Bei meinem Besuch in Dresden wohne ich in der Neustadt. 1685 brannte das ehemalige „Altendresden“ vollkommen ab und heißt seit dem Wiederaufbau Neustadt. Hier findet man das Barock-Viertel, das vom Bombenhagel des 2. Weltkrieges verschont blieb, und zahlreiche In-Kneipen im Gründerzeit-Viertel. Im Herbst 2022 komme ich wieder, entdecke manch Neues, und ergänze den Bericht.

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Die zentrale Augustusbrücke führt über die Elbe in die Neustadt. Blick zurück zur Katholischen Hofkirche (St. Trinitatis), dem Zwinger und der Semper-Oper

Elbufer und Canaletto-Blick

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Am Elbufer kann man den schönen Panoramablick auf Alt-Dresden genießen, den „Canaletto-Blick“. Der Hofmaler Canaletto machte diese Stadtansicht durch seine Vedute von 1748 berühmt

Canaletto, ein Venezianer, war Hofmaler in Dresden. Im Siebenjährigen Krieges wurde Sachsen von Preußischen Truppen besetzt, und Canaletto malte in Wien und München, kehrte 1761 aber nach Dresden zurück. Später zog es ihn nach Warschau.

 

Ich genieße den Blick vom Glockenspiel-Pavillion am Elbufer aus, der mich vor dem Regen schützt, der heute den ganzen Tag nicht aufhören will.

Der goldene Reiter

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Das vergoldete Reiterstandbild August des Starken von 1733 war im 2. Weltkrieg in Pillnitz eingelagert und blieb deshalb unversehrt

Der goldene Reiter ist das berühmteste Denkmal Dresdens und schmückt den Platz vor dem Blockhaus, dem ehemaligen Neustädter Wach- und Zollhaus. Die Augustusbrücke dahinter verbindet die Neustadt mit Dresdens Altstadt.

Innere Neustadt

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Die Hauptstraße ist eine repräsentative Fußgänger-Zone,

Barockviertel an der Hauptstraße

auf der Linken zum Teil schöne Barockhäuser, mit Innenhöfen und Kunsthandwerks-Passagen,

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auf der anderen Seite DDR-Plattenbauten

In einem schönen Rokoko-Haus an der Hauptstraße wohnte ab 1808 der Maler Gerhard von Kügelen, der eng mit den Dresdner Romantikern verbunden war. Auch Goethe war bei ihm zu Gast. Das Museum thematisiert die Zeit der Romantik bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

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Bedeutende Künstler wirkten damals in Dresden: Der Kunstmäzen C. G. Körner mit seinem Freundeskreis, zu dem auch Friedrich Schiller gehörte, Ludwig Tieck, Novalis, Caspar David Friedrich, Ludwig Tieck, Philipp Otto Runge, E.T.A. Hoffmann.

Wohnung der Malerfamilie Kügelgen

Das Atelier in der Wohnung der Malerfamilie Kügelgen

Die Königstraße

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war das letzte Bauvorhaben August des Starken. Eine Prachtstraße, von edlen Häusern flankiert

Als einziges Dresdner Barock-Ensemble überstand die Königstraße und Umgebung die Bombenangriffe des 2. Weltkriegs, war aber zu DDR-Zeiten dem Verfall preisgegeben. Ab 1990 wurden die Königstraße und die benachbarten Straßen restauriert.

Königstraße, Barockviertel

Das Barockviertel wurde zu einem der schönsten Quartiere der Stadt

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Der Regen treibt mich in „Wenzels Prager Bierstuben“. Ein schöner Platz zum Ausruhen und Aufwärmen

Markthalle und Dreikönigs-Kirche

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Neustadt´s Hauptkirche wurde im 2. Weltkrieg zerstört und bis 1990 wieder aufgebaut. Nach der Wende 1989 tagte hier in Ermanglung anderer Räume der neue Sächsische Landtag.

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In der Markthalle

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Auch das ist Dresdner Realität

Neustadt´s Kneipenviertel

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In der Äußeren Neustadt gibt es Straßenzüge von Lokalen, zum Teil mit urigen Hinterhöfen und Freisitzen

Lollies homestay

Mein Hostel, das Lollies Homestay, befindet sich da mittendrin

Ergänzung im Herbst 2022

Pfunds Molkerei ist von außen unscheinbar, doch Busse vor der Tür lassen ahnen, dass es hier etwas besonderes gibt. Nämlich den „schönsten Milchladen der Welt“, gemäß dem Guinness Buch der Rekorde

Der Milchladen von 1891 ist ausgestattet mit 250qm hand-bemalter Fließen. Im OG gibts ein Restaurant, doch ich hole

lieber nebenan in Pfunds Verkaufsladen Kaffee und die „beste Eierschecke Dresdens“,  die ich im historischen Ambiente des Milchladens verspeise

Königstraße, Japanisches Palais, Elbufer

Natürlich spaziere ich auch durch die Königstraße, Dresdens ehemalige Prachtstraße

Das Japanische Palais (1715) sollte nach dem Willen von August dem Starken dessen Sammlung von ostasiatischem und Maißner Porzellan aufnehmen

Hinter dem Japanischen Palais erstreckt sich ein schöner Park, und man hat Ausblick auf das Elbufer mit der moscheeartigen ehemaligen Zigarettenfabrik

Das heutige Bilderberger Bellevue Dresden Hotel ist der einzige erhaltene Gebäudekomplex (von 1723) der „Großen Meißner Gasse“, die einst berühmt war wegen der besonderen Pracht ihrer barocken Bürgerhäuser. Das Haus wurde bis zum Jahre 1733 als Wohn-, Brau- und Malzhaus genutzt.

 

Seit 2020 gehört das Haus zur niederländischen Bilderberg-Gruppe, die 10 Millionen Euro investierte. Von den Fenstern des Hotels hat man den berühmten Canaletto-Blick auf das andere Elbufer.

Der Canaletto-Blick 2022 unterscheidet sich kaum von der gemalten Ansicht von 1748

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