die Reedereien kurzerhand chinesische Seeleute aus der Provinz Kanton an. Fortan schufteten Chinesen als Heizer und Kohlentrimmer. Und Chinatown entstand, mit  Logierhäusern und kleinen Garküchen.

Der erste buddhistische Tempel in Europa wurde in Amsterdams Chinatown errichtet. Dieser hier ist neueren Datums (2000), von Falun-Gong-Praktizierenden erbaut

Chinesen und Niederländer gehören zum Trägerverein des Tempels

Gegenüber des Tempels finde ich ein empfohlenes China-Restaurant

Nach dem 2. Weltkrieg waren es vor allem die Restaurants, die den wirtschaftlichen Erfolg der Einwanderer begründeten. Heute leben ca. 10.000 chinesisch-stämmige Menschen in Amsterdam

Febo ist Institution in den Niederlanden. Überall sieht man Filialen der Automaten-Restaurant-Kette. Geld einwerfen – Klappe öffnen – Fleischbällchen rausholen – reinbeißen. Die Amsterdamer lieben es

Obwohl gleich gegenüber ein stilvoller Käseladen leckere Käsebrötchen anbietet – Febo ist besser frequentiert

Langsam mache ich mich auf den Rückweg. An der Alten Waage vorbei

zum Bahnhof, wo die Ausflugsboote anlanden

Im Bahnhof wird der Besucher überrascht von ansprechender Gastronomie in den alten Wartesälen (es gab 3 Klassen!)

und von der Qualität der dargebotenen Musik – Share your talent –

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