In Ephesos sind immer viele Touristen unterwegs. Einsamkeit darf man hier nicht erwarten, befindet man sich doch in einer der größten und meistbesuchten Ruinenstätten der Welt. Ephesos war eine Metropole in der Antike mit 200 000 Einwohnern, und der dortige Arthemis-Tempel gehörte als größter Tempelbau seiner Zeit zu den Sieben Weltwundern der Antike. Seit 2015 ist Ephesus Weltkulturerbe.
Varius-Therme

Auf das Varius-Bad trifft man gleich hinter dem Eingang. Wie jedes römische Bad hatte es einen Warm- und einen Kaltbaderaum
Das Odeon

sieht aus wie ein kleines Theater. Es diente als Rathaus (Bouleuterion) oder bei Bedarf als Konzertsaal (Odeon)
Ephesos wurde als Stadtstaat (polis) von 2 Gremien verwaltet, dem Rat (boule) und der Volksversammlung (demos). Die Versammlungen des Rates, der nur aus wenigen Mitgliedern bestand, fanden im Bouleuterion statt, Die Volksversammlung wurde im großen Theater abgehalten.
Prythaneion
Eines der höchsten Ämter der unabhängigen Stadt Ephesos war das des Prytanen (der Erste, Vorsteher). Es konnte von Männern oder Frauen bekleidet werden, die aus einer ausgewählten Familie der Stadt stammten.

Im Prythaneon brannte das heilige Feuer der Herdgöttin Hestia, das alle Herdfeuer der Stadt symbolisierte. Hauptaufgabe des Prytanen war es, dieses ewige Feuer zu erhalten
Basilika
nannte man in der Antike ein hallenartiges Prachtgebäude, z.B. für Gerichtssitzungen oder Handelsgeschäfte (Markthalle). Im Zuge der Christianisierung übertrug sich der Name auf Kirchengebäude, die nach dem Vorbild der antiken Basiliken gestalteten waren (langgestreckte Bauten mit hohem Mittelschiff und niedrigen Seitenschiffen).
Scholastikia-Thermen
Seit dem 1.Jh. n.Ch. erlangte das Baden in öffentlichen Bädern hohe Bedeutung als sozialer Mittelpunkt des Lebens und als ein Ritual, das fest zum Tagesablauf gehörte.
Hier traf man sich, und die Thermen boten zahlreiche Dienste, wie etwa Massagen, Gymnastikübungen, Maniküre und Schönheitspflege. Beheizt wurden die Thermen durch heisse Luft in Leitungen unter dem Fußboden und in den Wänden. Öffentliche Thermen waren meist prächtig und großzügig ausgestattet, es gab Bibliotheken, Wandelgänge, Schwimmbäder und Sportanlagen. Frauen hatten entweder ein eigenes Bad, oder getrennte Badezeiten.
Celsus-Bibliothek

Das monumentale Gebäude ist das Grabmal von Celsus, mit erhaltener Grabkammer und Marmorsarkophag. Es wurde als Bibliothek genutzt
12.000 Buchrollen wurden hier aufbewahrt. Die Bibliothek besitzt eine prächtige, wiederaufgebaute Fassade mit Statuen, die die Tugenden des Celsius personifizieren: Sophia (Weisheit), Arete (Tugend), Ennoia (gute Gesinnung), Episteme (Bildung). Reiseleiter erzählen gerne die Geschichte vom unterirdischen Verbindungsgang zwischen der Bibliothek und dem Haus auf der anderen Straßenseite, dem (angenommenen) Freudenhaus…
Die Hanghäuser

sind sorgfältig restauriert, überdacht und kosten extra Eintrittsgebühr. Sie zeugen vom hohen Wohnkomfort, den sich Bürger hier im Stadtzentrum leisten konnten:
Mosaikgeschmückte Räume, um Innenhöfe gruppiert, Marmorböden, Fresken, kostbares Mobiliar, private Thermen, Warmluftheizung, Latrine – alles auf ein oder zwei Stockwerke gestaffelt.
Das große Theater
Vom Theater führte die Hafenstraße, eine Fest- und Prachtstraße, schnurgerade hinunter zum Meer. Da der Hafen der Haupteingang zur Stadt war, sahen die meisten Besucher als erstes das prachtvolle Theater mit dem 18 m hohen Bühnenhaus, das mit Säulen und Statuen geschmückt war. Ephesus wusste seine Besucher zu beeindrucken.

Die prächtige Hafenstraße war eine der wenigen Straßen des Altertums, die eine Nachtbeleuchtung hatten (wie Rom und Antiocheia)
Der Tempel der Arthemis
Ephesos war eine blühende Großstadt in Kleinasien, denn die großen Handelsrouten zwischen Europa und Asien führten alle durch Ephesos. Die Schönheit und der Luxus von Ephesos waren in der ganzen antiken Welt bekannt.
Um die Götter weiterhin günstig zu stimmen, planten die Einwohner den weltgrößten Tempel. Es entstand mit dem Tempel der Arthemis eines der Sieben Weltwunder der Antike.

Der Tempel war der Gottheit Artemis in ihrer Sonderform als Arthemis Ephesia (Göttin der Jagd, des Waldes und Hüterin der Frauen und Kinder) gewidmet
Es empfiehlt sich sehr, Ephesos in der kühleren Jahreszeit zu besuchen, denn es gibt viel zu sehen und das ist in der schattenlosen Hitze sehr anstrengend. Weitere besuchenswerte Stätten in der Umgebung sind: Das Antikenmuseum in Selcuk, das die in Ephesos gefundenen Schätze zeigt. Die Johanneskirche (größte Kirche ihrer Zeit) und die Isa Bay-Moschee, beide ebenfalls in Selcuk.